Auf der Suche nach dem Paradies Juan de la Rubia, Organist der von Antoni Gaudí entworfenen und bis heute unvollendeten Kirche Sagrada Família in Barcelona, bringt zu seiner Orgel-Matinee in die Elbphilharmonie ein mit Werken von Bach über Liszt bis Wagner reich bestücktes Programm mit, das er mit eigenen Improvisationen abrundet (13.3., 11 Uhr). Tags darauf führt ihre Suche nach paradiesischer Vollkommenheit in der Musik die US-amerikanische Sopranistin Joyce DiDonato erneut in den Großen Saal der Elbphilharmonie, diesmal mit dem wunderbaren Ensemble Il Pomo d’Oro unter der Leitung von Maxim Emelyanychev. Das von ihr zusammengestellte Programm trägt den Titel »Eden« und umfasst Werke von Christoph Willibald Gluck bis zur britischen Gegenwartskomponistin Rachel Portman (14.3.). Auf Einladung von »NDR das neue werk« holt das Ensemble unitedberlin sein für April 2021 geplantes und pandemiebedingt verschobenes Debüt im Kleinen Saal der Elbphilharmonie nach, nun mit einem neuen Programm: »Energeia – Hommage à Xenakis« (Leitung: Roland Hayrabedian). Der Abend ist dem Schaffen des griechisch-französischen Komponisten Iannis Xenakis gewidmet, der im Mai 100 Jahre alt geworden wäre und dem in der Elbphilharmonie-Saison 2019/20 bereits ein Komponistenschwerpunkt galt (15.3.). Ebenfalls am 15. März lädt die charismatische Sängerin Angélique Kidjo mit ihrer Band in den Großen Saal, um dort mit dem Publikum ihr energiegeladenes neues Album »Mother Nature« zu feiern. Dem Zorn freien Lauf lassen Ansonsten steht die dritte Märzwoche weitgehend im Zeichen des Jazz. Vijay Iyer, einer der avanciertesten und spannendsten jüngeren Pianisten der improvisierten Musik in den USA, kehrt mit seinem Trio im Rahmen der Reihe »Jazz Piano« in den Kleinen Saal der Laeiszhalle zurück. Seine Partner sind Jeremy Dutton am Schlagzeug und der Kontrabassist Matt Brewer, der als Dozent bei der »Elbphilharmonie Jazz Academy« im vergangenen Sommer einen sehr starken Eindruck hinterließ (15.3.).
Mit der Band »Hildegard Lernt Fliegen« hat der Schweizer Jazz-Vokalist Andreas Schaerer eine beeindruckende Karriere hingelegt. Zweimal musste sein letzter Konzerttermin in der Elbphilharmonie wegen Corona verschoben werden, am 16. März wird das Konzert nun endlich im Großen Saal nachgeholt. Und dann stehen alle Zeichen auf Zorn. John Zorn. Der dritte und letzte »Elbphilharmonie Reflektor«-Gast der Saison 2021/22 flutet das Konzerthaus vier Tage und Nächte lang mit seiner schillernd vielschichtigen Musik. In 14 Konzerten entfaltet der New Yorker Künstler seinen dicht bevölkerten musikalischen Kosmos, in dem Noise und Filigranes, akustische Gitarrenmusik, engelhafte Gesänge, avancierte Musik für Streichquartett und Soloklavier ebenso Platz haben wie Metal-Wumms und Quartettimprovisationen über jüdisch inspirierte Songs. In seinen drei unterschiedlich besetzten Bands unter der Dachmarke Masada ist Zorn auch als leidenschaftlicher Saxofonist auf der Bühne zu erleben. Details zum »Reflektor John Zorn« werden in einer gesonderten Pressemitteilung am 1. Februar veröffentlicht. Happy »Early Music Day«! Die Reihe »Pianomania«, die in dieser Saison ihr Augenmerk auf die Gattung der Fantasien lenkt, findet mit einem Soloabend des jungen spanischen Klaviervirtuosen Juan Pérez Floristán am 21. März im Kleinen Saal der Elbphilharmonie ihre Fortsetzung. Floristán spielt Brahms und Schuberts »Wanderer-Fantasie«, zudem Werke seiner Landsleute Manuel de Falla und Joaquin Turína.
Isata Kanneh-Mason gab gerade ein viel bewundertes Klavier-Recital im Rahmen der Reihe »Rising Stars«, nun kommt ihr Bruder, der Cellist Sheku Kanneh-Mason, als Solist mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra unter dessen (scheidender) Chefdirigentin Mirga Gražinytė-Tyla zurück in die Elbphilharmonie. Auf dem Programm wiederum ausschließlich Russisches: Zwei Werke von Tschaikowsky rahmen Schostakowitschs wunderbares Cellokonzert ein (21.3.).
Selbigen Tags feiert das Freiburger Barockconsort in der Reihe »Das Alte Werk« mit einem schön komponierten Programm aus Vokalwerken von Bach und Buxtehude kalendergenau den »Early Music Day«, der seit zehn Jahren von Freunden der alten Musik weltweit am 21. März begangen wird, um gleichzeitig den Frühlingsanfang und den Geburtstag Johann Sebastian Bachs zu feiern (Laeiszhalle). Finnish dynamite
Gleich über zwei Spielzeiten erstreckt sich das »Multiversum Esa-Pekka Salonen« in der Elbphilharmonie. Im Januar gab es schon ausgiebig Gelegenheit, Bekanntschaft mit dem Komponisten und auch mit dem Dirigenten Esa-Pekka Salonen zu machen bzw. sie zu vertiefen. Im März steuert das groß angelegte Portrait des finnischen Maestros mit der Aufführung seines Cellokonzerts durch Nicolas Altstaedt einem weiteren Höhepunkt entgegen. Begleitet wird der begeisternde Solist von der Jungen Deutschen Philharmonie unter Dima Slobodeniouk. Das Orchester bringt außerdem Werke von Wagner und Schönberg mit (22.3.).
Pianistische Wunderwelten zu zwei und vier Händen Wenn das Ensemble Resonanz, Residenzensemble der Elbphilharmonie, ausnahmsweise mal kein einziges zeitgenössisches Werk oder wenigstens eines aus dem fortgeschrittenen 20. Jahrhundert im Programm hat, darf es einen solchen Abend mit Fug »Très Classique« nennen. Tatsächlich ist die jüngste Partitur im Resonanzen-Konzert am 23. März im Großen Saal der Elbphilharmonie schon über 100 Jahre alt: Sergej Prokofjews »Symphonie classique« entstand in den Zehner Jahren des 20. Jahrhunderts. Mozarts Prager Sinfonie ist noch viel älter, und die beiden Werke Felix Mendelssohn Bartholdys, die das Ensemble mit Riccardo Minasi erarbeitet, sind tief im 19. Jahrhundert verankert. Doch das Ensemble und auch der hinreißend spielende Solist Kit Armstrong an Klavier und Orgel (!) werden schon dafür sorgen, dass die Musik so klingt, als sei sie frisch erfunden.
Mit drei hoch attraktiven Orchesterprogrammen geht der März dann seinem Ende entgegen. So spielt das NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von Ingo Metzmacher ein rein französisches Programm, in dessen Zentrum »Le désenchantement du monde« steht, das 2012 komponierte, sehr aufregende Konzert für Klavier und Orchester von Tristan Murail. Solist ist, wie bei der Uraufführung, der unvergleichliche Pierre-Laurent Aimard. Der Abend beginnt mit einem frühen Orchesterwerk von Murails Lehrer Olivier Messiaen, und der zweite Konzertteil verweist mit Ravels »La barque sur l’océan« und dem Klangfarben-Klassiker »La mer« von Claude Debussy auf zwei nicht nur in Frankreich wirkungsmächtige Positionen orchestralen Komponierens im frühen 20. Jahrhundert (24./27.3.). Pianistenhände zur Verstärkung holen sich auch die Academy of St Martin in the Fields und die Camerata Salzburg. Die Briten benötigen für ihr Gastspiel im Großen Saal der Elbphilharmonie diesmal sogar gleich vier davon: Sie gehören den Brüdern Lucas und Arthur Jussen, die Konzerte für zwei Klaviere von Mozart und Bach spielen (25.3.). Und die Camerata Salzburg begleitet die Pianistin Hélène Grimaud sowohl bei Mozarts d-Moll-Klavierkonzert als auch bei Schumanns a-Moll-Konzert (30.3.). Sterne im Meer, Sterne am Sängerinnenhimmel »Catch a Sea Star« lautet der Titel eines Funkelkonzerts S für Kinder von 1-3 Jahren, das am letzten März-Wochenende eine ganze Serie von Aufführungen im Kaistudio 1 erlebt, ehe es am 28. März zu zwei Performances in den Kulturpunkt im Barmbek Basch weiterzieht. Vor und mit den Kindern agiert das britische Ensemble Musical Rumpus, seine kleine Fantasiereise in das schillernde Leben unter Wasser vollzieht sich zu Musik von Bach: eine interaktive Kammeroper für die Kleinsten (25.-28.3.). Die großartige kurdische Sängerin Aynur kehrt knapp fünf Jahre nach ihrem umjubelten Auftritt im ersten Elbphilharmonie Sommer 2017 mit neuer Band, neuem Sound und neuem Album »Hedûr« nach Hamburg zurück (26.3.). Während ihr Auftritt zur Elbphilharmonie-Reihe »Around the World« gehört, zählt das Konzert von Gulzoda Khudoynazarova mit klassischem Shashmaqam-Gesang aus Usbekistan in die Reihe »Klassik der Welt«. Die Sängerin wird bei ihrem Gastspiel im Kleinen Saal der Elbphilharmonie von zwei Musikern an Ghichak und Tanbur begleitet, traditionellen Streich- bzw. Zupfinstrumenten (10.3.). Auch die Reihe »Made in Hamburg« präsentiert diesmal eine junge Sängerin aus der lokalen Szene: Nina Chuba, die zwischen Rap und Singer-Songwritertum oszilliert (30.3., Kleiner Saal). Zwei Pop-Ikonen aus UK und NYC Zwei gleichermaßen schillernde Existenzen des Adult Pop seien abschließend und stellvertretend für das reichhaltige Konzertangebot in diesem Genre in Elbphilharmonie und Laeiszhalle im März genannt: Der Britpop-Konzeptionalist Damon Albarn, der mit Blur und Gorillaz Pop-Geschichte schrieb und nun mit seinem isländisch inspirierten Soloprogramm »The Nearer the Fountain, More Pure the Stream Flows« tourt (7.3., Großer Saal), und die wunderbare Joan As Police Woman aus Brooklyn, die mit zwei Begleitmusikern im Kleinen Saal der Elbphilharmonie die hohe Kunst des richtigen Coverns guter Songs zur Vollendung treibt (25.3.).
Karten sind ab 1. Februar erhältlich online über www.elbphilharmonie.de.
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