Themenwoche von 11. bis 17. Juli: Der „Kräutergarten“ – die SS-Versuchsgüter des KZ Dachau

  • • 11. Juli, 18 Uhr: Präsentation erster Ergebnisse aus der von der KZ-Gedenkstätte Dachau in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen Studie von Dr. Anne Sudrow: „Heil.Kräuter.Kulturen – Ökologischer Landbau, Naturheilkunde und SS-Terror auf den Versuchsgütern des KZ Dachau“
    • 16./17. Juli, jeweils 14 Uhr: Exkursionen zu den baulichen Relikten des ehemaligen „Kräutergartens“
    • 16./17. Juli, jeweils 11 bis 13:30 Uhr: Cicerones informieren Besucher/-innen an der KZ-Gedenkstätte über den Themenkomplex

Von Januar 1939 bis April 1945 unterhielt das SS-Unternehmen „Deutsche Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung“ (DVA) einen großen Landwirtschafts- und Gärtnereibetrieb im und am KZ Dachau. Tausende KZ-Häftlinge wurden täglich zu schwerer Arbeit auf den Feldern und in der Verarbeitung der Erzeugnisse gezwungen. Unzureichende Kleidung, Unterernährung und Schikanen der SS machten die Arbeit zur lebensgefährlichen Tortur. Die SS ließ Heilkräuter, Gewürze, Gemüse, Getreide, Blumen und Obst anbauen. Ziel der NS-Ernährungs- und Gesundheitspolitik war es im Krieg unabhängig von ausländischen Gewürzen und Medikamenten zu werden und eine „deutsche Volksheilkunde“ zu etablieren.

Dieser Ort, der so genannte „Kräutergarten“, steht im Fokus der Themenwoche an der KZ-Gedenkstätte Dachau vom 11. bis 17. Juli 2022. Mit verschiedenen Veranstaltungen wird der Themenkomplex beleuchtet und vorgestellt.

Montag, 11. Juli 2022: „Heil.Kräuter.Kulturen – Ökologischer Landbau, Naturheilkunde und SS-Terror auf den Versuchsgütern des KZ Dachau“

Den Auftakt macht am Montagabend, den 11. Juli um 18 Uhr, die Präsentation erster Ergebnisse der von der KZ-Gedenkstätte in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen Studie von Dr. Anne Sudrow im Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Dachau. Nach einer Begrüßung durch Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, und einem Grußwort von Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten und 1. Vizepräsident des Bayerischen Landtags, stellt die renommierte Wissenschaftlerin einzelne Schwerpunkte ihrer Studie vor und erläutert diese im Anschluss im gemeinsamen Gespräch mit Dr. Gabriele Hammermann sowie Dr. Stefanie Pilzweger-Steiner, Wissenschaftliche Referentin der KZ-Gedenkstätte Dachau.

Samstag, 16. Juli, und Sonntag, 17. Juli: Aktionstage an der KZ-Gedenkstätte Dachau

An beiden Tagen werden jeweils an zwei Standorten in der Gedenkstätte – am Besucherzentrum sowie in der Abteilung 7 der Hauptausstellung im ehemaligen Wirtschaftsgebäude – zwischen 11 und 13:30 Uhr Cicerones die Besucher/-innen über den Themenkomplex informieren.

Darüber hinaus finden an beiden Tagen jeweils um 14 Uhr Exkursionen zu den baulichen Relikten des ehemaligen „Kräutergartens“ statt, der sich in unmittelbarer Nähe der Gedenkstätte befindet. Die Referentinnen Monika Lücking und Sybille Reinicke geben Aufschluss über die Geschichte des Ortes. Treffpunkt ist jeweils vor Ort direkt am „Kräutergarten“ (Buslinie 744, Haltestelle „Kräutergarten“), eine Voranmeldung ist nicht notwendig.

Alle Veranstaltungen der Themenwoche sind kostenlos.

Über die wissenschaftliche Studie

Ökologische Landwirtschaft und SS-Terror? Naturheilkunde in einem deutschen Konzentrationslager? Dr. Anne Sudrow zeigt in ihrem Vortrag, in welchem Zusammenhang diese auf den ersten Blick kaum miteinander zu vereinbarenden Phänomene stehen. Sie stellt erstmals die Ergebnisse ihrer, von der KZ-Gedenkstätte beauftragten Studie vor, in der sie darlegt, dass die SS-Versuchsgüter des KZ Dachau im Nationalsozialismus ein Zentrum der Forschung zum ökologischen Landbau und zur alternativen Medizin waren.

Am 22. März 1933 eröffnete das NS-Regime in Dachau eines der ersten Konzentrationslager. Bis zur Befreiung am 29. April 1945 waren mehr als 200.000 Gefangene aus über 40 Nationen im KZ Dachau und seinen Außenlagern inhaftiert, mindestens 41.500 Menschen starben dort an Hunger, Krankheiten, Folter, Mord und den Folgen der KZ-Haft.

Dank der Initiative der Überlebenden konnte das ehemalige Häftlingslager im Mai 1965 in einen Gedenk- und Erinnerungsort umgewandelt werden. Ziel der KZ-Gedenkstätte Dachau ist es heute, an das Leiden und Sterben der Häftlinge zu erinnern und eine Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen zu fördern.

Trägerin der KZ-Gedenkstätte ist die Stiftung Bayerische Gedenkstätten, eine Stiftung des öffentlichen Rechts mit dem Zweck, die Gedenkstätten als Zeugen für die Verbrechen des Nationalsozialismus, als Orte der Erinnerung an die Leiden der Opfer und als Lernorte für künftige Generationen zu erhalten und zu gestalten.

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