Reisen nach der Pandemie: Social Impact Startup socialbnb macht nachhaltiges Reisen einfacher

Die Corona-Pandemie hat den Tourismus weitgehend stillgelegt. Aber darin liegt auch die Chance, die Branche nach der Krise umzudenken und nachhaltiger zu gestalten, was viele zunehmend fordern. Dass dieses Denken im Trend liegt, zeigte auch der Nachhaltigkeitsfokus der diesjährigen ITB, der weltweit größten Touristikleitmesse. Das soziale Startup socialbnb setzt genau an diesem Punkt an: Die Plattform ermöglicht es Reisenden in nicht-genutzten Räumlichkeiten von sozialen und ökologischen Projekten zu übernachten und damit diese zu unterstützen. Reisenden haben so ein authentischeres Urlaubserlebnis und tun etwas Gutes, während die Projekte unabhängiger von Spendengeldern werden.

Authentische Erlebnisse mit Impact Faktor

Auf der Plattform socialbnb können Interessierte bereits im Vorfeld aus aktuell über 180 Projekten in 40 Ländern die gewünschte Destination und Art des Projektes auswählen: Umweltschutz, Tierschutz, Bildung, Gleichberechtigung, Gesundheit und Sport. Statt ein Hotel oder Hostel zu buchen, übernachten die Reisenden in ungenutzten Räumlichkeiten direkt bei den Projekten. Ein Aufenthalt bei dem Projekt Tenikwa in Südafrika, unterstützt zum Beispiel die Behandlung verletzter Wildtiere und deren Auswilderung. Ein Aufenthalt bei dem Projekt Mission Surf Mexico fördert Integration von benachteiligten Kindern durch Surfunterricht. Gemeinsame Surfstunden können dazu gebucht werden. Das gezahlte Geld kommt dann dem Projekt vor Ort zugute. Auf diese Weise lernen die Reisenden das Projekt kennen und kommen in Kontakt mit der lokalen Bevölkerung.

Als Projekt von zwei Kölner Studierenden gestartet

Alles Begann mit einer Reise nach Kambodscha. Hier traf das Team den Bewohner Seng Thy, der den Kindern seines Dorfes kostenfreien Englischunterricht ermöglichen wollte. Diesem Projekt erging es dabei wie etlichen anderen weltweit: Blieben die Spenden aus, konnte der Unterricht nicht stattfinden. Also vermietete er mithilfe der Kölner Studierenden die bis dahin ungenutzte Räume seines Hauses an Reisende und ließ sie am Alltag seines traditionellen kambodschanischen Dorfes teilhaben. Von dem Geld konnte er einen Lehrer einstellen und Schulmaterialien kaufen – seitdem bekommen die Kinder regelmäßig Englischunterricht. Zurück in Köln arbeiteten die beiden Gründer Alexander Haufschild und Nils Lohmann die Idee mithilfe der Studierendeninitiative Enactus an der Universität zu Köln weiter aus und konnten nun im Juni 2021 die Betaphase erfolgreich beenden. Die neue Plattform wird im Juli gelauncht.

Launch mitten in der Pandemie

"Die globale Pandemie hat nochmal verdeutlicht, dass Reisen eine enorm wichtige Industrie gerade für Länder im Globalen Süden ist.", sagt Nils Lohmann, einer der Gründer von socialbnb. "Mit unserem Konzept schaffen wir eine neue Möglichkeit, wie das Geld durch den Tourismus wirklich bei den lokalen Menschen ankommt und die Situation vor Ort verbessert. So können viele Gruppen, die vorher vom Tourismus ausgeschlossen wurden von den positiven Aspekten profitieren." Der Zeitpunkt des Launches kommt also gerade zur rechten Zeit, so können Interessierte Ende Juli anfangen, auf der Plattform nach passenden Projekten zu recherchieren und ihre nächste Reise auf einfache Weise nachhaltig zu planen.

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