Griechischer Pavillon bei der 59. internationalen Kunstausstellung – La Biennale di Venezia

La Biennale di Venezia
Griechischer Pavillon

Loukia Alavanou

Oedipus In Search Of Colonus
23. April – 27. November 2022

Im Griechischen Pavillon lädt die Künstlerin und Filmemacherin Loukia Alavanou ihr Publikum zu einer Zeitreise ein, die vom Altern und Sterben, von menschlicher Würde und universeller Freiheit, kultureller Vision und heutiger sozialer Wirklichkeit handelt. Im Zentrum ihrer Installation Oedipus in Search of Colonus steht ein 15-minütiger Virtual Reality Film, der ein fast 2500 Jahre altes Drama des berühmten Theaterautors Sophokles in die Gegenwart und weiter in die Zukunft übersetzt.

Die Besucher durch Architektur zusammenzuführen und sie gleichzeitig durch das Anschauen eines VR Films zu isolieren – darum geht es formal in Oedipus in Search of Colonus. So lässt Alavanou im Griechischen Pavillon nach Entwürfen des Athener Büros für Avantgardearchitektur AREA und des Designers Dimitri Korres vier verschieden große Kuppeln bauen, Halbkugeln mit einer Struktur aus Aluminium, von innen bespannt mit tonabsorbierendem Material. Die Form der Kuppel ist Anspielung auf das antike Pantheon, aber natürlich auch auf die geodätischen Kuppeln des amerikanischen Architekten Buckminster Fuller; Alavanou schlägt damit eine Brücke von der Antike zu den futuristischen Entwürfen von Takis Zenetos. 15 Sitzgelegenheiten für das Publikum, eigenwillige Hybride aus Fernseh und Schreibtischsessel, sind ebenfalls Zenetos entlehnt.

„Ich verirrte mich in einer nicht präzise kartographierten Gegend westlich von Athen und fand mich plötzlich in einem Roma-Ghetto wieder, einem der härtesten Orte Griechenlands. Die dort lebende Roma-Gemeinschaft war in den 80er Jahren aus Theben hier hergezogen, genau wie Ödipus, der ja auch aus Theben kam. Und man vermutet heute, dass der Weg, den Ödipus damals einschlug, um von Theben nach Kolonos zu gelangen, durch genau diese Siedlung Nea Zoi führte – was interessanterweise just ‚Neues Leben‘ bedeutet.“

LOUKIA ALAVANOU

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