„Die Energiepreiskrise stellt Menschen und Unternehmen vor teilweise existenzielle Belastungen. Der politische Rahmen war für die unnötigen Verbräuche von Gebäuden, die durch schlechte Betriebsführung entstehen, bisher praktisch blind. Eine Priorität der Bundesregierung muss darum auch mit Blick auf die kommenden Winter eine Digitalisierungs- und Qualitätsoffensive sein, um diese spürbaren, einfachen Einsparpotenziale endlich zu heben. Die anstehende Novelle des Gebäudeenergiegesetzes muss hier jetzt endlich einen Rahmen setzen.“ sagt Henning Ellermann, Geschäftsführer der DENEFF und Projektleiter.
Die Lösungen dafür rechneten sich oft innerhalb weniger Monate. Allerdings kämen sie zu selten zum Einsatz. Die Autorinnen und Autoren der Expertise stellen fest, dass an dieser Stelle der Markt versage. Sie appellieren daher an die Politik, bei Förderung und Ordnungsrecht die Energieeffizienz von Gebäuden in der Praxis endlich zu adressieren. Dabei gingen aus dem Projekt fünf konkrete politische Vorschläge hervor.
Erstens müssten die Verbraucherinnen und Verbraucher durch Qualitätssicherung bei Heizungen geschützt werden, denn gerade privaten Hauseigentümern und -eigentümerinnen fehle häufig das Wissen, ob und wie ihre Heizungsanlage optimiert werden könnte. Zweitens wird eine Heizkostenbremse für Mietende durch eine Effizienzgarantie empfohlen. Denn da Vermietende Heizkosten umlegen, haben sie aktuell wenig Anreize, Anlagen zu optimieren. Drittens müsse bei Großgebäuden ein einfaches, digitales Gebäude-Energiemanagementsystem ebenso Standard werden wie eine jährliche Energieverbrauchsmeldung. Große, professionell betriebene Gebäude hätten im Fall von Betriebsoptimierungen das größte ungehobene Einsparpotenzial. Viertens müsse die Förderung stärker an echten Energieeinsparungen ausgerichtet werden. Bisher reize die Gebäudeförderung nur Maßnahmen an, jedoch nicht gezielt nachgewiesene Einsparungen. Fünftens sei es zielführend, alle energierelevanten Informationen durch ein digitales Gebäuderegister transparent zu machen. Die fehlende Verfügbarkeit selbst von bereits erhobenen Daten behinderten bislang Eigentümer und Eigentümerinnen sowie deren Dienstleistende und den Staat, Effizienzpotenziale in der Breite zu erschließen.
Den Policy Brief finden Sie hier.
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