Aus heutiger Sicht. Diskurse über Zukunft

Die Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach am Main beging 2020 ihr 50-jähriges Jubiläum als Kunsthochschule des Landes Hessen. Aus diesem Anlass richtet sie den Blick nicht in die Vergangenheit, sondern setzt sich mit der Zukunft auseinander. Schauplatz dieser Auseinandersetzung wird das Museum Angewandte Kunst in Frankfu rt am Main mit der Ausstellung Aus heutiger Sicht. Diskurse über Zukunft sein.

In der fast 190-jährigen Geschichte der Hochschule stellt das Jahr 1970 eine entscheidende Zäsur dar. Als Kunsthochschule mit künstlerisch-wissenschaftlicher Ausrichtung im Rang einer Universität knüpft sie durch die Umbenennung und Neuausrichtung der Werkkunstschule unter dem Namen Hochschule für Gestaltung Offenbach an die kurze Nachkriegstradition der HfG Ulm und deren Vorkriegsursprung im Bauhaus an. Das Jahr 2020, Zeitpunkt des 50. Jubiläums, ist mit einer ungeahnten Dynamik, ausgelöst durch die globale Corona-Pandemie, selbst zum wichtigen Meilenstein eines gesamtgesellschaftlichen Wandels geworden. Die Fragen der Zukunft sind dringlicher denn je:

Wie verändern sich der Mensch und seine Umwelt?
Wie verändert uns die Technik?
Können Kunst und Design die Gesellschaft verändern?
Wie politisch können, dürfen und müssen Kunst und Design agieren?
Wie nachhaltig sind Kunst und Design?
Entstehen (inter-)disziplinäre Transformationen?
Welchen Einfluss haben digitale und virtuelle Entwicklungen auf Kunst und Design?

Die Ausstellung taucht ein in gegenwärtige Herausforderungen, die sich durch aktuelle technologische und sozioökonomische Entwicklungen stellen, und blickt nach vorne: auf eine noch ungewisse Zukunft, die mit künstlerisch-gestalterischen Ansätzen und gemeinsamem Engagement geprägt werden kann. In unterschiedlichen Medien wird der Zwischenraum zwischen dem Heute und dem Morgen belebt: mit dem Abarbeiten an unrealisierbaren Visionen, deren vordergründiges Scheitern dennoch produktive neue Welten hervorbringen kann; mit dem gedanklichen Sprengen gewohnter Strukturen, um neue Zugänglichkeiten zu Institutionen und Diskursen zu bahnen; mit dem Experiment, Nachhaltigkeit alltagstauglich zu machen oder dem Erforschen eines Zeitgeistes. Künstlerisch-gestalterische Eingriffe und grafische Verbindungslinien zwischen den Themenfeldern im Museum laden dazu ein, die Perspektiven der Besucher*innen auf verschiedene Optionen für ein ‘Morgen’ zu lenken.

„Die Ausstellung Aus heutiger Sicht. Diskurse über Zukunft ermöglicht der HfG, die künstlerische und gestalterische Bandbreite von Forschung und Lehre durch ausgewählte Exponate, Projekte und Veranstaltungen medial differenziert zu präsentieren. Der Blick zurück ist dabei ebenso aufschlussreich und produktiv wie die Auseinandersetzung mit der Gegenwart und die Aussicht auf mögliche Zukunftsszenarien. Durch den coronabedingten, gesteigerten gesamtgesellschaftlichen Transformationsdruck müssen auch Kunst und Design ihre Fragestellungen und Handlungsstrategien thematisieren und auf den Prüfstand stellen. Diese Ausstellung macht die HfG als einen Ort konstruktiver Interferenzen wahrnehmbar und erlebbar, die in Interaktionen zwischen allen Hochschulangehörigen aus Lehre und Forschung sowie der Gesellschaft ihren Ausdruck finden.“, erläutert Prof. Bernd Kracke, Präsident der HfG Offenbach, das Ausstellungskonzept.

„In einer Gesellschaft, in der viele heute hauptsächlich auf sich schauen oder sich zu abgrenzenden Gruppierungen formieren, ist es umso notwendiger, Plattformen und Schwellenräume für Ideen und vielstimmige Diskussionen anzubieten oder zu schaffen. Die HfG Offenbach nutzt mit dieser Ausstellung – und das macht diese so relevant und auch so besonders – das Museum als Möglichkeitsraum. Sie nähert sich den drängenden Fragen zu unserer Zukunft mit Installationen, Skulpturen und Objekten, Animationen, Filmen, Performances, Produktdesign, Malerei und Zeichnung, Text, Sound und einem Grafikdesign, dass die Kontexte selbst mitkonstituiert, nicht als eine in sich abgeschlossene Präsentation, sondern als sinnlich erlebbarer Prozess von Interaktion und Kommunikation“, ergänzt Matthias Wagner K, Direktor des Museum Angewandte Kuns t, Frankfurt am Main.

„Mich freut es sehr, dass das Museum Angewandte Kunst und die HfG Offenbach eine so fruchtbare Kooperation eingehen. Direktor:innen unserer städtischen Museen wie Susanne Pfeffer und Matthias Wagner K sind Honorarprofessor:innen an der HfG. Sie vermitteln dort ihr Wissen und – wie diese Ausstellung belegt – ermöglichen die Sichtbarkeit künstlerischer und gestalterischer Forschung und Lehre. Das Museum Angewandte Kunst erweist sich dabei wiederholt als gewichtiger Ort und Plattform für kritische Diskurse sowie sinnliche Denk- und Erlebnisräume anhand der in seinen Ausstellungen eingebetteten Themen und Thesen“, sagt Frankfurts Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig.

„Die Ausstellung passt gut zur HfG Offenbach: sie arbeitet unter der Leitung ihres Präsidenten Prof. Bernd Kracke sehr fokussiert an ihrer strategischen Weiterentwicklung und besitzt gemessen an ihrer Größe eine außerordentliche Forschungsstärke mit mutigen inhaltlichen Schwerpunktsetzungen von Bewegtbild und Storytelling über Mobilitätsdesign bis hin zur Künstlichen Intelligenz“, spricht Angela Dorn, Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst.

Peter Gatzemeier, Vorstand der Dr. Marschner Stiftung, fügt hinzu: „An dem Konzept der Ausstellung zum 50-jährigen Bestehen der HfG hat mir von Anfang an besonders gut gefallen, dass mit ihr ein Blick in die Zukunft der Hochschule geworfen wird. Wie stellen sich Lehrende und Studierende die Zukunft der HfG in den nächsten 50 Jahren vor und was wird Einfluss auf unsere zukünftige Gesellschaft nehmen? Erstmals in ihrer 50-jährigen Geschichte kann die Hochschule für Gestaltung nun mit Hilfe der finanziellen Unterstützung der Dr. Marschner Stiftung im Museum Angewandte Kunst Arbeiten von Studierenden und Lehrenden in musealer Größe zeigen und – hoffentlich bald wieder – einem breiten Publikum vorstellen.“

Die Ausstellung Aus heutiger Sicht. Diskurse über Zukunft besteht dabei aus drei sich ergänzenden Modulen: Dem musealen Raum, mit Werken von Studierenden und Lehrenden der Hochschule, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, einer digitalen Plattform sowie einem Veranstaltungsprogramm. Alle drei Module bedingen sich und reagieren aufeinander. Im Verlauf der Ausstellung werden bereits gezeigte Themenfelder erweitert und neue aufgegriffen. Die digitale Plattform aussicht.space zeigt weiterführende Informationen, digitale Exponate, Videos und Interviews und wird so zur Erweiterung des physischen Raums. Das Veranstaltungsprogramm umfasst Vorträge, Dialoge, Gespräche und Workshops und wird durch inhaltliche Impulse zum essentiellen Bestandteil der Ausstellung.

Auf unserer digitalen Projektplattform aussicht.space können am Freitag, 23. April 2021 Grußworte zur Ausstellung von Prof. Matthias Wagner K (Direktor Museum Angewandte Kunst), Angela Dorn (Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst), Dr. Ina Hartwig (Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt), Prof. Bernd Kracke (Präsident HfG Offenbach) und Peter Gatzemeier (Vorstandsmitglied Dr. Marschner Stiftung) abgerufen werden.

Eine Videoführung gibt einen ersten Einblick in die Ausstellung und um 16.20 Uhr bietet die Plattform zudem die Möglichkeit, ein digitales Live Event zu besuchen. Prof. Matthias Wagner K und Prof. Bernd Kracke heißen die Zuschauer:innen vor der Performance crank the disc down von Julia Hainz & Veronika Haller persönlich willkommen.

Der komplette digitale und autonome Ausstellungsraum aussicht.space wird anschließend ab 19 Uhr online gehen. Durch die Integration von maschinellem Lernen entsteht im Digitalen ein Umgang von Informationen, der sich komplementär zu den musealen Räumen verhäl t.

Konzeptioneller Ausgangspunkt der Ausstellung war das Seminar Curating and Criticism unter Leitung von Mathias Wagner K, Honorarprofessor an der HfG Offenbach. Begleitet wird die Ausstellung zudem von Off_line, dem neuen Podcast der HfG Offenbach, in dem seit Anfang November wöchentlich mit Gästen Fragen der Zukunft aus Sicht von Künstler :innen und Designer:innen diskutiert werden.

Das kuratorische und gestalterische Team besteht aus Beatrice Bianchini, Irina Denkmann, Jonas Deuter, Felix Kosok, Erika Lowin, Maria Sitte, Anna Sukhova sowie Ellen Wagner und wird unterstützt von Ulrike Grünewald und Sebastian Hahn.

Die Ausstellung wird von der Dr. Marschner Stiftung großzügig gefördert und durch dieses Engagement überhaupt erst ermöglicht. Zu den maßgeblichen Unterstützern gehören das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst , die Stadt Frankfurt am Main, vertreten durch Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig, und nicht zuletzt die HfG Offenbach selbst.

Direktor
Prof. Matthias Wagner K

Ort
Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main

Information
T +49 69 212 31286
F +49 69 212 30703
info.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de
www.museumangewandtekunst.de

Öffnungszeiten
Mo geschlossen, Di 12–18 Uhr, Mi 12–20 Uhr, Do–So 10-18 Uhr

Eintritt
9 Euro, ermäßigt 4,50 Euro
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie Studierende der Goethe -Universität Frankfurt, der Städelschule und der HfG Offenbach frei

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt
Telefon: +49 (69) 212-34037
Telefax: +49 (69) 212-30703
http://www.museumangewandtekunst.de

Ansprechpartner:
Natali-Lina Pitzer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Fax: +49 (69) 212-73243
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