MFI-Zinsstatistik für das Euro-Währungsgebiet: Juli 2021

 

Bankzinssätze für Unternehmen

Daten zu den Kreditfinanzierungskosten und zu den Einlagensätzen für Unternehmen sind hier abrufbar.

Im Juli 2021 blieb der gewichtete Indikator der Kreditfinanzierungskosten, in dem die Zinssätze für alle Unternehmenskredite zusammengefasst sind, weitgehend unverändert. Der Zinssatz für neue Kredite von über 1 Mio € mit variabler Verzinsung oder einer anfänglichen Zinsbindung von bis zu drei Monaten stieg aufgrund des Zinseffekts um 5 Basispunkte auf 1,26 %. Der Zinssatz für neu vergebene Kredite derselben Größenordnung mit einer anfänglichen Zinsbindung von mehr als drei Monaten und bis zu einem Jahr erhöhte sich um 19 Basispunkte auf 1,32 %. Diese Zunahme war der Entwicklung in einem Euro-Land zuzuschreiben und ergab sich aus dem Zinseffekt. Die Verzinsung neuer Kredite von über 1 Mio € mit einer anfänglichen Zinsbindung von mehr als zehn Jahren verringerte sich um 9 Basispunkte auf 1,24 %, was ebenfalls dem Zinseffekt geschuldet war. Bei Krediten im Neugeschäft von bis zu 250 000 € mit variabler Verzinsung oder einer anfänglichen Zinsbindung von bis zu drei Monaten sank der durchschnittliche Zinssatz um 7 Basispunkte auf 1,82 %. Zuzuschreiben war dies sowohl dem Zins- als auch dem Gewichtungseffekt.

Die Verzinsung neu hereingenommener Einlagen von Unternehmen mit einer vereinbarten Laufzeit von bis zu einem Jahr blieb im Juli 2021 konstant bei -0,31 %. Der Zinssatz für täglich fällige Einlagen von Unternehmen lag nahezu unverändert bei -0,02 %.

Der Zinssatz für Kredite an Einzelunternehmen und Personengesellschaften ohne Rechtspersönlichkeit im Neugeschäft mit variabler Verzinsung oder einer anfänglichen Zinsbindung von bis zu einem Jahr erhöhte sich um 13 Basispunkte auf 2,00 %. Dieser Anstieg war auf die Entwicklung in drei Euro-Ländern zurückzuführen und ergab sich aus dem Zinseffekt.

Daten zu den Bankzinssätzen für Unternehmen sind hier abrufbar.

Bankzinssätze für private Haushalte

Daten zu den Kreditfinanzierungskosten und zum Einlagensatz für private Haushalte sind hier abrufbar.

Der gewichtete Indikator der Kreditfinanzierungskosten, in dem die Zinssätze für alle Wohnungsbaukredite an private Haushalte enthalten sind, wies im Juli 2021 keine Veränderung auf. Der Zinssatz für Wohnungsbaukredite mit variabler Verzinsung oder einer anfänglichen Zinsbindung von bis zu einem Jahr und jener für Wohnungsbaukredite mit einer anfänglichen Zinsbindung von mehr als einem Jahr und bis zu fünf Jahren blieben mit 1,35 % bzw. 1,45 % weitgehend stabil. Der Zinssatz für Wohnungsbaukredite mit einer anfänglichen Zinsbindung von mehr als fünf und bis zu zehn Jahren war mit 1,27 % nahezu konstant. Der Zinssatz für Wohnungsbaukredite mit einer anfänglichen Zinsbindung von mehr als zehn Jahren wies keine Veränderung auf und lag bei 1,30 %. Unterdessen stieg der Zinssatz für neu vergebene Konsumentenkredite an private Haushalte um 9 Basispunkte auf 5,25 %. Ausschlaggebend hierfür waren der Zins- und der Gewichtungseffekt.

Bei den Einlagen privater Haushalte im Neugeschäft blieb der Zinssatz für Einlagen mit einer vereinbarten Laufzeit von bis zu einem Jahr mit 0,16 % im Großen und Ganzen unverändert. Der Zinssatz für Einlagen mit einer vereinbarten Kündigungsfrist von drei Monaten und jener für täglich fällige Einlagen privater Haushalte wiesen mit 0,34 % bzw. 0,01 % keinerlei Veränderung auf.

Daten zu den Bankzinssätzen für private Haushalte sind hier abrufbar.

Zusätzliche Informationen

Tabellen mit weiteren Aufschlüsselungen der MFI-Zinsstatistik einschließlich der gewichteten Indikatoren der Kreditfinanzierungskosten für alle Euro-Länder sind über das Statistical Data Warehouse (SDW) der EZB abrufbar. Unter www.euro-area-statistics.org stehen Abbildungen zu einigen Daten zur Verfügung. Die vollständigen Datenreihen für das gesamte Euro-Währungsgebiet sowie für die einzelnen Mitgliedstaaten können hier heruntergeladen werden. Weitere Einzelheiten sowie der

Veröffentlichungskalender sind unter „Bank interest rates“ im Abschnitt „Statistics“ auf der Website der EZB abrufbar.           

Anmerkung

  • In dieser Pressemitteilung beziehen sich die Begriffe „Unternehmen“ auf nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften (Sektor S.11 im Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 2010, kurz ESVG 2010), „private Haushalte“ auf private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbszweck (Sektoren S.14 und S.15 im ESVG 2010) und „Banken“ auf monetäre Finanzinstitute (MFIs) (ohne die Zentralbank) und Geldmarktfonds (Sektor S.122 im ESVG 2010).
  • Eine Beschreibung der gewichteten Indikatoren der Kreditfinanzierungskosten findet sich in: EZB, Entwicklung von Indikatoren für die Kreditfinanzierungskosten im Euro-Währungsgebiet, Kasten 1, in: Beurteilung der Zinsweitergabe im Kundengeschäft der Banken im Euro-Währungsgebiet in Zeiten fragmentierter Finanzmärkte, Monatsbericht August 2013. Um die übermäßige Volatilität der monatlichen Werte herauszufiltern, wird für diese Indikatoren ein Gewichtungsschema verwendet, das auf dem gleitenden Durchschnitt des Neugeschäftsvolumens über 24 Monate basiert. Daher lässt sich die in den beiden Tabellen ausgewiesene Entwicklung der gewichteten Indikatoren der Kreditfinanzierungskosten nicht durch die monatlichen Veränderungen der abgebildeten Teilkomponenten erklären. Zudem stellt die Tabelle zu den Bankzinssätzen für Unternehmen nur einen Teil der Zeitreihen dar, die zur Berechnung des Indikators der Kreditfinanzierungskosten herangezogen werden.
  • Die Zinssätze im Neugeschäft werden mit dem Volumen der einzelnen Verträge gewichtet. Dies erfolgt sowohl auf der Ebene der Berichtspflichtigen als auch bei der Ermittlung der nationalen Durchschnitte und der Aggregate für das Euro-Währungsgebiet. Änderungen der durchschnittlichen Zinssätze im Neugeschäft für das EuroWährungsgebiet spiegeln also neben den tatsächlichen Zinsänderungen auch Änderungen der Ländergewichte in den betreffenden Instrumentenkategorien wider. Die in dieser Pressemitteilung gebräuchlichen Begriffe „Zinseffekt“ und „Gewichtungseffekt“ sind dem Bennet-Index entnommen. Mit diesem lassen sich die monatlichen Entwicklungen der aggregierten Zinssätze im Euroraum, die aus Änderungen der Zinssätze in den einzelnen Ländern resultieren („Zinseffekt“), von jenen entkoppeln, die durch veränderte Gewichte der Beiträge der einzelnen Länder bedingt sind („Gewichtungseffekt“). Rundungsbedingt kann die Summe aus Zins- und Gewichtungseffekt von der monatlichen Entwicklung der aggregierten Zinssätze für den Euroraum abweichen.
  • Neben der monatlichen MFI-Zinsstatistik für das Euro-Währungsgebiet für Juli 2021 enthält diese Pressemitteilung auch revidierte Angaben für vorangegangene Berichtszeiträume. Die Hyperlinks in dieser Pressemitteilung verweisen auf Daten, die sich aufgrund von Revisionen mit jeder neuen Veröffentlichung ändern können. Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich die Daten für das Euro-Währungsgebiet auf die EU-Mitgliedstaaten, in denen im Referenzzeitraum der jeweiligen Statistik der Euro eingeführt war.
  • Seit dem Referenzzeitraum Dezember 2014 basiert die Sektoreneinteilung der MFI-Zinsstatistik auf dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 2010 (ESVG 2010). Gemäß der Klassifizierung des ESVG 2010 umfasst der Sektor der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften (S.11) anders als im ESVG 95 keine Beteiligungsgesellschaften ohne Verwaltungsaufgaben und keine ähnlichen firmeneigenen Finanzierungseinrichtungen.                 
  • Verweise auf die Anzahl der Euro-Länder, die für die beschriebene Entwicklung im Euro-Währungsgebiet maßgeblich waren, basieren auf den Veränderungen der Zinssätze im jeweiligen Land in Kombination mit dessen Anteil am Gesamtvolumen der Transaktionen.
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