Chemiehandel im März 2021

Der Chemikalien-Groß- und Außenhandel ist bisher robust durch die weltweite Corona-Pandemie gekommen. Gegenüber 2019 konnte der Umsatz um einen Prozentpunkt auf 13,85 Milliarden Euro gesteigert werden. Getragen wurde dieser Zuwachs insbesondere durch die Industriechemikalien, die ein Plus von 5,9 % verzeichnen konnten, während der Bereich der Spezialchemikalien um gut einen Prozentpunkt nachgegeben hat. Nachdem das erste Quartal positiv verlief, hat die Pandemie in wichtigen Abnehmerbranchen zu starken Rückgängen geführt. Betroffen waren insbesondere die Automobilbranche und deren Zulieferbereiche wie Farben und Lacke, Kunststoffe und Schmierstoffe. Nachdem im Sommer die traditionell schwächere Nachfrage auf die Krise traf, war ab September wieder eine deutliche Erholung zu verzeichnen. Im Besonderen zu Beginn der Pandemie hat die Branche ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen können, indem sie ihre Handelsbeziehungen dazu eingesetzt hat, die Versorgung mit Desinfektionsmitteln zu gewährleisten. Aktuell sind einige Mitglieder des Chemiehandels auch bei der Beschaffung der Grundstoffe für die Produktion der dringend benötigten Impfstoffe eingebunden. Zurückblickend auf 2020 konnte die Branche ihren Mengenabsatz um rund 1,5% im Vergleich zum Vorjahr steigern. Unter den Vorzeichen der Krise konnte man dies so nicht erwarten, das zeigt aber die Stärke des Chemiehandels durch seinen Branchenmix.

Trotz des insgesamt schwierigen Umfelds hat die Branche ein Wachstum bei den Mitarbeitern auf nunmehr 7.921 (+ 1%) erreicht. Die Investitionsquote lag bei knapp 3 %. Sicherlich auch der Pandemiesituation geschuldet, wurde deutlich mehr als in den Vorjahren in die digitale Infrastruktur investiert. Hier wurden in erheblichem Maße Möglichkeiten für das Homeoffice geschaffen, wobei die Branche ihrem Wesen nach durch den Anteil der gewerblichen Mitarbeiter beschränkt ist.

Zusätzlich zur Pandemie wurde die Wirtschaft und auch der Chemiehandel u.a. durch den Brexit belastet. Hier bereiten derzeit neben den logistischen Herausforderungen im Umgang mit z.B. den Zollformalitäten auch die regulatorischen Unsicherheiten erhebliche Probleme. So wurden zwar viele Verordnungen der EU "kopiert", verursachen aber in der Praxis regulatorische Unsicherheiten und einen bürokratischen Mehraufwand. Getrübt werden die mittelfristigen Aussichten auch durch die deutsche Gesetzgebung. So wird das Sorgfaltspflichtengesetz derzeit ohne die Möglichkeit einer angemessenen Einbringung wirtschaftlicher Expertise mit Hochdruck durch das gesetzgeberische Verfahren gebracht. Zu befürchten ist insbesondere eine Überforderung der mittelständischen Unternehmen. Denn entgegen der Verlautbarungen sind diese sehr wohl durch entsprechende Klauseln, die die Weitergabe der Pflichten in der Lieferkette nicht nur erlauben, sondern einfordern, betroffen. Zudem stellt das Gesetz einen deutschen Alleingang dar, der einen einseitigen Wettbewerbsnachteil darstellt.

Nachdem die getroffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie das Bild zum Ende des abgelaufenen Jahres zunächst eingetrübt haben, ist die Branche doch positiv in das Jahr 2021 gestartet. Denn aktuell gibt es eine dynamische Nachfrage nach Chemieprodukten sowohl im In- wie im Ausland. Insbesondere die industriellen Kunden füllen ihre geleerten Läger wieder auf. Einher geht diese erfreuliche Entwicklung mit sich verschärfenden, nicht mehr allein pandemie-getriebenen Problemen auf der Beschaffungsseite. Schon in der zweiten Hälfte des letzten Jahres wurde Frachtraum, insbesondere aus Asien, zunehmend knapp und somit teuer. Nun kommt aufgrund der wirtschaftlichen Erholung eine verstärkte Binnennachfrage in den USA und vor allem China hinzu. Verstärkt wird die Problematik durch die vermehrten Force-Majeur-Erklärungen von Produzenten, insbesondere aus Nordamerika. Die Branche schaut aber angesichts der wieder steigenden Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen deutlich positiver in die Zukunft als noch zum Ende des vergangenen Jahres und wird ihren Kunden, wie auch bereits seit Beginn der Pandemie, als verlässlicher Partner zur Seite stehen.

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