Von einer Idee zur Landwirtschaft der Zukunft

Was 1971 mit der Gründung des „bio gemüse e.v.“ durch zwölf Frauen und Männer begann, hat sich in den vergangen 50 Jahren zum größten Bio-Anbauverband in Deutschland und Südtirol mit rund 10.000 Unternehmen aus Erzeugung, Herstellung und Handel entwickelt. Anlässlich des Jubiläums hat Bioland bei einer digitalen Pressekonferenz auf die Meilensteine seiner Historie zurückgeblickt und einen Blick in die Landwirtschaft der Zukunft geworfen. Mit dabei war auch ein echter Bioland-Pionierbetrieb: Die aktuelle und die Gründergeneration des Hof Bergs in Dannau berichteten vom gemeinsamen Alltag auf dem Hof und den vielen Erfahrungen, die man als ältester Bioland-Betrieb Schleswig-Holsteins über die Jahre sammelt.

„Die Prinzipien, die Bioland zugrunde liegen, sind auch heute noch sehr lebendig“, sagt Bioland-Präsident Jan Plagge. „Wir müssen biologische Systeme ganzheitlich begreifen und mit der Natur, statt gegen sie arbeiten. Das bedeutet, Menschen, Tiere und Pflanzen nicht getrennt vom Mikrobiom im Boden zu betrachten. Reine Nährstoffbetrachtungen werden diesem komplexen System nicht gerecht. Dieses biologische Denken ist die Grundlage für uns als Verband und ich bin sehr dankbar für die vielen Menschen in unserer Historie, die diese Grundprinzipien – auch gegen Widerstände – beibehalten und weiterentwickelt haben.“

Ob bei der Diskussion über Atomkraft und Waldsterben in den 1980er Jahren oder den heutigen über Gentechnik, Klimawandel und Artenschutz: Bioland war immer eine gewichtige Stimme für Politik und Gesellschaft. „Als größter deutscher Bio-Verband tragen wir natürlich auch eine Verantwortung – nicht nur für unsere Mitglieder, sondern auch für die Bio-Bewegung insgesamt und setzen uns für eine zukunftsfähige Land- und Lebensmittelwirtschaft ein“, so Plagge. Der Bio-Landbau und die biologische Lebensmittelwirtschaft spielen weiter die zentrale Rolle im notwendigen ökologischen Umbauprozess der Landwirtschaft. Dafür werde sich Bioland mit ganzem Engagement einsetzen – und damit für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen.

Mit diesen Zielen identifiziert sich insbesondere auch das Junge Bioland, ein Zusammenschluss junger engagierter Menschen im Bioland, der sich eng mit Jugend- und Klimaschutzorganisationen vernetzt. „Zukunft wird aus Mut gemacht. Den Herausforderungen wie Klima- und Biodiversitätskrise können wir nur mit einer mutigen, nach vorne gerichteten Agrarpolitik begegnen, die den Schutz von Klima, Biodiversität, Umwelt und Tieren honoriert“, erklärt Vorsitzende Theresia Kübler die Motivation hinter dem Jungen Bioland.

Generationenübergreifende Arbeit beim Pionierbetrieb Berg

Auf dem ältesten Bioland-Hof Schleswig-Holsteins, dem Hof Berg in Dannau, führt die Zukunft bereits den Hof: Gemeinsam mit René Kohler hat Falk Teschemacher die Leitung des elterlichen Betriebs vor einigen Jahren übernommen. Was sich nicht geändert hat: Seit 1979 bis heute arbeitet der Hof nach den strengen Bioland-Richtlinien. Auf 150 Hektar Land wirtschaftet das Team des Hofs Berg in der Holsteinischen Schweiz unweit der Ostsee und hält dabei 70 Kühe, deren Milch in der eigenen Käserei weiterverarbeitet werden.

„Für mich war immer klar: Der einzige Weg, überhaupt einen Hof aufzubauen, ist der Bio-Landbau“, erklärt Albert Teschemacher seine Motivation zur ökologischen Ausrichtung des Hofs nach der Übernahme im Jahr 1979. „Bioland habe ich damals wie heute als starke Organisation wahrgenommen, die den Bio-Landbau voranbringt und auch positiv auf den konventionellen Anbau ausstrahlt“, so Teschmacher, der 1975 als einer der ersten Geschäftsführer des Verbandes dessen Ausrichtung mitgestaltete.

Seine Frau Birgitta Teschemacher erinnert sich an die Anfangstage des Hofs Berg und zieht Bilanz: „Anfangs haben uns andere Bauern aus der Region schlecht geredet und sich über uns lustig gemacht. Viele haben uns nicht mehr als fünf Jahre gegeben. Heute bestätigen uns die vielen positiven Rückmeldungen von unseren Kunden, dass wir damals genau den richtigen Schritt gemacht haben.“

Den für sich richtigen Schritt hat auch René Kohler gemacht, der 1998 als Lehrling in den Betrieb einstieg. „Für mich ist die Arbeit auf dem Hof mehr Berufung als Beruf – und die ökologische Bewirtschaftung gibt mir dabei das Gefühl, auf der guten Seite zu stehen.“ Zur gestiegenen Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln während der Corona-Pandemie ergänzt er: „In unsicheren Phasen besinnt man sich auf das Elementare und wer macht etwas Elementares, wenn nicht wir?“

Bioland wird 50!

Bioland feiert in diesem Jahr 50. Geburtstag. In Presseterminen, bei Hofbesuchen und mit vielen Jubiläumsaktionen erzählen wir entlang unserer Historie, woher Bioland kommt und wofür der Verband heute steht. Was 1971 mit einer Idee von 12 Frauen und Männern begann, hat sich zu Deutschlands größtem Bio-Anbauverband mit rund 10.000 Unternehmen aus Erzeugung, Herstellung und Handel entwickelt. Die Bioland-Betriebe wirtschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette nach strengen Bioland-Vorgaben. Gemeinsam bilden sie eine Wertegemeinschaft zum Wohl von Mensch und Umwelt und setzen sich auf vielen Ebenen für die Anliegen des Ökolandbaus und den Erhalt unserer Lebensgrundlagen ein.

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Bioland- Verband für organisch-biologischen Landbau e.V.
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