Willy-Robert-Pitzer-Stiftung schafft Institut für die THM

Durch Forschung und Lehre die medizinische, pflegerische und rehabilitative Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen ist das Ziel des Willy-Robert-Pitzer-Instituts für Versorgungsforschung und Rehabilitation am Fachbereich Gesundheit der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM). Das Institut trägt den Namen des Gründers der Willy-Robert-Pitzer-Stiftung in Bad Nauheim, die die personelle und sächliche Ausstattung einer Stiftungsprofessur übernimmt und dafür über fünf Jahre insgesamt eine Million Euro bereitstellt. Gründung, Umsetzung und Betrieb des Instituts erfolgen durch die THM. Stiftungsprofessorin ist Dr. Susanne Hanefeld.

Die Initiative zur Schaffung einer Stiftungsprofessur geht auf ein gemeinsames Projekt der Stiftung und Prof. Dr. Henning Schneider, Dekan des Fachbereichs Gesundheit, bei Studium Plus zurück. Im Jahr 2016 wurden die Verträge geschlossen, Anfang 2022 erfolgte dann der offizielle Startschuss durch die Gründung des Instituts für Versorgungsforschung und Rehabilitation. Mit der Einstellung wissenschaftlicher Mitarbeiter wurde die reguläre Forschungs- und Lehrarbeit begonnen.

„Die Förderung des Instituts durch die Willy-Robert-Pitzer-Stiftung eröffnet uns die Möglichkeit, in Mittelhessen eine zentrale Anlaufstelle für Fragen der Versorgungsforschung aufzubauen, Kompetenzen zu bündeln und damit die Versorgung nicht nur in Hessen, sondern überregional mitzugestalten und zu verbessern“, sagt Prof. Dr. Susanne Hanefeld. Die promovierte Betriebswirtin aus Marburg ist seit Anfang 2018 am Fachbereich Gesundheit der THM für Versorgungsmanagement, Versorgungsforschung, Empirische Forschung sowie Public Health verantwortlich und etablierte dort als Studiengangleiterin den Master Public Health mit Fokus auf Versorgungsforschung und Rehabilitation. Zuvor war sie Beraterin im Gesundheitswesen und Forschungsmitarbeiterin in diversen Strategie- und Evaluationsprojekten der Philipps-Universität Marburg.

Das neu gegründete Institut legt seinen Schwerpunkt auf die Untersuchung und Verbesserung der gesundheitlichen Versorgungsstrukturen in Deutschland. „Wir bekommen die Chance, tragfähige Projekte zu entwickeln und zu begleiten, die unter Alltagsbedingungen Bestand haben und einen Mehrwert für die Versorgung der Bevölkerung bieten“, sagt THM-Präsident Prof. Dr. Matthias Willems. So seien etwa Verbesserungen bestehender Versorgungsstrategien unter Einbindung digitaler Neuerungen ein Forschungsthema oder Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel, aber auch Forschung im Bereich des Sozialversicherungssystems und zum Gesundheitssystem mit seinen Anreizstrukturen. „Diese Themen haben wachsende Bedeutung und Dringlichkeit. Durch die Unterstützung der Willy-Robert-Pitzer-Stiftung können wir ihnen die nötige Aufmerksamkeit widmen“, zeigt sich Willems dankbar. Hanefeld ergänzt: „Wir stehen in Deutschland, aber auch international vor vielen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung unserer Bevölkerung. Als Institutsleiterin möchte ich dazu beitragen, dass nachhaltige Lösungen für diese zentralen Themen entwickelt und erfolgreich umgesetzt werden.“

Zudem soll der Rehabilitationsbereich in den Fokus rücken: Ein immer höher werdendes Lebensarbeitsalter, demografischer Wandel mit im Verhältnis deutlich weniger Erwerbstätigen, Multimorbiditäten und veränderte soziale Gegebenheiten stellen die bestehenden Rehabilitationsstrukturen vor viele Herausforderungen. Verbunden mit dem zunehmenden Fachkräftemangel müssen die notwendigen strukturellen und organisatorischen Veränderungen innerhalb des Gesundheitswesens auf wissenschaftlicher Basis gestaltet werden. Eine bessere Patientenversorgung sowie ein gestärkter Rehabilitationssektor und die effektive Gestaltung von Pflegeabläufen sind mittel- und langfristige daher Ziele des Instituts.

Dr. Helmut Häuser, Vorsitzender des Vorstands der Willy-Robert- Pitzer-Stiftung erläutert: „Willy Robert Pitzer war ein Pionier im deutschen Reha-Wesen.“ Er baute und betrieb insbesondere in Hessen Reha-Kliniken. Ein wesentliches Ziel der nach ihm benannten Stiftung ist die Förderung von Forschung und Lehre in der Medizin, so auch in der Reha-Medizin. „Wir sind froh, dass wir durch die neue Stiftungsprofessur die Rehaforschung und Rehaweiterentwicklung an der THM nachhaltig stärken können“, so Häuser.

Um Erfahrungen in die Region zu tragen, soll zudem ein Kompetenzzentrum entstehen, an dem sich relevante Akteure austauschen können. Hierzu werden aktuell mit verschiedenen Partnern Kooperationsvereinbarungen getroffen, es soll perspektivisch Workshops sowie Fachtagungen geben.

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