Monatliche Zahlungsbilanz des Euro-Währungsgebiets: Juni 2021

  • Die Leistungsbilanz wies im Juni 2021 einen Überschuss von 22 Mrd € auf (nach 14 Mrd € im Vormonat).
  • Der Leistungsbilanzüberschuss belief sich in den zwölf Monaten bis Juni 2021 auf 316 Mrd € (2,8 % des BIP des Euroraums) und war damit höher als der Überschuss von 235 Mrd € (2,0 % des BIP des Euroraums) im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
  • In der Kapitalbilanz standen im Zwölfmonatszeitraum bis Juni 2021 Nettokäufe gebietsfremder Wertpapiere durch Ansässige im Euro-Währungsgebiet von insgesamt 953 Mrd € zu Buche, während die Nettokäufe von Wertpapieren aus dem Euroraum durch Ansässige außerhalb des Euro-Währungsgebiets bei 54 Mrd € lagen.

Warenhandel (22 Mrd €), bei den Dienstleistungen (11 Mrd €) und beim Primäreinkommen (3 Mrd €). Ausgeglichen wurden diese teilweise durch ein Defizit beim Sekundäreinkommen (14 Mrd €).

Daten zur Leistungsbilanz des Euroraums sind hier abrufbar.

In den zwölf Monaten bis Juni 2021 wies die Leistungsbilanz einen Überschuss von 316 Mrd € (2,8 % des BIP des Euroraums) auf, verglichen mit einem Plus von 235 Mrd € (2,0 % des BIP des Euroraums) im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Hinter diesem Anstieg verbargen sich höhere Überschüsse im Warenhandel (372 Mrd € nach 309 Mrd €) und bei den Dienstleistungen (83 Mrd € nach 44 Mrd €). Diese Entwicklung wurde teilweise durch einen geringeren Überschuss beim Primäreinkommen (31 Mrd € nach 38 Mrd €) und ein höheres Defizit beim Sekundäreinkommen (170 Mrd € nach 155 Mrd €) ausgeglichen.

Bei den Direktinvestitionen bauten Ansässige im Euro-Währungsgebiet im Zwölfmonatszeitraum bis Juni 2021 ihre Investitionen außerhalb des Euroraums per saldo um 4 Mrd € ab, nachdem die Direktinvestitionen im entsprechenden Vorjahreszeitraum per saldo unverändert geblieben waren. In den zwölf Monaten bis Juni 2021 sanken die Nettoinvestitionen Gebietsfremder in Anlagen des Euroraums auf 57 Mrd €, während sie in den zwölf Monaten bis Juni 2020 noch bei 190 Mrd € gelegen hatten (siehe Abbildung 2 und Tabelle 2).

Was die Wertpapieranlagen anbelangt, so verringerte sich der Erwerb gebietsfremder Schuldverschreibungen durch Gebietsansässige im Zwölfmonatszeitraum bis Juni 2021 per saldo auf 407 Mrd €, nachdem er sich in den zwölf Monaten bis Juni 2020 auf netto 436 Mrd € belaufen hatte. Zugleich stieg der Nettoerwerb gebietsfremder Aktien und Investmentfondsanteile durch Ansässige im Euro-Währungsgebiet auf 545 Mrd € nach 116 Mrd € im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im Zwölfmonatszeitraum bis Juni 2021 veräußerten Ansässige außerhalb des Euro-Währungsgebiets per saldo Schuldverschreibungen aus dem Eurogebiet im Umfang von 216 Mrd €, nachdem sie im entsprechenden Vorjahreszeitraum noch Nettokäufe in Höhe von 230 Mrd € getätigt hatten. Der Nettoerwerb von Aktien und Investmentfondsanteilen aus dem Euroraum durch Gebietsfremde stieg unterdessen auf 270 Mrd € nach 232 Mrd € im Zwölfmonatszeitraum bis Juni 2020.  

Daten zur Kapitalbilanz des Euroraums sind hier abrufbar.

Beim übrigen Kapitalverkehr erwarben Gebietsansässige in den zwölf Monaten bis Juni 2021 per saldo Forderungen gegenüber dem Nicht-Euroraum in Höhe von 18 Mrd € (nach einem Nettoerwerb von 208 Mrd € im entsprechenden Vorjahreszeitraum). Unterdessen lag die Nettoaufnahme von Verbindlichkeiten durch Ansässige im Euroraum bei 429 Mrd € (nach einer Nettoveräußerung in Höhe von 9 Mrd € im Zwölfmonatszeitraum bis Juni 2020).

Die monetäre Darstellung der Zahlungsbilanz (siehe Abbildung 3) zeigt, dass sich die von MFIs im Eurogebiet gehaltenen Nettoforderungen an Ansässige außerhalb des Euroraums (erweitert) im Zwölfmonatszeitraum bis Juni 2021 um 36 Mrd € verringerten. Grund hierfür waren Nettoabflüsse, die gebietsansässige Nicht-MFIs bei den Wertpapieranlagen in Schuldverschreibungen und den Wertpapieranlagen in Aktien und Investmentfondsanteilen verzeichneten. Diese Entwicklungen wurden im Wesentlichen durch den Überschuss in der Leistungs- und Vermögensänderungsbilanz ausgeglichen und in geringerem Umfang durch die Nettozuflüsse, die gebietsansässige Nicht-MFIs bei den Direktinvestitionen, im übrigen Kapitalverkehr und beim Posten Sonstige verbuchten.

Der vom Eurosystem gehaltene Bestand an Währungsreserven sank im Juni 2021 auf 869,0 Mrd €, verglichen mit 885,5 Mrd € im Vormonat (siehe Tabelle 3). Ursächlich für den Rückgang waren vor allem negative Preiseffekte beim Währungsgold (27,8 Mrd €), die nur zum Teil durch positive Wechselkurseffekte (6,4 Mrd €) und den Nettoerwerb von Währungsreserven (5,3 Mrd €) kompensiert wurden.

Daten zu den Währungsreserven des Euroraums sind hier abrufbar.

Datenrevisionen

Diese Pressemitteilung enthält Revisionen der Daten für April und Mai 2021. Diese Revisionen hatten jedoch keine wesentlichen Auswirkungen auf die zuvor veröffentlichten Angaben.

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Anmerkung

  • Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich die Angaben zur Leistungsbilanz stets auf saison- und arbeitstäglich bereinigte Daten, wohingegen die Angaben zur Vermögensänderungs- sowie zur Kapitalbilanz auf nicht saison- und nicht arbeitstäglich bereinigten Daten beruhen.
  • Die Hyperlinks im Text dieser Pressemitteilung verweisen auf Daten, die sich aufgrund von Revisionen mit jeder neuen Veröffentlichung ändern können.
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