Trapezförmige Domlager erfordern exakte Ausrichtung

Werkstätten, die bei einem Golf VII oder VIII Stoßdämpfer oder Federn ersetzen, sollten zuvor unbedingt die Herstellervorschrift studieren. Wird ein Sport- oder Gewindefahrwerk nachgerüstet, müssen unbedingt die dem Produkt beiliegenden Montagehinweise beachtet werden. Das rät die BILSTEIN Academy und bezieht sich dabei explizit nicht nur auf die eigenen Aftermarket-Produkte. Hintergrund sind einige Besonderheiten im Vorderachsaufbau der beiden Golf-Modelle, die auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) basieren. Werden diese ignoriert, kann es zu Problemen beim Fahren kommen.

Das Spektrum reicht dabei von einem Knacken im Domlager über ein Springen der Feder beim Lenken bis hin zu einem instabilen, schwammigen Fahrgefühl oder einem untypischen Reifenverschleißbild. Die genannten Phänomene sind in der Regel nicht auf defekte Komponenten zurückzuführen, sondern kleinen Einbaufehlern geschuldet, die bei vielen anderen Fahrzeugen gar nicht erst passiert wären. Denn anders als üblich sind die Domlager der Vorderachse bei MQB-Fahrzeugen von VW nicht symmetrisch, sondern trapezförmig. Deshalb erfordern sie eine genaue Ausrichtung der Komponenten untereinander. Die BILSTEIN Academy hat drei der gängigsten Fehlerquellen im Zusammenhang mit dieser Konstruktion analysiert und erläutert, worauf Werkstätten bei Golf VII und VIII unbedingt achten müssen.

Wichtige Hinweis zur korrekten Komponentenauswahl

Zuvor folgt allerdings noch ein allgemeiner Hinweis zur Auswahl der passenden Fahrwerkkomponenten, denn die MQB-Modelle werden an der Vorderachse mit zwei unterschiedlichen Federbeindurchmessern angeboten (50 und 55 mm). Hinten gilt es zudem zu beachten, dass entweder eine Starr- oder eine Mehrlenkerachse verbaut sein kann. Die Bestimmung der korrekten Bauteile erfolgt deshalb am besten anhand der Fahrgestellnummer. Alternativ kann durch eine Sichtprüfung am Fahrzeug die Ausstattung von Vorder- und Hinterachse ausgemessen beziehungsweise ermittelt werden. Eine weitere Option ist die Bestimmung des Federbeindurchmessers durch das Serviceheft. So steht z. B. der PR-Code G04 für 50 mm. Den Typ der Hinterachse erfährt man hier jedoch nicht.

Typischer Fehler 1: Ausrichtung der Domlager zum Chassis (OE-Vorgabe)

Auf dem trapezförmigen Domlager der Vorderachse befinden sich bei Golf VII und VIII kleine Pfeile, die beim Stoßdämpferaustausch schnell übersehen werden. Diese zeigen die Einbaulage der Domlager an. Stehen sie in Fahrtachse, also nach vorne und hinten, ist alles korrekt. Die Federwindungsenden zeigen dann vorschriftsmäßig nach außen.

Um den Einbauzustand nachträglich zu bewerten, müssen die drei Schrauben zwischen Domlager und Domaufnahme gelöst und das Fahrzeug auf der Hebebühne vorsichtig angehoben werden.

Typischer Fehler 2: Dreh- und Domlager in richtiger Position verbauen (OE-Vorgabe)

Im Domlager der Stoßdämpfer existiert eine Nut, in die das Drehlager eingesetzt wird. Bei Fahrwerkarbeiten besteht die Möglichkeit, dass dies ignoriert und die beiden Bauteile somit in falscher Position zusammengebaut wurden.

Die Lösung: Fahrzeug auf der Hebebühne anheben und Positionierung prüfen. Bei Bedarf müssen die erforderlichen Anpassungen hinsichtlich Dom- und Drehlager durchgeführt werden.

Typischer Fehler 3: Federwindung zum Domlager korrekt ausrichten (BILSTEIN-Vorgabe)

Im Karton der BILSTEIN Gewindefahrwerke für den VW Golf VII und VIII findet sich ein wichtiger Montagehinweis. Er besagt, dass die Federwindung oben am Domlager unbedingt nach außen stehen muss.

Wurde dies im eigenen Betrieb zunächst nicht beachtet oder treten bei einem durch Dritte umgerüsteten Fahrzeug Probleme im Fahrbetrieb auf, kann der Zustand auf der Hebebühne bewertet werden. Gegebenenfalls muss die Federwindung nachjustiert werden, bis die Ausrichtung zum Domlager stimmt.

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