Leif Trenkler: Coloured Beauty

 

Buchheim Museum
Turm und Sonderausstellungssaal
22. Mai 2021 bis 10. Oktober 2021

Ausstellungseröffnung
am Samstag, 22. Mai 2021 um 18.00 Uhr im Buchheim Museum mit Leif Trenkler und Daniel J. Schreiber, Direktor des Buchheim Museums.

Vor unseren Augen entfaltet sich eine fantastische Welt jenseits unseres Wahrnehmungshorizonts. An Farbgebung und Zusammenstellung wird deutlich, dass Leif Trenkler sich nicht nach der Natur richtet, sondern die Elemente seiner Darstellungen aus seinem Bildgedächtnis bezieht. In der Malerei verbindet er sie dann zu einer frei der Vorstellungskraft entspringenden Komposition. Trenkler wurde 1960 in Wiesbaden geboren. Er studierte an der Städelschule in Frankfurt und an der Kunstakademie in Düsseldorf. Heute lebt er in Köln. In seinem Werk befasst sich der Maler vorrangig mit Menschen, Landschaften und Architekturen, aber auch der Kosmos hat Einzug in seine Bildwelt genommen..

Rechtzeitig zur Ausstellung erscheint im Münchner Hirmer Verlag eine große Monografie zu Leif Trenkler, ein 143 Seiten starker Katalog mit Texten u.a. von Gottfried Knapp und Stephanie Götsch.

Leif Trenkler

Coloured Beauty

Der Titel ist provokativ. Er erinnert an „Black Beauty“, nur eben bunter. Der Pferderoman von 1877 und seine zahlreichen Verfilmungen lassen die Herzen der Freunde romantischer Unterhaltung höherschlagen. Zumindest eines haben diese Fernseherlebnisse und die Gemälde von Leif Trenkler gemeinsam: In einem als bedrohlich empfundenem Umfeld wird die Schönheit zum Fluchtort der Phantasie. Als Leif Trenkler in den 1980er Jahren den Weg wählte, nicht nur realistisch, sondern auch farbenprächtig zu komponieren, stand er noch im Gegensatz zur „Triebkraft der modernen Kunst“ des 20. Jahrhunderts. Der amerikanische Expressionist Barnett Newman hatte diese stellvertretend für so viele Künstler seiner Zeit in dem „Verlangen“ ausgemacht, „das Schöne zu zerstören“. Heute erkennen wir in Trenkler einen Trendsetter der „Neuen Figuration“ – einer heute tragenden Strömung der Malerei, die gleichsam aus dem Untergrund heraus die Glaubenssätze der abstrakten Moderne hinterfragte.

Trenkler ist der Inbegriff eines empfindsamen Künstlers. Die beklemmende Kindheit in einer Siedlung des sozialen Wohnungsbaus und die Errettung vom Wassertod sind die Triebfedern seiner Laufbahn. In der Malerei der italienischen Renaissance fand der Jugendliche die Ruhe und Geborgenheit, die ihm im Leben zunächst unerreichbar schienen. Als er sich schließlich mit seinen Gemälden auf die sonnige Seite des Lebens emporgearbeitet hat, lernt er die Welt der Poolvillen Floridas und Kaliforniens kennen, der so häufig seine Motive entstammen. Trotz all ihrer in Szene gesetzten architektonischen und landschaftlichen Schönheiten offenbaren die Bilder die hochfragile Vorstellungswelt eines verletzlichen Individuums. In seinen ahnungsreichen Kompositionen findet sich oft ein Wesen, ganz gleich ob Mensch oder Tier, das wie die Figur eines romantischen Gemäldes auf das Leben schaut, mit all seinen Höhen, seinen Tiefen und seiner Vergänglichkeit.

Die Kompositionen Trenklers reflektieren seine Themen. Hauchdünn massiert er die Ölfarben in den von ihm bevorzugten Malgrund des Birkenholzes ein. Wie ein zarter Schleier der Illusion legt sich das Bildgeschehen auf die noch durchscheinende Maserung. Unsere Wahrnehmung ist geübt darin, in mehrdeutigen Mustern bekannte Gegenstände wiederzuerkennen. So sehen wir zunächst mit gestochener Klarheit die Wasseroberflächen, die Häuser, die Landschaften und Personen. Doch je länger wir uns mit den Werken Trenklers beschäftigen, desto deutlicher treten die Elemente freier koloristischer Kompositionen vor unsere Augen: autonome Felder, anmutige Übergänge und krasse Kontraste.

Für Lothar-Günther Buchheim war der „Kampf“, den die Maler der Brücke „auszufechten versuchten“, bis in die Gegenwart aktuell: der Widerstreit zwischen der „dingbezogenen Form“, in der wir ein Abbild unserer Lebenswelt zu erkennen glauben, „und das autonome Schalten und Gestalten mit frei erfundenen Zeichen.“ Nur in diesem Spannungsfeld, so war sich der Gründer dieses Museums sicher, könne die Phantasie sich entfalten. Zu einem solchen Erlebnis möchten wir unsere Besucher hier einladen.

Die Ausstellung erstreckt sich über zwei Säle. Im ovalen Saal des Erdgeschosses ist ein Überblick über Trenklers Bildgegenstände der vergangenen zehn Jahre versammelt: Architekturen, Autos, Menschen, Tiere, Flüsse. Der Turmsaal ist den aktuellen Arbeiten Trenklers der letzten beiden Jahre gewidmet. Im hier vorherrschenden Thema der Wasseroberfläche offenbart sich seine ästhetische Bewältigung des traumatischen Ertrinkungserlebnisses.

 

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