Aktuelle Erzeugerpreise sichern Attraktivität des Rapsanbaus

Anlässlich der Vorstellung der Prognose für die Winterrapsaussaat zur Ernte 2022 betonte der Vorsitzende der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP), Detlef Kurreck, dass auskömmliche Rapspreise die Grundlage sind, damit der Rapsanbau auch in Zukunft in der Fruchtfolge wettbewerbsfähig und damit attraktiv bleibt. Er verwies auf die aktuellen Rekordnotierungen bei Raps und Weizen und unterstrich, dass ein hohes Preisniveau für eine nachhaltige Betriebsentwicklung erforderlich sei. Der stellvertretende UFOP-Vorsitzende, Dietmar Brauer, forderte von der neuen Bundesregierung, die unzureichend geregelten Bereiche im Bereich der Pflanzenschutzmittel-Zulassung und der neuen Züchtungstechnologien anzugehen und eine umfassende Ackerbaustrategie des Bundes voranzubringen.

Der UFOP-Vorsitzende wies auf den Auslöser des Preisanstieges bei Rapssaat hin, die dürrebedingt katastrophale Ernte in Kanada, die um mehr als ein Drittel zurückgegangen sei. Dies habe auch durch die größere Ernte in Australien nicht ausgeglichen werden können. Der Preisanstieg nach der Ernte stehe auch im Zusammenhang mit dem saisonalen Bedarf an Rapsöl für die Biodieselproduktion zur Erfüllung der Winterqualität des Dieselkraftstoffs. Diese Anforderung sei ein wichtiges Marktsicherungsinstrument für die Nachfrage von Rapsöl und damit für den Rapsanbau in der EU.

Die Erforderlichkeit des aktuellen Erzeugerpreisniveaus begründete Kurreck jedoch mit der notwendigen Kompensation politischer Entscheidungen wie der Extensivierungsstrategie auf nationaler Ebene, etwa durch die Regelungen der Dünge-Verordnung und der weiterhin kritischen Situation bei der Pflanzenschutzmittelzulassung. Mittelfristig sei im Falle der Umsetzung der Farm-to-Fork-Strategie der EU-Kommission mit einer weiteren Reduzierung des Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatzes zu rechnen. Dieser Trend zur Ökologisierung habe seinen Preis. Gleichzeitig stiegen die Preise für wichtige Betriebsmittel wie Düngemittel und Kraftstoffe infolge der weiteren Anhebung der CO2-Bepreisung fossiler Energieträger.

Kurreck appellierte an die neue Bundesregierung, diese Zusammenhänge anzuerkennen. Auch mit Blick auf die Herausforderungen des Klimawandels müsse der von den verhandelnden Koalitionspartnern angekündigte Ausbau erneuerbarer Energien schnellstmöglich umgesetzt werden. Dies sei auch eine Chance, Einkommen und Wertschöpfung für den ländlichen Raum zu generieren, so der UFOP-Vorsitzende.

Er hoffe, dass die neue Bundesregierung die Möglichkeiten der nachhaltigen Bioenergieproduktion in all ihren Facetten auch als Chance auch für die Landwirtschaft begreife. Dies gelte insbesondere für die Biokraftstoffe, die den heimischen Anbau stärkten und ursächlich für die Bereitstellung großer Mengen an gentechnikfreiem Rapsschrot seien.

Der stellvertretende Vorsitzende der UFOP, Dietmar Brauer, forderte von der neuen Bundesregierung, vor allem die Themen Pflanzenschutzmittel-Zulassung und neue Züchtungstechnologien mit hoher Priorität anzugehen. Ein wichtiger Punkt sei dabei die Saatgutbeizung. Der Verlust der neonicotinoiden Beizung habe die Attraktivität des Rapsanbaus für die Landwirte sinken lassen, da sich der Arbeitsaufwand für die Schädlingsbekämpfung durch die alternativ notwendigen Spritzanwendungen wesentlich erhöht habe. Mit der Zulassung einer insektiziden Beize in Deutschland sei es den Rapszüchtern zwar wieder möglich, auch in den modernen und zertifizierten Rapsbeizanlagen hierzulande einen insektiziden Wirkstoff anzubeizen. Nach wie vor fehle jedoch noch eine breite Zulassung für die fungizide Beizung. Insgesamt brauche der deutsche Ackerbau weitere Fortschritte in der Verfügbarkeit chemischer Pflanzenschutzmittel, insbesondere aus Gruppen mit verschiedenen Wirkmechanismen, um der Resistenzentwicklung entgegen zu wirken. Vor allem bei den Insektiziden sei bereits eine kritische Situation erreicht.

Brauer betonte die dringende Notwendigkeit eines an den aktuellen Stand der Wissenschaft angepassten Gentechnikrechtes, um Anbaurisiken durch den fortschreitenden Klimawandel mit einer pflanzenbaulichen Vielfalt zu begegnen. Unter Anwendung neuer Züchtungstechnologien wie Crispr/Cas9 könnten den Landwirten in Deutschland schnell die notwendigen, regional angepassten neuen Sorten zur Verfügung gestellt werden. Auch die EU-Kommission habe zuletzt die Potenziale der neuen Züchtungstechnologien betont im Hinblick auf die Zielerreichung der Farm to Fork-Strategie. Der stellvertretende UFOP-Vorsitzende appellierte an die neue Bundesregierung, eine umfassende Ackerbaustrategie des Bundes voranzubringen. Darin seien auch die Ergebnisse der Zukunftskommission Landwirtschaft einzubeziehen.

 

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