Mittelstand rüstet sich für das Einstein-Teleskop: Erster Innovationsgutschein für KMUs verliehen

Große Freude bei den beiden High-Tech-Unternehmen fionec GmbH, Aachen, und JPE B.V., Maastricht: Beide Unternehmen erhielten heute aus den Händen der AGIT, regionale Wirtschaftsförderung, den ersten grenzüberschreitenden Innovationsgutschein in Höhe von 50.000 Euro! Mit der neuen Förderinitiative ET2SMEs unterstützen die beteiligten Partner aus der Euregio sowie die Europäische Union die Entwicklung innovativer Anwendungen des Mittelstands in Technologiefeldern rund um das neue Einstein-Teleskop, um dessen Errichtung sich die Drei-Länder-Region aussichtsreich bewirbt.

fionec und JPE planen die gemeinsame Entwicklung einer neuartigen Messvorrichtung, die eine sehr flexible Messung von Rauheiten an Präzisionsbauteilen ermöglichen wird: „Rauheit ist eine der am häufigsten gemessenen Parameter in der Produktionstechnologie. Vor allem bei Präzisions- und Ultra-Präzisions-Komponenten, wie sie im Einstein-Teleskop Verwendung finden werden, ist der Prüfbedarf besonders hoch“, erläutert fionec-Geschäftsführer Dr. Frank Depiereux, „Im Hinblick auf die Kombination aus optischer Rauheitsmessung und extrem flexibler Positionierung gibt es auf dem Markt bisher keine vergleichbare Lösung. Wir werden diese nun gemeinsam realisieren.“

„fionec und JPE kannten sich bis zur grenzüberschreitenden Zusammenführung durch die Business-Developer Ralf P. Meyer, AGIT, und Rim Stroeks, ZENIT, nicht. Jetzt ergänzen wir uns mit unseren individuellen Know-hows nicht nur bei der Entwicklung eines neuen Prototypens ganz hervorragend, wir denken mittlerweile bereits sehr konkret über weitere gemeinsame Business-Aktivitäten nach!“ ergänzt Huub Janssen, Geschäftsführer der JPE. „Die beiden Unternehmen sind mit ihrem Vorhaben ein Paradebeispiel für das, was wir mit unserer ET2SMEs-Initiative erreichen wollen,“ macht AGIT-Geschäftsführer Sven Pennings deutlich, „Wir leisten Pionierarbeit für das neue Einstein-Teleskop, das hier in der Grenzregion errichtet werden soll, wir lassen unseren technologieorientierten Mittelstand schon heute von dieser ambitionierten Großforschungseinrichtung profitieren und wir eröffnen neue Kooperationen und Marktpotenziale über euregionale Grenzen hinweg, an denen es den meisten Unternehmen nach wie vor mangelt.“

ET2SMEs fördert weitere qualitätsvolle FuE-Vorhaben rund um ET-relevante Technologien mit bis zu 50.000 Euro, die grenzüberschreitend von mindestens zwei kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) auf den Weg gebracht werden. Interessierte Unternehmen erhalten außerdem direkte Unterstützung bei der Erweiterung ihres Business-Netzwerkes in die Nachbarländer hinein, vor allem bei der Suche ihres geeigneten KMU-Partners. Gefragt sind insbesondere Vorhaben der industriellen Forschung und experimentellen Entwicklung in den ET-Betriebstechnologien Kryogenik, Vakuum, Feinmechanik/Mechatronik, Metrologie, Optik, Beschichtung von Spiegeln, Laser sowie fortschrittliche Steuerungsalgorithmen, darüber hinaus aufgrund der unterirdischen Anlage des Gravitationswellendetektors auch relevante Geologietechnologien (z. B. Bohrtechnik, Simulation, Modellierung, Hydrologie). Informationen und Antragsunterlagen zum aktuellen, dritten Projektaufruf, der am 04. April 2022 endet, unter:  https://et2smes.eu/vouchers/

Das Einstein-Teleskop (ET) im Drei-Länder-Eck

Das ET ist ein einzigartiges Forschungsvorhaben von globaler Ausstrahlung, mit dem sich Europa weltweit an die Spitze einer neuen Forschungsdisziplin setzen wird: Das Gravitationswellen-Observatorium der neuesten, dritten Generation wird fundamental neue Erkenntnisse zur Entstehung des Universums sowie der Entwicklung von Galaxien, Sternen und schwarzen Löchern hervorbringen. Allein das Investment für diese Großforschungsanlage beträgt mindestens 1,7 Mrd. Euro, es entstehen 500 direkte sowie 1.150 indirekte Arbeitsplätze und für den Betrieb bis 2080 werden weitere 2 Mrd. Euro veranschlagt. Das Drei-Länder-Eck bewirbt sich neben Sardinien (IT) als letzte geeignete Region in Europa für den Standort dieser Einrichtung. Das Teleskop soll geologisch möglichst störungsfrei in einer Tiefe von ca. 300 m unter der Erdoberfläche errichtet werden und wird aus einem Dreieck von je 10 km langen Seiten bestehen. Mit einer finalen Standortentscheidung wird im Jahr 2025 gerechnet, eine Inbetriebnahme ist ab 2032 vorgesehen.

Das Innovationsprojekt „Flexible Rauheitsmessung“

Ziel von fionec und JPE ist es, mittels einer speziellen Vorrichtung eine sehr flexible Messung von Rauheiten an Präzisionsbauteilen zu ermöglichen. Die Vorrichtung soll dazu erstens zur Auswahl eines passenden optischen Messkopfes genutzt werden und zweitens zur Positionierung des Messkopfes an der zur messenden Stelle am Bauteil. Da die Genauigkeit der Kinematik für die eigentliche Messung nicht ausreichend genau ist, soll eine kurze, hochpräzise Linearachse am integriert werden, die den eigentlichen, linearen Messvorgang durchführt. Die Messprozedur wäre somit wie folgt: Messkopf einschwenken – Mess-position anfahren – Position halten – Messvorgang mittels Linearachse durchführen. Das FuE-Vorhaben wird von beiden Unternehmen innerhalb von 9 Monaten durchgeführt.

Die grenzüberschreitende Förderinitiative ET2SMEs

Sieben Wirtschaftsförderungs- und Innovationsagenturen aus der Euregio Maas-Rhein arbeiten in ET2SMEs eng zusammen: Das Konsortium steht unter der Leitung der AGIT mbH, Wirtschaftsförderung für die Region Aachen, aus NRW arbeitet ferner das Landescluster NanoMikroWerkstoffePhotonics, NMWP.NRW, aktiv mit. Von niederländischer Seite ist die LIOF, provinziale Wirtschaftsförderung, und von flämischer Seite vergleichbar die POM Limburg beteiligt. Aus der Wallonie wirken ITF ULiège, Technologietransferstelle der Universität Lüttich, das Aeronautik-Cluster SKYWIN sowie die Technologieagentur Sowalfin mit. Zu den assoziierten Partnern und Unterstützern zählen in NRW die RWTH Aachen und die ZENIT GmbH, Innovationsagentur des Landes, aus Rheinland-Pfalz außerdem die IHK Trier sowie die Kreiswirtschaftsförderungen sbp Bitburg-Prüm und WFG Vulkaneifel.

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