Woran sollen wir forschen?

Epilepsie ist die häufigste chronische Gehirnerkrankung bei Hunden. Die unterschiedlichen Medikamente, die gegen die wiederkehrenden epileptischen Anfälle zur Verfügung stehen, wirken bei vielen Hunden leider nicht und sind nicht immer gut verträglich.

Um Forschung an idiopathischer Epilepsie beim Hund stärker mit den Bedürfnissen der Tiere und der Patientenbesitzerinnen und -besitzer abzustimmen und die zukünftige Forschung so zu gestalten, dass die Lebensqualität der betroffenen Tiere und ihrer Besitzer sich deutlich verbessert, führten Professor Dr. Holger Volk, Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und Dr. Rowena Packer, Dozentin für Companion Animal Behaviour and Welfare Science am Royal Veterinary College (RVC) zusammen mit RVC-Doktorand Gareth Jones eine Studie durch. Sie befragten Hundehalterinnen und -halter, niedergelassene Tierärztinnen und Tierärzte sowie spezialisierte Veterinärneurologinnen und -neurologen nach den ihrer Meinung nach drängendsten Forschungsthemen und erarbeiteten aus den Befragungsergebnissen eine Liste mit Priorisierungen. Zudem fragten sie nach den Meinungen zu nicht-medikamentösen Therapien für Epilepsie, die in der Forschung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Ergebnisse dieser Befragung veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift Journal of Veterinary Internal Medicine.

Die Ergebnisse

Insgesamt nahmen 414 Besitzerinnern und Besitzer von Hunden mit Epilepsie sowie spezialisierte Tierärztinnen und Tierärzte für Neurologie und Allgemeinmedizin an der Online-Umfrage teil.

Folgenden Themen ordneten die Befragten, die höchste Forschungspriorität zu:

– Verbesserung bestehender medikamentöser Behandlungen von Epilepsie, Entwicklung neuer antiepileptischer Mittel und die Verbesserung der Ausbildung von Tierärztinnen und Tierärzten in Bezug auf Epilepsie.

– Entwicklung neuer antiepileptischer Medikamente, Identifizierung genetischer Ursachen von Epilepsie und die nicht-medikamentöse Behandlung von Epilepsie.

– Von den zehn nicht-medikamentösen Therapien wurden fünf als die Vielversprechendsten bewertet: Verhaltensmanagement, Gen-Editing, CBD-Öl-Supplementierung, Supplementierung mit Mittelkettigen Fettsäuren (MCT) und Epilepsiechirurgie.

– Die Prioritäten unterschieden sich zwischen Tierärzten und Besitzern, wobei die Besitzer die alltägliche Lebensqualität ihres Hundes, wie beispielsweise Verhaltensprobleme oder die Nebenwirkungen von Medikamenten, in den Vordergrund stellten. Im Gegensatz dazu legten die Tierärzte den Schwerpunkt auf klinische Fragen wie die Identifizierung der genetischen Ursachen von Epilepsie und die Klassifizierung der verschiedenen Anfallsarten.

Volk sagt: „Die Ergebnisse der Studie haben deutlich gezeigt, dass der Forschungsbedarf sehr unterschiedlich sein kann, je nachdem, welche Gruppe man fragt. Das müssen wir für unsere zukünftigen Forschungsprojekte berücksichtigen." Packer ergänzt: „Die Besitzer legten mehr Wert auf Themen, die sich auf ihr tägliches Leben und das ihres Hundes auswirken, wie beispielsweise Nebenwirkungen und verhaltensbedingte Komorbiditäten der Epilepsie, wohingegen Tierärzte und Neurologen sich stärker auf klinische Themen und längerfristige Strategien zur Behandlung oder Vorbeugung von Epilepsie konzentrieren.“

Die Originalpublikation

Research priorities for idiopathic epilepsy in dogs: Viewpoints of owners, general practice veterinarians, and neurology specialists.

Gareth Michael Couper Jones, Holger Andreas Volk, Rowena Mary Anne Packer

Journal of Veterinary Internal Medicine, https://doi.org/10.1111/jvim.16144

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