Europäische Ölsaatenerzeugung 2022/23 marginal über Vorjahr erwartet

Die Ölsaatenerzeugung in der EU dürfte im kommenden Wirtschaftsjahr lediglich 0,4 % über Vorjahreslinie liegen, obwohl ein Flächenplus von 5 % erwartet wird. Auslöser dafür sind voraussichtlich geringere Erträge aufgrund der Einschränkungen bei Betriebsmitteln.

Der russische Einmarsch in die Ukraine hat nach Einschätzung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft(mbH) zu einer massiven Volatilität auf dem Ölsaatenmarkt geführt. Insbesondere der zusätzliche deutliche Anstieg der Preise für Betriebsmittel wie Energie, Dünge- und Pflanzenschutzmittel verschärfen die ohnehin bereits angespannte Situation. Die aktuellen Prognosen für das Wirtschaftsjahr 2022/23 sind daher unter Vorbehalt zu betrachten und sind naturgemäß auch vom weiteren Witterungsverlauf abhängig. Bisher waren die Aussaat- und Wachstumsbedingungen für alle Ölsaaten bis ins Frühjahr hinein günstig.

Auch wenn die EU-Anbaufläche für Ölsaaten 2022/23 nach Angaben des Auslandservices des US-Landwirtschaftsministeriums (FAS) mit aktuell avisierten 11,67 Mio. ha knapp 5 % größer ausfallen dürften als im Vorjahr, wird nur ein geringer Anstieg der Erzeugung erwartet. Dem FAS zufolge dürften im kommenden Wirtschaftsjahr rund 31,07 Mio. t zusammenkommen und damit lediglich 0,4 % mehr als noch in der Saison 2021/22. Ausschlaggebend für das marginale Plus sind nach Angaben des FAS voraussichtlich deutlich geringere Erträge. Insbesondere die Durchschnittserträge für Sonnenblumen dürften deutlich hinter dem Rekordergebnis des Vorjahres zurückbleiben infolge der Verknappung von Betriebsmitteln wie Energie, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Den aktuell hohen Kosten für Betriebsmittel stehen attraktive Erzeugerpreise in Verbindung mit einem hohen Wert in der Fruchtfolge gegenüber. Diese könnten regional zu einer Ausdehnung des Anbaus von Sojabohnen führen.

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