Zu viel Flugverkehr durch die Landesministerien zeigt Bedarf für Sprinter- und Nachtzüge ab Stuttgart

Angesichts fehlender Sprinter- und Nachtzugverbindungen ab Stuttgart seien die vielen Flüge der Mitarbeiter in den Landesministerien nicht verwunderlich, erklärt der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD). „Für Dienstreisen von Stuttgart nach Berlin oder zu anderen europäischen Hauptstädten gibt es aktuell kaum attraktive Bahnverbindungen“, stellt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb fest; „Einzig nach Paris bestehen derzeit attraktive Bahnverbindungen, die einen Flug überflüssig machen“. Noch vor wenigen Jahren hätte es auch zwischen Stuttgart und Berlin Sprinterzüge gegeben, doch diese seien ebenso wie alle Nachtzüge ab Stuttgart abgeschafft worden, beklagt der VCD.

Wenn die Politik Flugverkehr aus Klimaschutzgründen vermeiden möchte, müsse sie die Rahmenbedingungen so setzen, dass sich Nachtzüge für die Betreiber rechnen, fordert der VCD. „Die heute für fragwürdige Kompensationsmaßnahmen im Ausland aufgewandten Gelder sollten besser zur Finanzierung von Nachtzügen eingesetzt werden, damit Flugverkehr tatsächlich verlagert werden kann“, erklärt Matthias Lieb. Der VCD fordert die Anpassung von Reisekostenregelungen im öffentlichen Dienst, aber auch bei den Unternehmen, damit auch klimaschonendere, aber ggf. im Einzelfall teurere Nachtzugfahrten abgerechnet werden können. Aus Sicht des VCD besteht ein Bedarf ab Stuttgart für folgende Sprinter- bzw. Nachtzugverbindungen:

> Sprinter Stuttgart – Berlin u. zurück in unter 5 Stunden (über Nürnberg möglich, Fahrplanstudie liegt vor), z.B. Berlin ab 18 h, Stuttgart an kurz vor 23 h.
> Nachtzug Stuttgart – Berlin
> Nachtzug Stuttgart – Mailand – Rom
> Nachtzug Stuttgart – Brüssel (Anschluss an Eurostar nach London)
> Nachtzug Stuttgart – Marseille/Barcelona
> Nachtzug Stuttgart – Amsterdam
> Nachtzug Stuttgart – Prag
> Nachtzug Stuttgart – Wien – Budapest

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