SOMA. Luisa Eugeni und Mattia Bonafini

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Mit Live-Performances von Gabrio Gabrielli, Anna Jäger und Antonio Stella
Pressekonferenz: Dienstag, 23. März 2021, 11 Uhr
Kuratorin: Dr. Eva Fischer-Hausdorf

Die Kunsthalle Bremen präsentiert mit „SOMA“ eine multimediale Ausstellung mit der Performance- und Videokünstlerin Luisa Eugeni und dem Komponisten und Musiker Mattia Bonafini. Das Künstlerduo wurde 2019 anlässlich der Meisterschüler*innen-Ausstellung der Hochschule für Künste Bremen mit dem renommierten Karin Hollweg Preis für Freie Kunst ausgezeichnet. Aus diesem Anlass zeigt die Kunsthalle nun die erste Einzelausstellung des Künstlerduos.

Die multimediale Installation „SOMA“ ist eine komplexe Inszenierung, in der sich Videoprojektionen mit Objekten, Geräuschen und Musik verbinden. Mattia Bonafinis komponierte Sounds und Luisa Eugenis eindrückliche Filmaufnahmen treten dabei in einen intensiven Dialog. Wie auf einer Reise tauchen die Besucher*innen beim Durchschreiten der vier Ausstellungsräume in die umfassende Installation ein. Die bewegten Bilder der Videos verbinden sich mit der Bewegung der Besucher*innen im Raum – Geographie und Psychologie verknüpfen sich. Durch regelmäßig stattfindende Performances der Tänzer*innen Anna Jäger, Antonio Stella und Gabrio Gabrielli wird die Installation in der Kunsthalle Bremen vervollständigt. Die poetische, alle Sinne ansprechende Ausstellung bietet einen Erfahrungsraum, in dem die Folgen von individuellen wie kollektiven Traumata auf Psyche und Wahrnehmung erforscht werden können.

Der Titel „SOMA“ verweist zum einen auf den vom Altgriechischen (sõma) entlehnten Begriff für den Körper (im Gegensatz zum Geist) sowie zum anderen auf die im Italienischen gebräuchliche Bezeichnung für eine körperliche Last oder Bürde. Hiervon ausgehend spürt das Künstlerduo dem Wandel von Landschaft, Gesellschaft und Menschen in Italien nach, der sowohl auf größere soziale Veränderungen wie auch auf Naturkatastrophen zurückgeführt werden kann. Luisa Eugeni filmte dafür in den schwer beschädigten und teilweise vollständig zerstörten Dörfern in Mittelitalien, die der verheerenden Erdbebenserie, die am 24. August 2016 begann und bis heute mit täglichen Nachbeben anhält, zum Opfer fielen. Sie interviewte zudem Personen mit unterschiedlichen gesellschaftlichen und persönlichen Hintergründen, darunter ein Pastor, ein Seismologe, ein ehemaliger Drogenabhängiger und ein Mitglied der Fridays-for-Future-Bewegung, und fragte sie nach den Ursachen und Folgen der Erdbeben wie auch zu anderen relevanten gesellschaftlichen Fragen.

Inhaltlicher Ausgangspunkt für „SOMA“ ist der Essay „Vom Verschwinden der Glühwürmchen“ (1975) des italienischen Dichters Pier Paolo Pasolini (1922–1975). In diesem Text setzte Pasolini sich mit dem tiefgreifenden Wandel der italienischen Gesellschaft und Landschaft seit den 1960er-Jahren auseinander, dessen Folgen bis heute als kulturelles und soziales Trauma wahrgenommen wird. Das Verschwinden der Glühwürmchen diente ihm als Metapher für den Niedergang der sozialen und politischen Strukturen sowie Institutionen der italienischen Gesellschaft.

Das Kollektiv Sineumbra

Seit 2019 entwickeln die Performance- und Videokünstlerin Luisa Eugeni (geb. 1987 in Assisi) und der Komponist und Musiker Mattia Bonafini (geb.1980 in Legnago/Verona) zusammen mit anderen Akteur*innen als Kollektiv Sineumbra gemeinsam interdisziplinäre Projekte, die sie in Form von multimedialen Rauminstallationen mit Videoprojektionen, Sound und performativen Elementen umsetzen. Seinem kollektiven dynamischen Arbeitsgedanken folgend bezieht Sineumbra verschiedene Expert*innen aus den Bereichen Philosophie, Literatur, politischer Aktivismus, Queer-Theorie, Performance und Tanz in den künstlerischen Prozess mit ein.

Katalog: Anlässlich der Ausstellung in der Kunsthalle Bremen erscheint ein mehrsprachiger Katalog mit Installationsaufnahmen aus der Ausstellung und fotografischen Dokumentationen der Performances mit den Tänzer*innen Anna Jäger, Antonio Stella und Gabrio Gabrielli. Das Buch wird zudem Texte von Ernest Ah, Eva Fischer-Hausdorf, Radek Krolczyk, Giulia Scandolara, Mona Schieren und Dominik Schindler enthalten. Der vom Graphikerbüro Cabinet Gold van d’Vlies gestaltete Katalog erscheint im Laufe der Ausstellung bei DCV (www.dcv-books.com).

Die Ausstellung wird gefördert durch die Karin und Uwe Hollweg Stiftung und die Stiftung Kunstfonds. In Kooperation mit dem Theater Bremen.

SOMA ist ein Projekt des Kollektivs Sineumbra (sineumbra.org).

 

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