Obstgroßmarkt drückt weiter auf die Kostenbremse

Einmal mehr hatten die Obsterzeuger im Jahr 2020 eine durch Frostschäden verminderte Ernte eingefahren. Dennoch verzeichnet die Obstgroßmarkt Mittelbaden eG mit einem Obstumsatz von 31,9 Millionen Euro eine Steigerung um 1,3 Millionen Euro trotz einem Rückgang der Tonnage um 7000 Tonnen auf 30 000 Tonnen. Die Erzeuger dürfen sich um eine erhöhte Auszahlung von 1,3 Millionen Euro freuen.

Die Steigerung des Obstumsatzes resultiert aus den verbesserten Vermarktungspreisen über alle Kulturen hinweg, liegt aber auch im besseren „regionalen Bewusstsein“ der Verbraucher, machte Geschäftsführender Vorstand Marcelino Expósito am Mittwoch vor der Mitgliederversammlung in der Obstannahmehalle deutlich. Weiter gesunken ist damit auch das Minus, denn es liegt nun bei 296 000 Euro. So haben erneut erhebliche Kosteneinsparungen in einer Höhe von insgesamt 1,2 Millionen Euro zum verbesserten Ergebnis beigetragen. „Anspruchsvolles Ziel in 2018 war es bis 2020 eine Millionen Euro an Kostenreduktion zu realisieren. Das haben wir geschafft und sogar übertroffen“, freut sich Expósito über den Etappensieg. „Mit einem, zwar seit 2018 massiv verbessertem, aber weiterhin negativen Ergebnis haben wir aber noch große Aufgaben vor uns“, so Expósito.

Die Restrukturierung der Betriebs- und Sammelstellen als Antwort auf die Veränderungen der Erzeugerstruktur greift. Über 360.000 EUR konnten durch die Schließung von neun Sammelstellen und die Umstrukturierung der Erfassung in Ortenberg eingespart werden. „Wir haben hier ein sehr positives Feedback der Erzeuger zur neuen Abwicklung erhalten. Die Realität hat die Planung bestätigt“.

Weitere 250 000 Euro werden mittelfristig durch die in diesem Jahr erfolgte Schließung der Betriebsstellen in Bühl und der Sammelstellen in Sasbach und Stadelhofen erzielt. „Die Abwicklung über Achern läuft bislang sehr gut. Ein Kompliment an alle Kollegen in Achern und dort abliefernde Erzeuger/innen,“ lobte Expósito.

Weitere Einsparungen waren in 2020 möglich durch ein effektives Energie- und Lagermanagement die Erhöhung interner Packdienstleistungen und ein weiter optimiertes Qualitätsmanagement mit geringen Reklamationsquoten. „Zudem haben wir die fehlende Verfügbarkeit von Saisonarbeitskräften als Herausforderung genutzt und unsere Prozesse weiter angepasst“, zeigte der Geschäftsführende Vorstand weitere Einsparungen auf. Sein Dank galt hier vor allem den rund 70 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die trotz Corona für reibungslose Abläufe gesorgt haben.

Der Anteil der Äpfel bei der Obstanlieferung beläuft sich auf rund 30 Prozent. Also wurden für diesen bedeutenden Bereich weitere Investitionen getätigt, so die Sanierung der Kühlräume und die Installation einer zukunftsorientierten Lagernetzwerktechnologie. „Die Kultur Apfel ist für die OGM von enormer Bedeutung. Wir haben in den letzten Jahren einen siebenstelligen Betrag investiert“ so Expósito weiter.

Darüber hinaus wurden die Packkapazitäten und Packmöglichkeiten kundenorientiert ausgebaut. Damit konnten Fremddienstleistungen um 160 000 Euro reduziert werden.  Ziel der OGM ist es, die Partnerschaften im Lebensmitteleinzelhandel weiter auszubauen. „Hier sind wir auf einem guten Weg.“

Zur nachhaltigen Ergebnisverbesserung brauche es mal wieder ein Jahr ohne extreme Wetterkapriolen, um eine gute Ernte oder mindestens eine Durchschnittsernte einzubringen. In den zurückliegenden vier Jahren hatte es drei gravierende Frost- oder Naturereignisse gegeben. Auch im Jahr 2021 hat der Frost massive Schäden im Steinobst angerichtet. Langanhaltende Regenfälle haben zudem die Lagerfähigkeit von Beerenobst enorm verkürzt. „Der Klimawandel ist angekommen, weshalb wir die Zukunft verstärkt im geschützten Anbau sehen.“ 

Vorstandsvorsitzender Wendelin Obrecht appellierte an die Obsterzeugerkollegen in Zukunft noch mehr auf die App zur Mengenplanung zu setzen. Mittels Computer oder Smartphone können die Erzeuger ihre Jahres-, Wochen- und Tagesmeldungen der OGM durchgeben. „Eine bessere Voraussage führt auf einem bestehenden Marktniveau zu besseren Preisen und zur Steigerung der Kundenzufriedenheit“, so Expósito. In 2022 wird die IT-Infrastruktur umfangreich erneuert. Damit wird die Digitalisierung weiter vorangebracht. So werden exemplarisch die Erzeugerabrechnungen schon jetzt per Mail versandt. Die Digitalisierungsmaßnahmen werden bereits kurzfristig einen fünfstelligen Betrag einsparen.

Noch immer stolz ist der Obstgroßmarkt auf den „Annual Multimedia-Award 2021“ für die Ernteretter-Kampagne im vergangenen Jahr.  Zusammen mit namhaften Firmen wie Volvo, Lego oder Vodafone durfte die Genossenschaft auf dem Siegertreppchen stehen. Auch mit dem vollständigen neuen, auf Endkunden ausgerichteten Websiteauftritt zeigt sich die OGM innovativ.

Wahlen

Turnusgemäß aus dem Aufsichtsrat sind Johannes Doll, Achern; Hubert Ell und Paul Kimmig, beide Oberkirch sowie Jean-Thierry Velten, Schnersheim/Elsass und Christian Zerrer, Oberkirch ausgeschieden. Neu gewählt wurden Simon Enderle, Durmersheim; Markus Huschle, Oberkirch-Gaisbach; Harald Kettenacker, Lahr; Stefan Rettig, Achern-Mösbach; Alexander Schmiederer, Lautenbach und Peter Mayer Oberkirch. Klaus Wiegele hatte sich zur Wiederwahl gestellt und wurde auch wieder ins Gremium gewählt. Martin Bähr, bislang im Aufsichtsrat der OGM tätig wechselt in den Vorstand und übernimmt das Amt von Thomas Zimmer, der nach 17 Jahren Ehrenamt auf eigenen Wunsch ausgeschieden ist. Die Freude über die Verjüngung des Gremiums war groß. „Der Obstgroßmarkt ist unsere Zukunft und dafür will ich etwas tun,“ sagte Alexander Schmiederer über seine Motivation.

Ehrungen verdienter Funktionäre

Verbandsprüfer Peter Lichtner vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband würdigte das ehrenamtliche Engagement Hubert Ell für 28 Jahre Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat und Paul Kimmig für 21 Jahre mit der Silbernen Ehrennadel des Verbandes. Jean-Thierry, Thomas Zimmer und Christian Zerrer wurden für 17 Jahre Zugehörigkeit im Gremium mit einer Urkunde sowie Präsenten des OGM-Vorstandes geehrt. Weitere Ehrungen durch den Vorstandsvorsitzenden Wendelin Obrecht wurden Johannes Doll, Markus Kirn und Reinhard Huber zuteil. Auch sie hatten sich zwischen zwei und fünf Jahren in den Gremien engagiert. „Nur wenn sich Leute finden, die bereit sind, ihren Sachverstand einzubringen, kann sich eine Genossenschaft entwickeln“, verdeutlichte Vorstandsvorsitzender Obrecht. Aufsichtsratsvorsitzender Martin Grimmig hatte eingangs der Ehrung darauf hingewiesen, dass hier 111 Jahre ehrenamtliches Engagement zu würdigen ist.

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