Bauhaus Dessau entwickelt digitalen Atlas

Unter dem Titel Schulen des Aufbruchs hat die Stiftung Bauhaus Dessau einen digitalen Atlas entwickelt, der Forschungen zu den globalen Wechselbeziehungen der Bauhaus-Pädagogik mit Reformprojekten in der Gestaltungslehre im 20. Jahrhundert zusammenführt. Erste Fallstudien zu Hochschulen in Brasilien, Albanien, Schweden, Großbritannien und dem ehemaligen Jugoslawien konnten im Zuge einer einjährigen Projektförderung durch das Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt erarbeitet werden. Mit einer Förderung durch die Kulturstiftung des Bundes wird dieser digitale Atlas im Jahr 2022 unter dem Titel Travelling Concepts: Art and Design Education Beyond the Bauhaus durch neue Module und Funktionen erweitert. Abrufbar ist die Beta-Version seit 1. April 2022 unter: atlas.bauhaus-dessau.de

In einer Reihe von Essays, Interviews mit Zeitzeug*innen, fotografischer und filmischer Dokumentationen zu Archivmaterialien werden internationale Schulexperimente vorgestellt und im Netzwerk kartiert. Moderne Mapping-Verfahren schaffen dabei eine dynamische räumliche Visualisierung von Datensätzen zu Kunst- und Gestaltungsschulen nach dem Bauhaus. Sie veranschaulichen den Nutzer*innen, auf welche Art und Weise, in welchen institutionellen Formen und in welchem besonderen lokalen bzw. geopolitischen Kontext Aspekte der Bauhauspädagogik übersetzt und dabei weiterentwickelt wurden. Die Gestaltung und Programmierung der Plattform oblag dem "Offshore Studio" aus Zürich.

Video-Trailer
"Schulen des Aufbruchs"

Entwickelt wurde eine grafische Benutzeroberfläche, die sich durch eine experimentelle, zugleich einprägsame und intuitive Gestaltung auszeichnet. Ansehen >

Mit dem Projekt können folglich ganz neue Narrative zu den kulturellen Auswirkungen des Bauhauses als pädagogisches Modell erschlossen werden. Statt vom „Einfluss“ des Bauhauses und vom Bauhaus als „Zentrum“ mit Bewegung in die außereuropäische „Peripherie“ auszugehen, macht der digitale Atlas die vielfältigen Verflechtungen sichtbar.

Schulen des Aufbruchs richtet sich sowohl an Studierende, Lehrende, Wissenschaftler*innen, Kurator*innen und Bauhausforscher*innen aus dem In- und Ausland als auch an ein kulturinteressiertes allgemeines Publikum. Der Atlas wird neben der offenen Anwendung auf der Online-Plattform auch in den Bildungsprogrammen der Akademie der Stiftung Bauhaus Dessau (Bauhaus Open Studios, Bauhaus Master Programm Coop Design Research, Bauhaus Lab) zum Einsatz kommen. Im Rahmen bestehender und zukünftiger Projektkooperationen können darüber hinaus externe Nachwuchswissenschaftler*innen und Studierende anlassbezogen eingeladen werden, Inhalte zu editieren, eigene Recherchen zu ergänzen und Datenmaterial mittels des Visualisierungswerkzeugs kuratorisch aufzubereiten, um daraus thematische Online-Präsentationen für den digitalen Atlas zu generieren. Durch die Förderung der Kulturstiftung des Bundes wird der digitale Atlas durch zwei Ausgaben eines e-Journals sowie weitere Vermittlungsmodule ergänzt.

Das Projekt Schulen des Aufbruchs wurde im Rahmen der Digitalen Agenda für das Land Sachsen-Anhalt anteilig gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt. Travelling Concepts: Art and Design Education Beyond the Bauhaus wird entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.

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