Analyse zu Atemwegserkrankungen

Immer mehr junge Berufstätige werden aufgrund akuter Atemwegserkrankungen krankgeschrieben. Das geht aus einer Analyse aus Daten von BARMER-Versicherten hervor. Demnach waren in der dritten Novemberwoche (14. November bis 20. November) rund 51 von 1.000 unter 20-Jährigen aufgrund einer Atemwegserkrankung arbeitsunfähig. Damit waren es doppelt so viele wie bei den 20- bis 29-Jährigen mit rund 25 von 1.000 Beschäftigten. Auch alle älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren deutlich seltener aufgrund dieser Diagnose krankgeschrieben. „Die Grippe- und Erkältungswelle ist im vergangenen Winter sehr moderat verlaufen. Denn die Abstands- und Hygieneregeln zum Schutz vor Corona haben das Ansteckungsrisiko insgesamt gesenkt. Dass die jüngste Gruppe der Beschäftigten so viel stärker betroffen ist, mag auch mit deren Lebensgewohnheiten zu tun haben“, erklärt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der BARMER. In dieser Altersgruppe gehöre der Kontakt mit Gleichaltrigen zum Alltag und sei wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens. In Pandemiezeiten führe jedoch eine hohe Kontaktfrequenz mit größeren Gruppen auch zu einer höheren Krankheitsaktivität.

Starke regionale Unterschiede bei Atemwegs-Krankschreibungen

Laut der BARMER-Analyse gibt es beim Auftreten von Atemwegsinfektionen nicht nur Altersunterschiede, sondern auch große regionale Differenzen. In der dritten Novemberwoche waren insbesondere Menschen in Sachsen mit 35,5 je 1.000 Versicherte, Thüringen (32,1) und Sachsen-Anhalt (27,9) aufgrund einer Atemwegserkrankung krankgeschrieben. Hingegen lag die Betroffenenrate im selben Zeitraum beispielsweise in Bremen bei 14,8 von 1.000 Versicherten und war damit weniger als halb so hoch. „Die deutlichen regionalen Unterschiede beim Auftreten von Atemwegserkrankungen können wir allein medizinisch nicht erklären. Hier sind unterschiedliche Einflussgrößen zu berücksichtigen. Die strikte Einhaltung der AHA-Regeln ist jedoch wichtiger denn je, insbesondere in Hinblick auf die massive Zunahme der Corona-Neuinfektionen“, so Marschall.

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