Am 15. August soll künftig mit einer öffentlichen Gedenkveranstaltung der Inhaftierten des sowjetischen Untersuchungsgefängnisses in der Potsdamer Leistikowstraße gedacht werden

In der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam soll künftig alljährlich am 15. August an die Inhaftierten des sowjetischen Untersuchungsgefängnisses erinnert werden. Gedenkstättenleiterin Ines Reich: „Dieses Datum, das sowohl mit der Eröffnung des Gefängnisses 1945 als auch mit dem Beginn des Gedenkens an diesem Ort 1994 verbunden ist, betont die historische und erinnerungskulturelle Besonderheit des ehemaligen Gefängnisses in der Leistikowstraße. Das Kuratorium unserer Stiftung hat daher beschlossen, dass der 15. August künftig den Inhaftierten des sowjetischen Geheimdienstgefängnisses, die hier unter unmenschlichen Haftbedingungen leiden mussten und zu langjähriger Lagerhaft oder gar zum Tode verurteilt wurden, als Gedenktag gewidmet wird.“

Der Gedenktag wird in diesem Jahr zum ersten Mal begangen, und zwar am Sonntag, 15. August 2021, um 13.00 Uhr. Zu dieser öffentlichen Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Zur Begrüßung sprechen Gedenkstättenleiterin Ines Reich, der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Axel Drecoll, der Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Tobias Dünow, der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam Pete Heuer und der Vorsitzende des Gedenkstättenbeirates Martin Vogel.

Anschließend wird der ehemalige Häftling des Gefängnisses Leistikowstraße Friedrich Klausch zu den Anwesenden sprechen. Er wurde im April 1948 verhaftet und wegen angeblicher Spionage zu 25 Jahren Haft verurteilt. Über das Speziallager Sachsenhausen verbrachte ihn der Geheimdienst in das Strafarbeitslager Inta. Erst 1956 kehrte er mit den letzten deutschen Gefangenen aus dem Gulag zurück.

Am 15. August 1945 nahm die sowjetische Militärspionageabwehr das ehemalige Pfarrhaus in der Potsdamer Leistikowstraße als Geheimdienstgefängnis in Betrieb. Wie viele Frauen und Männer bis 1991 gefangen gehalten wurden, ist bis heute unbekannt. 1994 erfolgte ebenfalls am 15. August die Rückgabe des Gebäudes an den Alteigentümer, den Evangelisch-Kirchlichen Hilfsverein. Damit begann ein breites bürgerschaftliches Engagement zum Erhalt des ehemaligen Untersuchungsgefängnisses als Gedenkstätte, das 2008 zur Gründung der Stiftung Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam führte.

Hinweis: Am Mittwoch, 18. August 2021, um 18.00 Uhr findet in der Gedenkstätte Leistikowstraße ein Zeitzeugengespräch mit Friedrich Klausch statt, das gleichzeitig gestreamt wird.

Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam

Leistikowstraße 1 | 14469 Potsdam

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