Kein verlorenes Jahrzehnt

Das Börsenjahr 2022 hielt einige schwierige Momente für Anleger bereit. Regelmäßig wurde die düstere Vorhersage laut, dass den Aktienmärkten ein verlorenes Jahrzehnt bevorstehen könnte. Laut Thomas Grüner, Gründer und Vice Chairman von Grüner Fisher Investments, sei diese Warnung nicht neu – sie sei ebenso in den Jahren 2009 und 2010 häufiger aufgetaucht, als die Schockwirkung der Weltwirtschaftskrise immer noch verarbeitet werden musste. „Überblickt man die Historie der ‚Prognosen für das nächste Jahrzehnt‘, stellt man fest, dass diese Prognosen tendenziell ein Spiegelbild für die Marktstimmung der jeweiligen Gegenwart oder der jüngsten Vergangenheit sind – und deshalb stets mit Vorsicht zu genießen sind“, so Grüner.

„Roaring Twenties“ oder „verlorenes Jahrzehnt“?
Diese Tendenz zeige sich durchaus auch in positiven Marktphasen: So sei beispielsweise zum Ende des Jahres 2020 eine neue Version der „Roaring Twenties“ ausgerufen worden – beflügelt durch den überstandenen COVID-Schock. Von dieser positiven Vision scheine heute allerdings nichts mehr übrig zu sein. „In der Tat kam die Wirtschaft nach COVID wieder dynamisch in Gang, zwischen dem Tiefpunkt des Jahres 2020 und dem Jahresende 2021 verdoppelten sich die weltweiten Aktienkurse“, erläutert Grüner. „In der Folge trübten jedoch Lieferkettenengpässe, Inflationsängste und Zinserhöhungen der Fed die Stimmung kräftig ein.“ Steigende Ölpreise, der Russland-Ukraine-Krieg und weitreichende Rezessionsängste hätten der Marktstimmung den Rest gegeben, die globalen Aktienkurse seien im Börsenjahr 2022 eingeknickt. Die pessimistische Stimmung sei zurück, und mit ihr die Unkenrufe nach einem verlorenen Jahrzehnt.

Cool bleiben
„Für Anleger ist es aus unserer Sicht nicht ratsam, sich diesem stetigen Wechselspiel der Gefühle hinzugeben“, sagt Grüner. „Grundsätzlich macht es keinen Sinn, in Dekaden zu denken – die Länge der Bullen- und Bärenmärkte ist variabel. Vielleicht werden wir in sieben Jahren, wenn die 2020er Jahre zu Ende gehen, auf ein Jahrzehnt mit hohen Renditen zurückblicken, welches den Hype um die ‚Roaring Twenties‘ doch rechtfertigt.“ Aber der Weg dorthin werde nicht geradlinig verlaufen, wie das Jahr 2022 bereits bewiesen habe. Und wenn die Bilanz des Jahrzehnts am Ende relativ ausgeglichen ausfalle, sei dies wahrscheinlich das Ergebnis vieler Höhen und Tiefen auf dem Weg dorthin.

Der Marktzyklus zählt
Statt in Jahrzehnten zu denken, sei es wichtiger, den übergeordneten Marktzyklus zu beachten und eine rationale Standortbestimmung durchzuführen. Wohlwissend, dass es selbst in sehr guten langfristigen Zeiträumen gewisse Phasen mit beängstigenden Marktrückgängen zu überstehen gelte. Es komme also im Grunde auf eine vernünftige Erwartungshaltung an: „Aktienmärkte sind fähig, hohe langfristige Renditen anzubieten“, sagt Grüner. „Allerdings wird es gute und schlechte Jahre geben, diese werden sich zu wunderbaren, mittelmäßigen und manchmal sogar enttäuschenden Jahrzehnten zusammensetzen.“ Entscheidend sei, dass wahrscheinlich niemand diese im Voraus exakt erkennen werde. Zu Beginn der 2000er Jahre ehätten viele Anleger einen „ewigen Boom“ erwartet. Zehn Jahre später sei die Angst vor einem verlorenen Jahrzehnt dem längsten Bullenmarkt aller Zeiten vorausgegangen. Und für die 20er Jahre sei bereits die volle Bandbreite der möglichen Prognosen ausgereizt worden. Hilfreich sei dieses Gerede für Anleger nicht.

Fazit
„Langfristige Prognosen stellen keine belastbare Analyse dar, sie sind vielmehr eine Momentaufnahme der Anlegerstimmung“, resümiert Grüner. „Diese wiederum wird von Ereignissen der jüngsten Vergangenheit beeinflusst und rückwärtsgerichtete Bestandsaufnahmen sagen bekanntlich nichts über zukünftige Chancen aus.

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Über die Grüner Fisher Investments GmbH

Grüner Fisher Investments (GFI) ist eine Vermögensverwaltungsgesellschaft mit eigenem Ermessensspielraum, die vorwiegend vermögende Privatpersonen und Familien in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreut. Grüner Fisher Investments ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV) und ist ein durch die BaFin lizensiertes und beaufsichtigtes Institut. GFI wurde als Top-Vermögensverwalter von Capital (2019), als Top-Arbeitgeber im Mittelstand (2019) von Focus und als "Great Place to Work" (2020, 2021) von Great Places to Work ausgezeichnet. Das Unternehmen ist eine deutsche Tochtergesellschaft von Fisher Investments in den USA, einem der größten unabhängigen Vermögensverwalter der Welt. Zum 31.03.2021 verwaltete Fisher Investments und seine Tochtergesellschaften ein Vermögen von über 143 Mrd. EUR – über 93 Mrd. EUR für nordamerikanische Privatanleger, 34 Mrd. EUR für institutionelle Anleger, 14 Mrd. EUR für europäische Privatanleger und 1 Mrd. EUR für die Altersvorsorge kleiner und mittlerer Unternehmen in den USA. Fisher Investments unterhält vier Hauptgeschäftsgruppen: US Private Client, Institutional, Private Client International und 401(k) Solutions, die einen globalen Kundenstamm bedienen. Der Gründer und Executive Chairman von Fisher Investments, Ken Fisher, schrieb von 1984 bis 2016 die Forbes-Kolumne "Portfolio Strategy" und ist damit der am längsten ununterbrochene Kolumnist in der Geschichte der Zeitschrift. In den letzten Jahren erschienen Ken Fishers Kolumnen durchgängig in den wichtigsten Medien in fast allen westeuropäischen Ländern, einschließlich Focus Money in Deutschland, sowie in wichtigen asiatischen Ländern, und damit in mehr Ländern und mit mehr Umfang als jeder andere Kolumnist in der Geschichte. Fisher ist außerdem Autor von 11 Büchern, darunter vier New York Times-Bestseller zum Thema Finanzen und Investieren.

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