Meilenstein für den S-Bahn-Ausbau auf der Oberbergischen Bahn

Die Oberbergische Bahn (RB 25) hat große Bedeutung für die Anbindung des Oberbergischen und des Rheinisch-Bergischen Kreises sowie Teilen des Rhein-Sieg-Kreises an die Ballungszentren. Dies gilt insbesondere für den Pendlerverkehr aus Engelskirchen, Gummersbach, Marienheide, Overath und Rösrath – für diese Kommunen stellt die RB 25 die einzige Eisenbahnverbindung nach Köln dar.

Die Oberbergische Bahn kann erheblich zur Entlastung der angespannten Verkehrssituation im Rechtsrheinischen sowie im Bergischen Land beitragen. „Dafür müssen allerdings Angebotsqualität, Zuverlässigkeit und Kapazität stimmen“, betont Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Nahverkehr Rheinland (NVR). Heute ist die 95 Kilometer lange Strecke aufgrund der 91 Kilometer langen Eingleisigkeit verspätungsanfällig. Zugkreuzungsmöglichkeiten, an denen Fahrzeuge einander passieren können, können hier für mehr Pünktlichkeit sorgen. Der NVR hat daher im Auftrag des Bündnisses Oberbergische Bahn (siehe unten) und in Kooperation mit dem Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), in dessen Gebiet die heutige RB 25 weiterfährt, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Diese sollte untersuchen, wie es gelingen kann, die Oberbergische Bahn zukunftsfähig auszubauen. Die Studie wurde heute bei einer Online-Konferenz im Beisein von NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst der Öffentlichkeit vorgestellt.

Studie zeigt: S-Bahn-Betrieb bis Gummersbach oder Marienheide ist sinnvoll und möglich
Nach der Begrüßung durch Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein betonte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst in seinem einführenden Impulsvortrag die Notwendigkeit des Ausbaus: „Deutschland muss wieder Bahnland werden. Dafür brauchen wir eine bessere Schieneninfrastruktur, gerade im ländlichen und suburbanen Raum. Der Ausbau der Oberbergischen Bahn wird künftig den Oberbergischen, den Rheinisch-Bergischen und den Rhein-Sieg-Kreis noch besser an die Ballungszentren Köln und Bonn anbinden und wird für Pendler eine echte Alternative zum Autoverkehr. So wird Mobilität in Nordrhein-Westfalen besser, sichererer und sauberer.“

Dr. Norbert Reinkober erläuterte im Anschluss dem zugeschalteten Publikum die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie. Die Oberbergische Bahn soll nach erfolgtem Streckenausbau zum Großteil in eine S-Bahn-Linie umgewandelt werden. Die Untersuchung favorisiert nach eingehender Prüfung verschiedenster Varianten zwei sogenannte Planfälle. Der Planfall 6 a sieht einen 20-Minuten-S-Bahn-Takt bis Gummersbach sowie einen RegionalBahn (RB)-Pendelbetrieb pro Stunde zwischen Gummersbach und Lüdenscheid vor. Der Planfall 6 d beinhaltet identische Betriebsleistungen, ergänzend kämen zwei S-Bahn-Verbindungen bis Marienheide pro Stunde hinzu. Eine mögliche Weiterführung bis nach Meinerzhagen wird geprüft. Mit leistungsstarken S-Bahn-Fahrzeugen ausgestattet, soll die Oberbergische Bahn künftig nicht mehr am Kölner Hansaring enden, sondern Gummersbach bzw. Marienheide über den Kölner Süden mit Kall in der Eifel verbinden. Zwischen Kall und Gummersbach soll ein 20-Minuten-Takt entstehen. Beide Varianten werden zunächst weiter geplant.

„Für eine noch zuverlässigere und leistungsfähigere Infrastruktur verbauen wir allein in diesem Jahr rund 250 Millionen Euro im Knoten Köln. Mit Rekordinvestitionen und einem ambitionierten Bauprogramm machen wir so die Schieneninfrastruktur weiter fit. Ein wichtiger Baustein für die Zukunft ist der S-Bahn-Ausbau auf der Oberbergischen Bahn. Vor uns steht die Prüfung verschiedener Ausbauvarianten: Wir wollen die Kapazität auf der Strecke im Sinne der Fahrgäste steigern und gleichzeitig den Eingriff in die Umwelt so gering wie möglich halten“, erläutert Bernd Köppel, Leiter Infrastrukturprojekte West bei der DB Netz AG. Voraussetzung für den S-Bahn-Ausbau der Oberbergischen Bahn ist auch der Ausbau der S-Bahn-Stammstrecke und der Westspange auf Kölner Stadtgebiet.

Infrastrukturausbau bringt neue Impulse für die Region
Zum Abschluss der Veranstaltung diskutierte Dr. Norbert Reinkober mit den Landräten Jochen Hagt und Stephan Santelmann, NWL-Geschäftsführer Joachim Künzel sowie Bernd Köppel zur Bedeutung des Ausbaus der Oberbergischen Bahn für die Region. Joachim Künzel betonte: „Die Oberbergische Bahn kann ein wichtiger Baustein sein für die schnelle Anbindung des südwestfälischen Raums an den Ballungsraum Köln. Der NWL hat daher die Erstellung der Machbarkeitsstudie sehr gerne unterstützt.“ In der Vergangenheit wurden zwar bereits fast 40 Millionen Euro in Verbesserungen an der Strecke investiert, dennoch betonte NVR-Verbandsvorsteher und Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, Stephan Santelmann: „Die Verkehrswende in der Region kann uns nur gelingen, wenn wir gemeinsam intensiv den Ausbau des Kölner Knotens weiter vorantreiben. Die Umwandlung der Oberbergischen Bahn in eine S-Bahn wäre dabei ein Meilenstein hin zu zukunftsfähiger und klimaschonender Mobilität. Durch eine höhere Taktung steigern wir dadurch zusätzlich auch weiter die Attraktivität des Bergischen als Wohn- und Wirtschaftsstandort.“ Jochen Hagt, Landrat des Oberbergischen Kreises, ist überzeugt: „Die weiteren großen Entwicklungen finden im Umland von Köln statt. Auch eine gute Anbindung zwischen den beiden Hochschul-Standorten Gummersbach und Köln ist dabei von erheblicher Bedeutung. Die neue S-Bahn wird einen nachhaltigen und durchschlagenden positiven Impuls für die Region bringen.“

Das ist das Bündnis Oberbergische Bahn
Im Herbst 2017 hat sich das Bündnis Oberbergische Bahn gegründet, um den Ausbau der Oberbergischen Bahn über die Grenzen von Gebietskörperschaften und Parteien hinweg voranzutreiben. Dem Bündnis gehören neben dem NVR und der DB die Kommunen Engelskirchen, Gummersbach, Köln, Lohmar, Marienheide, Overath und Rösrath, die Industrie- und Handelskammer zu Köln sowie der Oberbergische Kreis, der Rhein-Sieg-Kreis und der Rheinisch-Bergische Kreis an.

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