Mach‘ Platz für den Spatz!

Das vielstimmige Tschilpen verrät einem recht schnell ihre Anwesenheit: Haussperlinge leben oft in direkter Nachbarschaft zum Menschen. Sie brüten gerne in Kolonien in Mauernischen oder unter Dachpfannen. Damit gehört der Haussperling zum festen Bild in der Stadt – eigentlich. Denn die Bestände des einstigen „Allerweltsvogels“ nehmen ab. In Hamburg ging der Bestand in den letzten 30 Jahren um rund die Hälfte zurück, weshalb er seit 2018 auf der Roten Liste Hamburgs als gefährdet eingestuft wird. Hamburg ist die erste deutsche Großstadt, in der dies der Fall ist. Vor allem im dichter bebauten Stadtbereich kommt der Haussperling nur noch vereinzelt vor. Auf diesen weltweiten Negativtrend macht jedes Jahr der internationale Weltspatzentag aufmerksam, der immer am 20. März begangen wird. „Es ist ein erschreckendes Signal, dass unsere Stadt solchen typischen Arten keinen Lebensraum mehr bietet“, sagt Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg. „Der Erhalt von Grünflächen und die Berücksichtigung von Gebäudebrütern bei Bauvorhaben müssen mehr Gewicht erhalten. Andernfalls wird die Artenvielfalt in Hamburg deutlich verlieren.“

Grund für den starken Rückgang sind unter anderem Gebäudesanierungen, durch die immer wieder viele Brutstätten verloren gehen. Auch Neubauten bieten den Vögeln oft keine Nischen und Vorsprünge mehr. „Der Haussperling braucht offene Bodenflächen für die Nahrungssuche, naturnahe Hecken, Fassadenbegrünungen, sonnige Gebüsche als ‚Versammlungsplätze‘ und Gebäudenischen, in denen er brüten kann. Glatte Glasfassaden, wie sie in der HafenCity vorherrschen, sind für den Sperling und andere Gebäudebrüter nicht attraktiv und immer wieder gibt es Konflikte, wenn Haussperlingen in die Dämmung von neuen Gebäuden eindringen“, erklärt Marco Sommerfeld, Vogelschutzexperte beim NABU Hamburg. Gerade in Stadtteilen wie der Hafencity muss die zurzeit gute Sperlingspopulation deshalb gezielt weiter gefördert werden, z.B. mit Nistkästen und der Anlage von attraktiven, nahrungsreichen Grünanlagen, denn Brotkrumen alleine stellen keine gesunde Nahrungsquelle dar. Hier geht das Netzwerk HafenCity mit gutem Beispiel voran und brachte heute gemeinsam mit dem NABU Hamburg im Lohsepark der Hafencity zehn Nistkästen für Haussperlinge an, damit die Vögel, die noch auf Wohnungssuche sind, ein passendes Quartier finden. "Wir hoffen sehr, dass die Nistkästen schnell angenommen werden und in der Hafencity bald mehr Tschilpen zu hören ist", sagt Marianne Wellershoff vom Netzwerk HafenCity. Das Netzwerk setzt sich unter anderem für mehr Natur im Großstadtquartier ein.

Weltspatzentag am 20. März

Stellvertretend für alle anderen einstigen Allerweltsarten, deren Bestand stetig abnimmt, soll der Weltspatzentag, der jährlich am 20. März stattfindet, auf diese Entwicklung aufmerksam machen. Er wurde 2010 von der Nature Forever Society aus Indien ins Leben gerufen, denn der Rückgang des Haussperlings und anderer Allerweltsarten ist weltweit zu beobachten.

Weitere Informationen zu den Gebäudebrüter-Aktivitäten des NABU Hamburg sowie ein Portrait des Haussperlings finden Sie unter: www.NABU-Hamburg.de/gebaeudebrueter  

Weitere Informationen zum Netzwerk Hafencity unter https://netzwerk-hafencity.de/

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