Ukraine-Krieg belastet die Finanzmärkte

Beherrschendes Marktthema bleibt der Krieg in der Ukraine, die Auswirkungen auf die Rohstoffmärkte und insbesondere auf die Energieversorgung Europas. Die Zentralbanken stehen weiterhin vor dem Dilemma, dass die Inflationsraten durch den Anstieg bei den Energie- und inzwischen auch bei den Nahrungsmittelkosten weiter steigen dürften und gleichzeitig die Wirtschaft und Konsumfreude in einem Umfeld anhaltend hoher Energiepreise deutlich Schaden nimmt. Einerseits wären seitens der Zentralbanken Zinserhöhungen angebracht, auch um die Glaubwürdigkeit zu erhalten. Andererseits ist fraglich, wie die Wirtschaft im aktuellen Umfeld höhere Finanzierungskosten verkraften würde. Einen ersten Vorgeschmack lieferten die Inflationszahlen aus der Eurozone für den Monat Februar. Die Jahresrate stieg von 5,1 auf den neuen Rekordwert von 5,8 Prozent an und lag damit abermals deutlich über den Markterwartungen. Die Kernrate legte ebenfalls stärker zu – und zwar von 2,3 auf 2,7 Prozent. Der Arbeitsmarkt in den USA entwickelte sich im Februar überraschend stark. Der Stellenzuwachs von 678.000 lag deutlich über den Erwartungen und die Arbeitslosenquote ging auf 3,8 Prozent zurück. Eine schwächer als erwartete Entwicklung zeigte der ISM-Index für den Dienstleistungssektor. Dieser gab von 59,9 auf 56,5 Punkte nach. Der entsprechende Index für das verarbeitende Gewerbe konnte hingegen stärker als erwartet von 57,6 auf 58,6 Punkte zulegen.

Trotz des immer zerstörerischen Krieges in der Ukraine und der Sanktionsauswirkungen, insbesondere in den Rohstoff- und Energiemärkten, entwickelte sich der globale Aktienmarkt aus Sicht des Euro-Investors positiv. Haupttreiber hierfür war der schwache Euro, der bei internationalen Investitionen zu Währungsgewinnen führte und somit gut die Vorteile einer internationalen Diversifikation vor Augen führte. Am besten entwickelte sich letztlich der japanische Aktienmarkt, gefolgt von den USA. Europa verzeichnete hingegen ein deutliches Minus. Die Schwellenländer entwickelten sich ebenfalls positiv und performten besser als die Industriestaaten. Während sich in den USA Large Caps besser als Small Caps entwickelten, fand der Ausverkauf in Europa auf breiter Front statt und Small und Large Caps wiesen vergleichbare Verluste auf. Auf Stilebene entwickelten sich in den USA Growth-Aktien schwächer als Value-Titel. In Europa hatten hingegen Value-Aktien das Nachsehen. Auf Sektorebene sah es in den USA wie folgt aus: Relative Stärke bewiesen Titel aus den Sektoren Energie, Versorger und Rohstoffe. Relative Schwäche zeigten die Sektoren Financials, zyklischer Konsum und Technologie. In Europa ergab sich folgendes Bild: Am besten schnitten Aktien aus den Bereichen Gesundheit, Rohstoffe und Energie ab. Eine Underperformance zeigten die Sektoren zyklischer Konsum, Financials und IT.

Im Rentenbereich gingen die Zinsen von Staatsanleihen in der Eurozone und in den USA deutlich zurück. Hiervon profitierten auch in geringerem Ausmaß Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating. Hochzinsanleihen wiesen hingegen Verluste auf.

Auf der Währungsseite legte der US-Dollar gegenüber dem Euro zu (+2,99 Prozent). Der japanische Yen stieg um +3,67 Prozent an. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent explodierte förmlich, stieg um mehr als 20 US-Dollar und schloss bei 118,11 US-Dollar.

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