Übersäuerung – Hilft Backpulver?

Einfach eine Tüte Backpulver einwerfen und schon hat man die Übersäuerung im Griff – funktioniert das? Tatsächlich besteht Backpulver hauptsächlich aus Bicarbonat, dem meistverwendeten Wirkstoff gegen Übersäuerung. Also warum einen Haufen Geld im Drogeriemarkt oder der Apotheke ausgeben, wenn es auch für ein paar Cent pro Tag geht? Der Haken bei der Sache ist, dass das Backpulver im Magen dasselbe tut wie im Kuchenteig: Mit Wasser und Wärme bildet es Kohlendioxid, das als Gas entweicht und den Kuchen schön locker macht. Im Magen macht es allerdings weniger locker – das Kohlendioxid muss irgendwo raus. Diese Problematik ist bei der Einnahme von Bicarbonat-Tabletten geringer, weil sie eine kleinere Oberfläche haben als das Pulver und dadurch nicht so heftig im Magen reagieren.1 Bei verschreibungspflichtigen Präparaten für Patienten, die über lange Zeit viele Bicarbonat-Tabletten einnehmen müssen, sind die Tabletten zusätzlich magensaftresistent beschichtet, so dass sie sich erst langsam im Darm auflösen und Probleme mit Blähungen noch seltener auftreten.

Es gibt aber noch einen zweiten Grund, warum Backpulver keine so gute Idee ist: Bicarbonat ist nicht harmlos. Es gibt Berichte von Ärzten über Patienten, die auf der Intensivstation gelandet sind, weil sie große Mengen Bicarbonat zu sich genommen haben.2 Deshalb sollte die Einnahme von Bicarbonat über längere Zeit oder in größeren Mengen immer als erstes mit dem Hausarzt besprochen werden, auch weil es verschiedene Ursachen für eine Übersäuerung gibt und Bicarbonat nicht bei allen sinnvoll ist. Wer möchte, kann sich Bicarbonat aber ganz natürlich zuführen, und zwar durch Mineralwässer, von denen einige sehr bicarbonatreich sind. Eine Überdosierung ist damit praktisch ausgeschlossen. Bleiben sie gesund.

Weitere Informationen zur Übersäuerung finden Sie hier: www.niere-azidose.de

Quellen:

1 Amelia J Carr , Gary J Slater, Christopher J Gore, Brian Dawson, Louise M Burke. Effect of sodium bicarbonate on [HCO3-], pH, and gastrointestinal symptoms. Int J Sport Nutr Exerc Metab . 2011 Jun; 21(3): 189-94.doi: 10.1123/ijsnem.21.3.189.

2 Keyur Ajbani, Michael E Chansky, Brigitte M Baumann. Homespun remedy, homespun toxicity: baking soda ingestion for dyspepsia. J Emerg Med 2011 Apr; 40(4): e71-4. doi: 10.1016/j.jemermed.2007.04.027.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

DBM Wissen schafft GmbH
Hufschmiedstraße 16
69168 Wiesloch
Telefon: +49 (6222) 93940
Telefax: +49 (6222) 9394-44
http://www.die-dbm.de

Ansprechpartner:
Jana Gspandl
Projektleitung
Telefon: 0622293940
E-Mail: j.gspandl@die-dbm.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel