Weniger Stromverbrauch im Supermarkt

Der Stromverbrauch im deutschen Lebensmittelhandel ist im vergangenen Jahr rückläufig. Die als nicht-systemrelevant eingestuften Geschäfte – alle außer Lebensmittelhandel, Drogerien und Baumärkte – mussten ihre Türen zeitweise schließen. Auch wenn ein Teil des Nonfoodhandels seine Geschäfte für andere Tätigkeiten als den Verkauf nutzen konnte, lässt ein Vergleich des Stromverbrauchs mit den Vorjahren keine Rückschlüsse auf eine effizientere Nutzung zu.

Foodhandel spart Strom

Im Lebensmittelhandel kann in 2020 trotz höherer Verkaufszahlen die Energieeffizienz gesteigert werden. Investitionen in effizientere Kältetechnik und weiterhin in LED-Beleuchtung tragen zu dem Ergebnis bei. Im Food-Handel macht der Stromverbrauch fast 80 Prozent des gesamten Energieaufwandes aus. Der Stromverbrauch pro Quadratmeter Verkaufsfläche sinkt von 318 auf 314 kWh und hat somit zu einer Reduzierung um 1,3 Prozent geführt. Bezogen auf die letzten fünf Jahre beträgt die Reduzierung des Verbrauchs fast fünf Prozent. Der Stromverbrauch des Nonfoodhandels lässt sich wegen der besonderen Umstände im Coronajahr 2020 zwar nicht mit den Vorjahren vergleichen, lag aber, weil aufwendige Plus- und Minuskühlung wegfallen, bei weniger als einem Drittel des Food-Handels. 95 kWh fielen im Durchschnitt pro Quadratmeter an.

Vergleich der Betriebstypen

Alle Nonfood-Einzelhandelsformate, mit Ausnahme von Drogerie- und Baumärkten, waren im Corona-Jahr 2020 von gravierenden pandemiebedingten Schließungen betroffen. Vielfach hat sich dies mit existenziellen Konsequenzen für die Händler ausgewirkt. Insbesondere Unternehmen des Textil-, Schuh- und Sportfachhandels waren betroffen. In der Nonfood-Branche schwanken die Angaben zu Öffnungszeiten im Vergleich zum Vorjahr (2019) zwischen 40 und 85 Prozent. Die Schwankungen sind vor allem auf unterschiedliche Regelungen in den einzelnen Bundesländern zurückzuführen. Bei 40 Prozent Öffnungstagen im Vergleich zum Vorjahr wird die existenzielle Bedrohung besonders deutlich. Durchschnittlich hatten Nonfoodformate mit Ausnahme von Drogerie- und Baumärkten ihre Läden im Jahr 2020 nur zu 70 Prozent geöffnet.

Not macht erfinderisch

Zumindest ein Drittel der Nonfoodhändler konnte seine Geschäfte zum Teil alternativ nutzen. Über die Hälfte der befragten Händler gaben an, dass die Schließungen nur einen geringen oder sogar gar keinen Einfluss auf den Stromverbrauch der Filialen gehabt haben, weil diese teilweise oder sogar vollständig alternativ genutzt wurden, z.B. für schon länger geplante größere Umbauten oder auch als Testzentren.

Die gesamte Studie Energiemanagement im Einzelhandel kompakt: Update zu zentralen Energiekennzahlen 2021. ist ab Januar 2022 im EHI-Shop erhältlich. Für EHI-Mitglieder ist die Studie kostenlos.

Datenbasis

An der Befragung im Rahmen dieser Studie haben sich 62 Handelsunternehmen mit über 38.000 Filialen und über 60 Mio m² Verkaufsfläche beteiligt. 37 Prozent stammen aus dem Nonfood- und 63 Prozent aus dem Foodhandel.

Über die EHI Retail Institute GmbH

Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitern. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 850 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 gegründet. Präsident ist Markus Tkotz, Geschäftsführer ist Michael Gerling. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorgestellt werden sowie die China-in-store für den asiatischen Handel in Shanghai.

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