ADV-Monatsstatistik

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Vorbemerkung

  • Zur Einordnung der aktuellen Verkehrsentwicklung an den deutschen Flughäfen genügt es nicht, den Vorjahresvergleich heranzuziehen. Die ausgewiesenen Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahresmonat berücksichtigen nicht die Tatsache, dass im März 2020 die Auswirkungen der Corona-Pandemie erstmals den Luftverkehr erreichten. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau des Jahres 2019 fällt die Luftverkehrsnachfrage im Jahresverlauf auf -85,5% zurück (vgl. Abbildungen auf den Seiten 4-8).
  • Die rein statistischen Wachstumsraten weisen im Vorjahresvergleich zum Teil exorbitante Größen aus und sind nicht aussagefähig. Dies begründet sich in den minimalen Aufkommenszahlen aus dem April 2020. Deshalb ist es aktuell besonders wichtig, die absoluten Verkehrszahlen in die Betrachtung miteinzubeziehen.

Die Menschen wollen fliegen – Sommerreisewelle pusht die Luftverkehrsnachfrage

Im Monat Juli 2021 steigt das Verkehrsaufkommen an den deutschen Flughäfen auf knapp 40% des Vorkrisenniveaus.

  • 911.416 Passagiere nutzten die deutschen Flughäfen. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 beträgt der Rückgang -60,2%. Im Vergleich zum Juli 2020 sind das mehr als doppelt so viel Passagiere  (+98,6%).
  • Das Cargo-Aufkommen performt weiterhin mit +20,4% und 452.752t (gegenüber 2019 +11,5%) auf hohem Niveau.
  • Die Zahl der gewerblichen Flugbewegungen liegt mit +38,7% über dem Vorjahr, aber gegenüber 2019 mit -43,2% deutlich niedriger. 120.958 Starts und Landungen verzeichneten die Flughäfen.

Der Juli im Blick – Reiselust und Fernweh fördern Luftverkehrsnachfrage – Sommeraufkommen deutlich über dem Coronasommer 2020

  • Der innerdeutsche Verkehr legt im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu (+22,9%), liegt aber im Vergleich zum Vorkrisenjahr (2019) bei nur 24,7%. Der Rückgang um -75,3% bedeutet dass 3 von 4 Passagieren fehlen.
  • Im Europa-Verkehr, als stärkstes Marktsegment kommt es gegenüber 2020 zu einer Verdopplung des Aufkommens. Die 7,77 Mio Passagiere bedeuten ein Plus von +99,8% gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2019 ist dies allerdings ein Rückgang von -52,8%.
  • Die Interkont-Nachfrage wächst um +315,8% auf knapp 1,12 Mio Passagiere. Im Vergleich zum Mai 2019 muss ein Rückgang um -73,1% verzeichnet werden.

Das Luftverkehrsaufkommen liegt im Juli deutlich über dem Vorjahresmonat, aber noch immer fernab eines normalen Aufkommensniveau. Wie allgemein erwartet, kehren die Reisenden im Juli zurück in die Terminals. Insbesondere touristische Zielgebiete rund um das Mittelmeer sind gefragt. Gegenüber dem Corona-Sommer im Vorjahr ist das Verkehrsniveau in den ersten drei Juliwochen doppelt so hoch.

Das Jahr im Blick – positive Luftverkehrsnachfrage auf Erholungspfad, doch was kommt nach dem Sommer?

Von Januar bis Juli wurden an den deutschen Flughäfen 26,02 Mio. Passagiere (an+ab) gezählt. Das ist ein Rückgang um -42,4% (gegenüber Jan. – Juli 2019 sind es -81,6%).

  • Der innerdeutsche Verkehr fällt um -62,1% (gegenüber Jan. – Juli 2019 sind es -87,1%).
  • Der Europa-Verkehr geht um -33,0% zurück (gegenüber Jan. – Juli 2019 sind es -79,1%).
  • Die Interkont-Nachfrage fällt um -54,2% (gegenüber Jan. – Juli 2019 sind es -84,3%).

Das Verkehrsaufkommen in den ersten 7 Monaten des Jahres 2021 war noch geprägt von weitreichenden globalen Reisebeschränkungen. Die hohe Verunsicherung auf Nachfrageseite gegenüber Flugreisen hält weiterhin viele Reisewilligen zurück. Dennoch zeigt sich, dass die Reisenden Vertrauen in die gesundheitlich bedenkenlosen Prozesse bei Flugreisen haben. In der Folge steigen die Buchungszahlen. Die Nachfrage nach Flugreisen erholt sich, die Passagiere kehren in die Terminals zurück. Der Sprung in der Luftverkehrsnachfrage ist hauptsächlich auf die Touristik zurückzuführen. Allerdings werden Reisen weiterhin kurzfristig gebucht. Dies erschwert die Flugplanung der Airlines und die Steuerung der operativen Flughafenprozesse. Die interkontinentale Nachfrage bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück, weil nachfragestarke Märkte noch immer hohen Reisebeschränkungen unterliegen.

Cargo-Aufkommen – Luftfrachtprozesse als stabile Säulen der Wirtschaft

Die Luftfracht erhöht sich im Juli um +20,4% auf 452.752t (an+ab) (gegenüber 2019 +11,5%). Die Einladungen steigen um +21,9% auf 233.768t (gegenüber 2019 +10,4%). Die Ausladungen erhöhen sich um +18,9% auf 218.985t (gegenüber 2019 +12,7%). Das Bild in der Luftfrachtlogistik bleibt über die Monate stabil – alle Cargosegmente (Standard-Luftfracht, Express-Luftfracht und adhoc-Frachtcharter) profitieren dabei von temporären Veränderungen in den globalen Logistikketten und tragen ihren Anteil am hohen Frachtaufkommen, das über die deutschen Flughäfen abgewickelt wird.  

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