Strahlenschutz-Kompetenz in der Lausitz

Das neue Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder (KEMF) bezieht am 28. Oktober 2021 offiziell seinen Standort in Cottbus im Beisein von Vertreter*innen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und der Landesregierung Brandenburg.

Strahlenschutz im Alltag mit Wissenschaft und Kommunikation zusammenzubringen, ist die Aufgabe der Einrichtung, die dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) untersteht. Naturwissenschaftler*innen, Sozialwissenschaftler*innen und Kommunikationsexpert*innen verschiedener wissenschaftlicher Fachrichtungen erforschen dort mögliche Auswirkungen elektromagnetischer Felder.

Zugleich ist das Kompetenzzentrum eine wichtige Anlaufstelle für die Öffentlichkeit. Es soll gezielt und fachlich fundiert über elektromagnetische Strahlung aufklären. Angesichts großer gesellschaftlicher Herausforderungen wie der Energiewende und der Digitalisierung ist das von besonderer Bedeutung. Gegründet wurde das KEMF bereits am 5. Februar 2020.

Die Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz, Inge Paulini: „Elektromagnetische Felder entstehen beim mobilen Telefonieren, der Arbeit am Bildschirm, vielen weiteren digitalen Technologien, aber auch beim Fahren im Elektroauto und an Stromleitungen. Der Bedarf der Bevölkerung an verlässlichen Informationen zu elektromagnetischen Feldern ist groß. Dass das Bundesamt für Strahlenschutz in Cottbus nun einen Standort hat, der die Expertise für Forschung und Kommunikation in diesem Bereich bündelt, unterstreicht die Bedeutung von Strahlenforschung als Zukunftsforschung.“

Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium: „Im Bereich Umwelt- und Gesundheitsschutz ist die Politik in besonderer Weise auf wissenschaftliche Erkenntnisse angewiesen. Mit dem jetzt eröffneten Kompetenzzentrum werden wir hier auch weiterhin an der Spitze bleiben. Mir ist besonders wichtig, dass wir nicht nur die wissenschaftlichen Erkenntnisse voranbringen, sondern auch die Vermittlung an die Öffentlichkeit zum Schwerpunkt machen.“

Neuer Stellenwert für Wissenschafts- und Risikokommunikation

Nach derzeitigem Kenntnisstand der Wissenschaft sind bei Einhaltung der geltenden Grenzwerte keine gesundheitsschädigenden Auswirkungen durch elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder zu erwarten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BfS arbeiten im Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder daran, die verbliebenen wissenschaftlichen Unsicherheiten immer weiter zu reduzieren und vorausschauend die Entwicklung neuer, insbesondere auch digitaler, Technologien zu begleiten.

Der Standort Cottbus befindet sich in der Lausitz, einer traditionellen Energieregion, die sich derzeit stark verändert und in Richtung erneuerbarer Energien neu ausrichtet. Die Erforschung neuer Technologien spielt dabei eine wichtige Rolle. Hier bringen sich das KEMF und das BfS mit anderen regionalen Stakeholdern und wissenschaftlichen Institutionen vor Ort, wie der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), ein.

Dazu Jochen Flasbarth: „Es ist kein Zufall, dass das Kompetenzzentrum in Cottbus angesiedelt wird. Ich habe mich dafür eingesetzt, dass in den Regionen, die vom Strukturwandel betroffen sind, Neues aufgebaut wird. Dazu werden die Behörden in unserem Geschäftsbereich beitragen. Das KEMF in der Lausitz ist hier nur ein Beispiel, und ich bin mir sicher: Mitten in diese Energieregion wird es bestens hineinpassen und mit weiteren Akteuren in der Region gut zusammenarbeiten.“

Informationen für Öffentlichkeit und Kommunen

Die Gründung des KEMF geht auf Beschlüsse der Bundesregierung zurück, sowohl den Stromnetz- als auch den Mobilfunkausbau durch intensivierte Forschung und Kommunikation auch im Bereich Strahlenschutz begleiten zu lassen. Die Ansiedlung in Cottbus soll dazu beitragen, die Neuausrichtung der Energieregion Lausitz zu stärken. 

Die Aufgaben der neuen Anlaufstelle umfassen zum einen die Bewertung der Risiken neuer Technologien und die Entwicklung von Mess- und Schutzkonzepten auf der Grundlage aktueller Forschung und zum anderen die Kommunikation dazu. Ein Beispiel ist etwa die sogenannte Bürgermeister*innen-Sprechstunde, die als Digitalformat Kommunalvertreter*innen und Entscheidungsträger*innen aus dem ganzen Bundesgebiet offensteht. Die Expert*innen des KEMF nehmen außerdem an Bürgerveranstaltungen zum Stromnetzausbau oder zum Mobilfunk teil, auch im Rahmen der Dialoginitiative der Bundesregierung „Deutschland spricht über 5G“.

Weitere Schwerpunkte der Kommunikation liegen auf Social Media und Online-Dialogformaten. „Mit Blick auf Fehl- und Desinformationen im Bereich der Online-Medien ist eine proaktive Risiko- und Wissenschaftskommunikation für diese Zukunftsthemen entscheidend. Das KEMF wird deshalb die Möglichkeiten der Digitalisierung kreativ nutzen, um die Risikokommunikation in diesem Bereich weiterzuentwickeln“, sagt die Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz, Inge Paulini.

Über Bundesamt für Strahlenschutz

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) arbeitet für den Schutz des Menschen und der Umwelt vor Schäden durch Strahlung. Das BfS informiert die Bevölkerung und berät die Bundesregierung in allen Fragen des Strahlenschutzes. Die über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewerten Strahlenrisiken, überwachen die Umweltradioaktivität, unterstützen aktiv im radiologischen Notfallschutz und nehmen hoheitliche Aufgaben wahr, darunter im medizinischen und beruflichen Strahlenschutz. Ultraviolette Strahlung und strahlenrelevante Aspekte der Digitalisierung und Energiewende sind weitere Arbeitsfelder. Als wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde betreibt das BfS Forschung und ist mit nationalen und internationalen Fachleuten vernetzt. Weitere Informationen unter www.bfs.de.

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