„Stimmung im Gastgewerbe zu Beginn des neuen Jahres durchwachsen“

Nach den harten Corona-Jahren mit historischen Umsatzverlusten steht das Gastgewerbe weiter unter Druck. Zugleich nähern sich aber immer mehr Betriebe den Vorkrisenumsätzen von 2019 an.

Die Aussichten sind jedoch aufgrund der gewaltigen Herausforderungen für die Branche getrübt, die positive Entwicklung im Umsatz spiegelt sich im Ertrag nicht wider. Für 90,5 Prozent der hessischen Betriebe sind die steigenden Kosten für Strom, Gas und Wärme das größte Problem, so die Umfrageergebnisse einer ersten Befragung in diesem Jahr.

Neben der Kostenexplosion bei den Energiepreisen leiden die Betriebe in Hessen unter den stark steigenden Lebensmittel- und Personalkosten (71,6% bzw. 57,9%). Die Preissteigerungen bei Lebensmitteln betrugen im Dezember 2022 durchschnittlich 29,0 Prozent gegenüber Dezember 2021 und bei Getränken 20,0 Prozent. Die Kosten für Personal lagen im Dezember ebenfalls 20,0 Prozent über den Vorjahreswerten von 2021.

57,0 Prozent der befragten gastgewerblichen Betriebe in Hessen stellen einen Rückgang der Gästezahlen aufgrund von Konsumzurückhaltung fest.

Mut macht indes die bis zuletzt wachsende Nachfrage. So lief das Weihnachts- und Silvestergeschäft für viele Betriebe besser als erwartet. Beim Blick auf die Geschäftserwartungen im ersten Quartal ergibt sich derzeit noch ein gemischtes Bild. Laut der DEHOGA-Umfrage rechnen 14,4 Prozent der Betriebe in den kommenden drei Monaten mit besseren Geschäften, 47,5 Prozent gehen von gleichbleibenden Geschäften aus, 38,1 Prozent der hessischen Betriebe aus der Umfrage sagen schlechtere Geschäfte voraus. Angesichts fehlender Umsätze bei zugleich massiv steigenden Kosten befürchten 34,8 Prozent der Betriebe, im Jahr 2023 in die Verlustzone zu geraten. 31,8 Prozent gehen indes nicht davon aus, 33,3 Prozent wagen noch keine Prognose. Aus der Umfrage geht eine klare Forderung der Betriebe nach Planungssicherheit und Kostenentlastung hervor. Entscheidend sei dabei, dass die Gas- und Strompreisbremsen die dringend benötigte Entlastungswirkung zeigen und die 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen dauerhaft entfristet wird.

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