Exquisit – Kunst des 19. Jahrhunderts. Schenkung Jan und Friederike Baechle Museum Wiesbaden erhält eine neue Schenkung

Das Museum Wiesbaden erhält eine umfangreiche Schenkung des Ehepaars Jan und Friederike Baechle. Insgesamt 30 Werke vermachte das Ehepaar dem Museum Wiesbaden. Die Schenkung erweitert den Museumsbestand um bedeutende Werke des 19. Jahrhunderts. Diese Schenkung wird mit der Sonderausstellung "Exquisit – Kunst des 19. Jahrhunderts" gewürdigt. Die Präsentation schließt an die Räume der Sammlung Alte Meister an und gibt mit Spitzenwerken –  darunter Porträts, Gemälde mit idyllischen Landschaften und fernen Reisen bis hin zu Stillleben –  einen Überblick über die bedeutendsten Maler der Region Frankfurt Rhein-Main.

Die Schenkung der bislang privaten Kunstsammlung von Jan und Friederike Baechle erfolgte am 24. Dezember 2020 mit den Worten des Sammlers "das ist es jetzt". "Wir sind Jan Baechle und seiner verstorbenen Ehefrau sehr dankbar für die Stiftung dieser Gemäldekollektion", betont Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. "Diese Werke sind eine bedeutende und hochqualitative Ergänzung unseres Bestands des 19. Jahrhunderts, insbesondere schließen sie schmerzliche Lücken in unserer Sammlung. Dank dieser großzügigen Geste kommen wir der Schaffung einer Galerie des 19. Jahrhunderts einen weiteren großen Schritt näher, mit der wir an die Gründerzeit des Museums anschließen und die kunsthistorische Entwicklung zu Jugendstil und Moderne anschaulich machen wollen." Die Schenkung reiht sich ein in mäzenatisches Engagement von Stiftern wie Ferdinand Wolfgang Neess, der dem Museum 2019 seine Jugendstilsammlung anvertraute oder Frank Brabant, der 2017 verfügte, dass seine Sammlung der Klassischen Moderne nach seinem Tod der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden solle und an das Museum Wiesbaden sowie das Staatliche Museum Schwerin gehen wird. Um Baechles Schenkung zu feiern, wurde die Ausstellung "Exquisit" eingerichtet, die ursprünglich zum 80. Geburtstag des Stifters Ende des vergangenen Jahres eröffnet werden sollte. Dies war aufgrund der Pandemie leider nicht möglich. In der Hoffnung, dass sie noch ein großes Publikum finden wird, ist sie nun bis zum 26. September 2021 verlängert.

 "Es ist eine Genugtuung, meine Sammlung in guten Händen zu wissen, gepflegt, aufbewahrt und beschützt.", so Jan Baechle in einem Interview 2020.

Das Ehepaar Baechle engagierte sich über viele Jahre für den Förderverein Freunde des Museums Wiesbaden e.V. Ab 2005 startete Jan Baechles "Depotfrühschoppen". Bereits die erste Veranstaltung "Maler aus dem Kreis um Wilhelm Leibl" zeigte, dass sein Fokus auf dem Schwerpunkt seiner Sammlertätigkeit lag, der Kunst des 19. Jahrhunderts. Gerne stellte er in seiner populären Reihe Überblicksthemen vor, die es dem Publikum ermöglichten, größere Zusammenhänge zu erfassen und ihr Wissen zu vertiefen. Dazu gehörten humorvoll aufgearbeitete Themen wie "Die Kronberger Malerkolonie", "Die Weimarer Malerschule", die "Düsseldorfer Malerschule", "Malerei der Rheinromantik", "Biedermeiermalerei" oder "Moderne Skulpturen der Kaiserzeit". Das Besondere der Veranstaltungsreihe war, dass es Jan Baechle nicht bei einem Vortrag beließ, bei dem er Werke aus dem Depot thematisierte, sondern es gehörte immer auch eine Präsentation ausgewählter Werke aus dem Depot dazu. Zum Ritual nach den Vorträgen gehörte es, gemeinsam Kunst zu bestaunen und zu feiern. Friederike Baechle schmückte die Wandelhalle des Museums mit Blumen und schenkte selbst Wein aus, dessen Erlös der Kasse des Fördervereins zu Gute kam.

"Mit der Präsentation der Schenkung Jan und Friedericke Baechle gilt es, sich von einer liebgewonnenen Institution nun zu verabschieden. Die Zusammenarbeit mit ihnen war immer geprägt von einem großen gegenseitigen Vertrauen. Die Baechles sammelten immer autonom, ohne sich beeinflussen zu lassen. Mehrfach startete ich den Versuch, beide zum Erwerb einer Arbeit von Ludwig Knaus zu überreden – erfolglos. Im Nachhinein gut so, weil eine Sammlung authentisch sein muss," so Dr. Peter Forster, Kurator der Ausstellung "Exquisit".

Max Liebermann, Carl Morgenstein, Anton Burger, Heinrich Hasselhorst, Eugen Spiro, Hans Thoma –  die Liste der Künstler, von denen die Werke der Sammlung Baechle stammen, ist ebenso lang und wie eindrucksvoll. Viele der Künstler stammen aus dem Rhein-Main-Gebiet und haben die Region zum Zentrum ihres Schaffens gemacht. Zu den Hauptwerken zählen Hans Thomas "Erinnerung an Orte" von 1874 oder Wilhelm Trübners "Unbekannte Dame nach rechts" von 1882. Vor allem die Kronberger Malerkolonie bildet einen Schwerpunkt der Baechleschen Sammlung, die sich nahtlos in den bestehenden Museumsbestand einfügt. Die Werke der Sammlung reichen von der Romantik bis zum Realismus und zeugen von den gesellschaftlichen Veränderungen dieser Zeit und sind bis September in der Ausstellung Exquisit – Kunst des 19. Jahrhunderts vereint.

Über die Person

Jan Baechle ist Diplomvolkswirt und wurde 1940 in Madrid geboren. Gemeinsam mit seiner Frau Friederike sammelte er die Kunst der Alten Meister. Das Interesse an der Kunst des 19. Jahrhunderts wurde schon in Baechles Kindheitstagen geprägt, eine Arbeit von Wilhelm Steinhausen ebnete ihm den Weg. Der Sammler ist eines der 300 Gründungsmitgliedern des Freundesvereins "Freunde des Museums Wiesbaden e.V." und engagiert sich seit fast zwanzig Jahren im Kuratorium des Vereins. Gemeinsam mit seiner Frau Friederike Baechle veranstaltete er ehrenamtlich die Programmreihe "Depotfrühschoppen" im Museum Wiesbaden. 2019 verstarb Friederike Baechle.

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