Deutscher Überfall auf die Sowjetunion als Mahnung und Verpflichtung

 

  • Ost-Ausschuss erinnert an 80. Jahrestag des Angriffs auf die Sowjetunion
  • Hermes: „Verständigung mit Russland und den anderen Ländern der Region unverrückbar“
  • Warnung vor neuen Mauern
  • Wirtschafts- und Friedensraum von Lissabon bis Wladiwostok

Vor 80 Jahren, am 22. Juni 1941, begann mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion ein besonders blutiges und grausames Kapitel des Zweiten Weltkriegs. „Die deutsche Kriegsführung im Osten und die von Deutschen dabei begangenen unvorstellbaren Verbrechen sind tief im kollektiven Gedächtnis der Staaten Osteuropas verwurzelt“, schreibt der Ost-Ausschuss-Vorsitzende Oliver Hermes in einem Essay zum 80. Jahrestag: „Für uns Deutsche bleibt dieser grauenvolle Krieg Mahnung und Verpflichtung zugleich, die Aussöhnung und Verständigung mit Russland und den andern Ländern der Region zu einer unverrückbaren Leitlinie unserer Politik zu machen.“ Hermes erinnert daran, dass der deutsche Feldzug im Osten von Anfang an als Vernichtungskrieg angelegt war. „Mit der Vertreibung und Ermordung nationaler Eliten, der gezielten Vernichtung der osteuropäischen Juden, der Hungerblockade von Leningrad oder dem Kommissarbefehl haben Deutsche unvorstellbares Leid über Russland und die anderen Staaten der Sowjetunion gebracht“ Dies dürfe niemals vergessen werden.

Der Krieg in Mittel- und Osteuropa hatte bereits im September 1939 mit dem deutschen Überfall auf Polen begonnen. Am 22. Juni 1941 folgte dann der deutsche Angriff auf die Sowjetunion. Neben Polen und dem Balkan wurden dadurch vor allem das heutige Territorium von Westrussland, Belarus, der Ukraine und Moldaus sowie die drei baltischen Staaten und sogar Teile Georgiens zum Kriegsschauplatz und Ort schlimmster deutscher
Verbrechen durch die Versklavung und Ermordung der dortigen Eliten, von Minderheiten und ganzer Volksgruppen.

Hermes erinnert ausdrücklich an die Mitverantwortung der damaligen deutschen Wirtschaft: „Viel zu viele deutsche Unternehmen waren Teil und Profiteure des Krieges im Osten, ob als Produzenten militärischer Güter, Bezieher von Rohstoffen oder durch die Beschäftigung von Zwangsarbeitern.“ Es sei daher auch eine historische Verantwortung für die deutsche Wirtschaft, als wichtige gesellschaftliche Kraft, Brücken nach Mittel- und Osteuropa zu schlagen und auszubauen. „Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden politischen Spannungen zwischen Russland auf der einen und der EU auf der anderen Seite müssen wir auch von Seiten der Wirtschaft weiter darauf hinarbeiten, dass Verständigung möglich bleibt“, so Hermes.

Hermes weist darauf hin, dass der Ost-Ausschuss bereits seit seiner Gründung im Jahr 1952 den Versöhnungsprozess vorangetrieben und früh Netzwerke in die Sowjetunion geknüpft habe. „Der wirtschaftliche Brückenschlag nach Osten ist seit fast 70 Jahren ein Kernanliegen des Ost-Ausschusses“, sagte Hermes. Die enge und weiter wachsende wirtschaftliche Verflechtung mit Russland und den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion sei ein aktiver Beitrag zur Friedenssicherung und Verständigung. „Tausende deutsche Unternehmen sind heute in der Region erfolgreich“, schreibt Hermes. „Aus Gegnern sind Geschäftspartner und vielfach Freunde geworden.“

In diesem Zusammenhang warnt Hermes eindringlich vor den aktuellen weltwirtschaftlichen Entkoppelungstendenzen: „Decoupling bedeutet, dass multinationale Kooperationen stärker abnehmen, Allianzen bröckeln, wirtschaftliche Brücken zwischen Staaten und damit auch politisch unterschiedlichen Systemen zerstört werden,“ schreibt Hermes. Wir müssen daher alles dafür tun, Mauern einzureißen, anstatt neue zu errichten.“ Der Ost-Ausschuss-Vorsitzende wirbt dafür, dass Erfolgsmodell der wirtschaftlichen Integration Osteuropas weiter vorantreiben. „Unsere Vision bleibt ein Wirtschafts- und Friedensraum von Lissabon bis Wladiwostok“, so Hermes. „Dies ist zugleich unser historischer Auftrag wie das Gebot vorausschauender Wirtschaftspolitik.“

Das Essay finden Sie hier
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Über den Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (gegründet 1952) fördert die deutsche Wirtschaft in den 29 Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas, des Südkaukasus und Zentralasiens. Der deutsche Osthandel steht insgesamt für rund ein Fünftel des gesamten deutschen Außenhandels und ist damit bedeutender als der Handel mit den USA und China zusammen. Der Ost-Ausschuss hat rund 350 Mitgliedsunternehmen und -verbände und wird von sechs Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft – BDI, BGA, Bankenverband, DIHK, GDV und ZDH – getragen.

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