Das „Tindern“ kann beginnen: Leerstandsmelder für Mönchengladbach ist online gegangen

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum Projekt „Stadtlabore für Deutschland“ ist der neue Leerstandsmelder für Mönchengladbach vorgestellt worden. Die digitale Plattform ermöglicht es, Leerstände in den Innenstädten zu identifizieren und durch die Erfassung schneller wieder an den Markt zu bringen.

In der Kaiser-Friedrich-Halle begrüßte Moderatorin Lena Sapper am Mittwoch (23. Februar) Vertreter von Kommunen und weitere Interessierte, denen im Rahmen dieser Auftaktveranstaltung zum Förderprojekt „Stadtlabore für Deutschland – Digitales Leerstands- und Ansiedlungsmanagement“ der neue Leerstandsmelder und die Zielsetzung des Projekts vorgestellt wurden. Das Projekt setzt die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach (WFMG) gemeinsam mit 13 weiteren Modellkommunen und dem Institut für Handelsforschung (IFH) Köln um.

„Mit einer Transparenz schaffenden Datenbasis haben wir die Möglichkeit, den Leerstand in Zusammenarbeit mit den Eigentümern zu erfassen und dadurch eine gezielte Ansiedlung vorzunehmen. Für Mönchengladbach ist dies ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die Belebung der Zentren“, so Felix Heinrichs, Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach.

Die Protagonisten der Veranstaltung machten dabei deutlich, dass das System sowohl in die tägliche Arbeit der Wirtschaftsförderung als auch in die Zentrenstrategie der Stadt Mönchengladbach einzahlen wird. „Durch das Wissen über die einzelnen Objekte und auch die Nutzung der Künstlichen Intelligenz haben wir perspektivisch ganz andere Möglichkeiten, um auf expansive Unternehmen zuzugehen. Dadurch können Neuansiedlungen ermöglicht und auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden“, sagt Dr. Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der WFMG.

Frank Rehme vom gmvteam (gesunder Menschenverstand GmbH) stellte den Teilnehmern im weiteren Verlauf noch den detaillierten Ablauf und die einzelnen Phasen des Projekts vor. Von einer reinen Leerstandserfassung über die Datenanreicherung hin zur konkreten Standortentwicklung bringt das Leerstands- und Ansiedlungsmanagement viele Vorteile für die teilnehmenden Kommunen. Er machte dabei aber auch deutlich, dass der Prozess nicht mit Projektschluss enden könne, sondern darüber hinaus nur mittels eines gezielten Ansiedlungsmanagements zu den gewünschten Ergebnissen führen könne und werde.

Ab sofort können alle Eigentümer ihren Leerstand oder auch ihr genutztes Objekt über den Leerstandsmelder auf der Homepage der WFMG unter www.wfmg.de/ladenlokale melden.

Über eine Eingabemaske werden Informationen abgefragt, bevor diese in die Datenbank übernommen werden. „Wichtig dabei ist zu verdeutlichen, dass wir damit kein weiteres Immobilienportal und auch keine Konkurrenz zu den vor Ort tätigen Immobilienmaklern aufbauen wollen. Im Gegenteil: Vor allem die Makler können auch von diesem System profitieren, da die Anfragen, die bei der WFMG eingehen, gezielt an diese weitergeleitet werden können“, sagt Eva Eichenberg, Teamleiterin bei der WFMG. Wie auf der Online-Dating-Plattformen „Tinder“ werden auf diese Weise zwei Parteien zusammengebracht.

Allgemeine Anfragen von Interessierten, die Ladenlokale suchen, können an leerstand@wfmg.de gerichtet werden.

Um mit den Eigentümern in Kontakt zu kommen, wurden neben einem monatlichen Workshopformat (der erste findet am Dienstag, 8. März, von 9 bis 10.30 Uhr in der Fashionbox.mg, Hindenburgstraße 12, statt) weitere Marketingmaßnahmen in die Wege geleitet. Mit einem grünen Elektrofahrzeug – dem „Frosch“ – wird die WFMG ab sofort durch die Stadt fahren, um auf das Projekt aufmerksam zu machen. Zudem werden Aufkleber an Leerstände aufgetragen, um mit den Eigentümern in den Dialog zu kommen. Dies soll nicht als Vandalismus, sondern als freundliche Kontaktaufnahme verstanden werden.

Die Veranstaltung wurde live über den WFMG-YouTube-Kanal übertragen und kann auch im Nachgang dort abgerufen werden: https://www.youtube.com/watch?v=KA64XExl6zE

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