Gothaer Anlegerstudie 2022: Frauen fürchten Altersarmut – zu Recht

Große Sorgen und Ängste treiben Frauen mit Hinblick auf ihre Geldanlage um. Mehr als die Hälfte befürchten, dass sie ihren Lebensstandard im Alter nicht halten können. Dementsprechend schreiben sie das Thema Sicherheit bei der Geldanlage besonders groß: 50 Prozent der Frauen in Deutschland setzen auf die vermeintliche Sicherheit des Sparbuches.

Das sind einige der Ergebnisse einer repräsentativen Studie zum Anlageverhalten der Deutschen, die die Gothaer Asset Management AG (GoAM) vom Meinungsforschungsinstitut forsa im Januar 2022 bereits zum dreizehnten Mal durchführen ließ. Doch sind Frauen wirklich so sicherheitsbedürftig, wie es scheint?

Überdurchschnittlich hohe Befürchtungen

Frauen haben mit Hinblick auf ihre Geldanlagen größere Sorgen und Ängste als Männer, vor allem in Bezug auf ihren Lebensstandard im Alter.

Um diesen sorgen sich Frauen deutlich stärker als Männer. 55 Prozent befürchten, dass ihre Geldanlagen später einmal nicht ausreichen werden, um ihren jetzigen Lebensstandard zu halten. Bei den Männern sind es nur 42 Prozent. Das ist ein Unterschied von 13 Prozentpunkten. „Eine sehr berechtigte Angst für Frauen. Auch heute ist es oft noch so, dass Frauen weniger verdienen als Männer. Dementsprechend ist es auch meist die Frau, die bei der Karriere zurücksteckt, um die Kinder zu erziehen, indem sie den Großteil der Elternzeit nimmt, auf ein Teilzeitmodell umsteigt oder ihren Job erst einmal ganz aufgibt“, erklärt Claudia Kaczinski, seit 36 Jahren selbstständige Versicherungsberaterin. „So kann sie nicht ausreichend für das Alter vorsorgen und muss sich auf den Vater des Kindes verlassen – das bringt ein hohes Risiko mit sich. Für Frauen sollte es daher in der Beziehung einen finanziellen Ausgleich geben, der sie ausreichend absichert.“

Sicher ist sicher?

Auf die Frage, was für sie das wichtigste Anliegen bei der Geldanlage sei, nannten sowohl Männer als auch Frauen an erste Stelle Sicherheit. Mit 56 Prozent liegen Frauen hier aber sieben Prozentpunkte vor den Männern (49 Prozent). Dies zeigt sich auch in der Wahl der Geldanlage: Frauen tendieren noch stärker zu vermeintlich sicheren Anlageformen. Das Sparbuch steht für die Hälfte der Frauen auf Platz eins. Bei den Männern sind es nur 41 Prozent.

Bei etwas risikoreicheren Geldanlagen wie Fonds sind Frauen (27 Prozent) zurückhaltender als Männer (32 Prozent). Damit einhergehend zeigen sie eine deutlich geringere Risikobereitschaft. Während 50 Prozent der Männer bereit sind, für eine höhere Rendite auch ein größeres Risiko einzugehen, entscheidet sich die Mehrheit der Frauen dagegen (60 Prozent).

Sicherheit ist relativ. Schauen wir zum Beispiel auf meine eigene Selbstständigkeit: Viele haben gesagt, wie mutig von dir, dich mit 24 Jahren selbstständig zu machen. Aber was war daran mutig? Wenn ich in der Anstellung bin, dann habe ich einen Arbeitgeber – und der kann mich entlassen. Wenn ich aber 3.000 Kundinnen und Kunden habe, ist es sehr unwahrscheinlich, dass alle auf einen Schlag kündigen. Und genauso verhält sich das mit Fonds“, so Kaczinski. „Ein Vorteil von Fondsinvestments ist die Diversifikation, das bedeutet, dass Fonds gestreut in verschiedene Anlagen investieren. Ziel der Streuung in unterschiedliche Anlagen ist, das Risiko des Portfolios zu verringern.“

Nachhaltigkeit = Frauensache?

Nachhaltigkeit setzt sich aus drei Facetten zusammen: Umwelt- und Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und vertrauenswürdige Unternehmensführung. Umwelt- und Klimaschutz halten 43 Prozent der Männer für die wichtigste Facette, bei den Frauen sind es nur 36 Prozent. Sie tendieren stattdessen eher zur sozialen Gerechtigkeit (40 Prozent). „Warum Frauen soziale Gerechtigkeit großschreiben, erklärt sich eigentlich von selbst“, ist die selbständige Versicherungsberaterin überzeugt. „Der so genannte Gender Pay Gap oder ein geringeres Einkommen durch Babypausen sind noch immer weit verbreitet. Zudem sind ein Großteil der Menschen in sozialen Berufen Frauen, die so die täglichen Ungerechtigkeiten hautnah miterleben.“

Eine Geldanlage sollte nachhaltig sein: Davon sind 62 Prozent der Frauen überzeugt. Bei den Männern sind es vier Prozentpunkte weniger (58 Prozent). Dementsprechend wären auch 53 Prozent der Frauen bereit, zugunsten von Nachhaltigkeit auf Rendite zu verzichten, während es bei den Männern mit 50 Prozent etwas weniger sind.

Zur Studie:

Die Gothaer Studie zum Anlageverhalten der Deutschen wurde im Auftrag der Gothaer Asset Management AG vom Meinungsforschungsinstitut forsa vom 3. bis 5. Januar 2022 mit Hilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt. Dabei wurden 1.002 Bundesbürger ab 18 Jahren nach einem systematischen Zufallsverfahren repräsentativ ausgewählt und befragt.

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