Soja-Anbau: Mehr Monitoring, weniger Entwaldung

  • Zusätzliches Monitoring- und Kontrollsystem soll nachhaltigeren Soja-Futtermittelanbau in Brasilien vorantreiben
  • Breitere Basis: ProTerra und Ölmühlen beziehen weitere Sojaanbauer ein
  • Als Ziel im Fokus: Anteil an entwaldungsfreiem Soja in EU steigern 

Entwaldung und die damit verbundenen Folgen wie Verlust an Artenvielfalt und soziale Konflikte gehören mit zu den drängendsten Problemen. Der wachsende Anbau von Soja als Futtermittel ist nach wie vor einer der Treiber dieser Entwicklung. Vor diesem Hintergrund unterstützen EDEKA und Netto Marken-Discount ein Projekt der ProTerra Foundation: Ziel ist es, durch ein zusätzliches Monitoring-, Berichts- und Kontrollsystem sowie die Einbeziehung weiterer Sojaanbauer den Anteil von nachhaltigerem, entwaldungs­freien Soja aus Brasilien in der EU zu erhöhen und so die Auswirkungen auf den Regenwald zu reduzieren. 

„EDEKA beteiligt sich, um das neue Monitoringsystem der ProTerra Foundation voranzutreiben und nachhaltige Sojalieferketten auszubauen. Das bedeutet für uns perspektivisch auch mehr Sicherheit im Hinblick auf entwaldungsfreie Lieferketten und Produkte“, so Rolf Lange, Leiter Unternehmens­kommunikation der EDEKA-Zentrale. „Internationale Zusammenarbeit ist von entscheidender Bedeutung, um positive Wirkung vor Ort zu erzielen. Sojaanbau ist einer der größten Treiber für Entwaldung in Brasilien, doch der Erhalt der Regenwälder ist entscheidend im Kampf gegen die Erderhitzung. Wir freuen uns sehr, dass EDEKA und Netto Marken-Discount uns unterstützen, um entwaldungsfreie, nachhaltige Sojaprodukte zusammen mit brasilianischen Ölmühlen zu etablieren“, ergänzt Emese van Maanen von der ProTerra Foundation. 

„Lebensmittelproduzenten und -händler, die landwirtschaft­liche Roh­stoffe in ihren Produkten verwenden, tragen als Teil der Lieferkette Verant­wortung, soziale und ökologische Risiken zu mindern", so Jana Berschneider von WWF. Durch Landnutzungsänderungen – etwa der Brandrodung von Regenwald für landwirt­schaftliche Flächen und den Anbau von Soja in Monokulturen – entstehen erhöhte Treibhausgasemissionen. Dies heizt den Klimawandel an und wirkt sich negativ auf Umwelt und Menschen aus. Globalisierte Lieferketten treiben diese Entwicklung. 

Die ProTerra Foundation hat daher ein „Monitoring-, Reporting- und Verifikationssystem“ entwickelt: Es soll dazu beitragen, dass mehr Soja, das ohne Entwaldung und ohne Verstöße gegen menschenrechtliche Sorgfaltspflichten angebaut wurde, zur Verfügung steht und so Risiken verringert werden. Die Ölmühlen müssen garantieren, dass die eingekauften Sojabohnen entwaldungsfrei angebaut wurden, die Absicherung erfolgt auf Farmebene: Risikobewertung, Zuordnung der Lieferkette und die Identifizierung und Behebung von Verstößen ergänzen das Lieferantenmanagement- und -kontrollsystem. Sojalieferketten teil­nehmender Unternehmen und deren Auswirkungen können transparent dargestellt und bewertet werden. Das ist wiederum Voraussetzung, um Maßnahmen aufzusetzen. Dabei werden auch verantwortungs­volle Landerwerbs- und Erschließungspraktiken berücksichtigt, einschließlich der Folgenabschätzungen. Für ein hohes Maß an Glaub­würdigkeit sorgen zusätzliche Monitorings und Kontrollen durch unabhängige Dritte.

Für die am Projekt von ProTerra Foundation, EDEKA und Netto Marken-Discount teilnehmenden Sojaanbauer ist der August 2020 der Stichtag für ihre gesamte Erzeugung: Gebiete mit einheimischer Vegetation durften seit diesem „Cut-Off-Date“ nicht gerodet, in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt oder für industrielle bzw. andere kommer­zielle Zwecke genutzt wer­den. Dies wird durch eine jährliche Überprüfung sicher­gestellt. Keine Aus­wir­kun­g­en haben diese Regelungen auf bereits ProTerra-zertifizierte Betriebe: Sie dürfen bereits seit dem Jahr 2008 nicht auf Flächen produzieren, die danach in Land­wirt­schafts­fläche umgewandelt wurden. ProTerra strebt außerdem an, auch Sojaanbauer, die noch nach keinem Standard zertifiziert waren, sich aber zum Stichtag 2020 auf entwaldungsfreies Soja verpflichtet hatten, ins Projekt aufzunehmen. 

Im Rahmen der Partnerschaft für Nachhaltigkeit von EDEKA und WWF arbeiten EDEKA und Netto Marken-Discount seit Jahren bereits daran, beim Einsatz von Futtermitteln in der Schweine-, Rinder- und Geflügelernährung auf heimische bzw. europäische Futtermittel oder nachhaltigeres, gentechnikfreies, zertifiziertes Soja (RTRS+GVO frei, Soja nach „ProTerra“-Richtlinien, Donau Soja, Europe Soya) umzustellen. Unterstützt wird zudem die Weiterentwicklung alternativer heimischer Fütterungskonzepte. Der EDEKA-Verbund und WWF werden zukünftig auch gemeinsam eine Strategie entlang des Accountability Frameworks (AFI) entwickeln.

ProTerra Foundation
Die ProTerra Foundation ist eine gemeinnützige Organisation, die nachhaltige Lebensmittel- und Futtermittellieferketten fördert. Im Jahr 2006 wurde der ProTerra-Standard geschaffen, um Nicht-GVO zu verfolgen und zu kommunizieren und eine nachhaltige Futter- und Lebensmittelproduktion zu fördern. Ein Schwerpunkt von ProTerra ist die Lieferung nachhaltiger brasilianischer Sojabohnenprodukte auf den europäischen Markt.

EDEKA und WWF – Seit über 10 Jahren mehr Umweltschutz in Regalen und Lieferketten
EDEKA und WWF sind Partner für Nachhaltigkeit. Die im Jahr 2009 begonnene Kooperation zum Schutz der Meere und für nachhaltige Fischerei wurde 2012 zu einer umfassenderen und langfristigen Partnerschaft weiterentwickelt. Der WWF berät EDEKA wissenschaftlich fundiert in unterschiedlichen Themen- und Sortimentsbereichen. Schwerpunkte sind Fisch und Meeresfrüchte, Holz/Papier/Tissue, Palmöl, Soja / Nachhaltigere Nutztierfütterung, Süßwasser, Klima, Verpackungen und Beschaffungsmanagement. Zielsetzung ist es, die natürlichen Ressourcen der Erde zu schonen, den ökologischen Fußabdruck von EDEKA Schritt für Schritt deutlich zu verringern und immer mehr Kunden für nachhaltigere Produkte sowie nachhaltigeren Konsum zu begeistern.

Über die EDEKA ZENTRALE Stiftung & Co. KG

Das Profil des mittelständisch und genossenschaftlich geprägten EDEKA-Verbunds basiert auf dem erfolgreichen Zusammenspiel dreier Stufen: Bundesweit verleihen rund 3.600 selbstständige Kaufleute EDEKA ein Gesicht. Sie übernehmen auf Einzelhandelsebene die Rolle des Nahversorgers, der für Lebensmittelqualität und Genuss steht. Unterstützt werden sie von sieben regionalen Großhandelsbetrieben, die täglich frische Ware in die EDEKA-Märkte liefern und darüber hinaus von Vertriebs- bis zu Expansionsthemen an ihrer Seite stehen. Die Koordination der EDEKA-Strategie erfolgt in der Hamburger EDEKA-Zentrale. Sie steuert das nationale Warengeschäft ebenso wie die erfolgreiche Kampagne "Wir ♥ Lebensmittel" und gibt vielfältige Impulse zur Realisierung verbundübergreifender Ziele. Mit dem Tochterunternehmen Netto Marken-Discount setzt sie darüber hinaus erfolgreiche Akzente im Discountgeschäft. Fachhandelsformate wie BUDNI oder NATURKIND, die Kooperation mit online-basierten Lieferdiensten wie Picnic und das Großverbrauchergeschäft mit dem EDEKA Foodservice runden das breite Leistungsspektrum des Unternehmensverbunds ab. EDEKA erzielte 2020 mit über 11.100 Märkten und 402.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz von 61,0 Mrd. Euro. Mit 19.250 Auszubildenden ist EDEKA einer der führenden Ausbilder in Deutschland.

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