Baden-Württemberg und Berlin auf Augenhöhe mit Massachusetts und Kalifornien

Deutschland ist im Wettbewerb um die besten Ideen gut aufgestellt. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) mit Partnern aus den USA, Italien und Kanada. Baden-Württemberg und Berlin gehören demnach zu den fünf innovativsten Regionen im transatlantischen Vergleich.

Führend in der Patentaktivität, hohe Forschungsausgaben und topqualifizierte Fachkräfte: Deutschland ist im internationalen Vergleich besonders innovativ – und hält dabei mit globalen Boomregionen mit.

An Baden-Württemberg kommt nur eine Region vorbei, Massachusetts. Auch Berlin ist besonders innovativ aufgestellt und befindet sich mit Platz vier nur knapp hinter Kalifornien, Heimat des globalen IT-Hotspots im Silicon Valley. Die Top fünf komplettiert Washington. Insgesamt sind die Regionen aus Deutschland im Innovationswettbewerb besser aufgestellt als die USA, Kanada und Italien. 

Große regionale Unterschiede

Große Unterschiede zeigen sich innerhalb der einzelnen Staaten: In den USA liegen die Küstenregionen vorn, in Italien der Norden und in Kanada British Columbia, Ontario und Quebec. In Deutschland schneidet der Süden am besten, der Osten am schlechtesten ab – mit Ausnahme Berlins. Auch die Stadtstaaten Hamburg und Bremen sowie Bayern und Hessen landen in den Top Ten. 

Baden-Württemberg ist bei der Innovationskapazität an erster Position. Die Region hat insbesondere bei der Forschungsintensität in den Unternehmen und den Patentanmeldungen die Nase vorne.  Berlin erreicht den Spitzenplatz bei der Wissensbasis und profitiert als Stadtstaat von einem hohen Akademikeranteil an der Bevölkerung, vielen hochqualifizierten Zuwanderern und zahlreichen wissenschaftlich-technischen Fachkräften. Bayern erreicht den zweiten Platz bei der Globalisierung und weist hohe High-Tech-Exporte auf. Nachholbedarf im Gesamt-Innovations-Index haben Brandenburg (Platz 57), Mecklenburg-Vorpommern (Platz 58) und Sachsen-Anhalt (Platz 76). 

Bildungsinvestitionen notwendig 

„Auch wenn die Wettbewerbsfähigkeit im transatlantischen Vergleich viele Stärken aufweist, stellen globale Trends wie Dekarbonisierung und Digitalisierung und der demografische Wandel Deutschland vor große Herausforderungen“, sagt IW-Innovationsexperte Axel Plünnecke. „Innovation braucht Wissen. Deshalb müssen wir die Investitionen in Bildung deutlich erhöhen und insbesondere die MINT-Kompetenzen fördern. Deutschland muss aber auch attraktiver für Direktinvestitionen aus dem Ausland werden und die Forschungsprämie für KMU ausweiten.“

Zur Methodik: Für den transatlantischen Innovationsindex hat das IW gemeinsam mit seinen Partnern, dem kanadischen Macdonald-Laurier Institute, dem italienischen Institute for Competitiveness (I-COM) sowie dem amerikanischen Bay Area Economic Council Institute (ITIF) erstmals die Wettbewerbsfähigkeit von 96 transatlantischen Regionen, darunter die 16 deutschen Bundesländer, untersucht. Betrachtet wurden 13 Indikatoren, die zu den drei Kategorien Wissensbasis der Arbeitskräfte, Globalisierung und Innovationskapazität zusammengefasst wurden.

Zur Studie

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