Bundeskanzlerin Merkel und Premier Schmyhal eröffnen 4. Deutsch-Ukrainisches Wirtschaftsforum

  • Hybride Konferenz von DIHK, Ost-Ausschuss, AHK Ukraine und dem Ministerkabinett der Ukraine sowie weiteren ukrainischen Partnern am 19. März
  • Ukraine mit Premierminister, Vize-Premiers sowie mehreren Ministern in Berlin
  • Reformprozess und Perspektiven nach Corona stehen im Mittelpunkt
  • Hochkarätig besetzte Diskussionsrunden zu Digitalisierung, Energie, Landwirtschaft und Logistik

Bundeskanzlerin Angela Merkel, der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal und DIHK-Präsident Eric Schweitzer eröffnen am 19. März um 10:00 Uhr das 4. Deutsch-Ukrainische Wirtschaftsforum, das coronabedingt überwiegend digital stattfinden wird. Ein Jahr nach dem Amtsantritt der Regierung von Premier Schmyhal stehen die Themen Digitalisierung und Industrie, Energiewirtschaft, Land- und Ernährungswirtschaft sowie Logistik und Infrastruktur im Mittelpunkt des Forums. In insgesamt vier hochkarätig besetzten Diskussionsrunden sprechen Vertreter beider Länder über aktuelle Chancen und Herausforderungen für deutsche Unternehmen in diesen Branchen.

Zu den Teilnehmern gehören die ukrainischen Vize-Premierminister Olha Stefanishyna und Mykhailo Fedorov (Minister für digitale Transformation) sowie die Minister für die Entwicklung von Wirtschaft, Handel und Landwirtschaft, für Infrastruktur, für Energie sowie für Ernährung und Agrarpolitik.

Von deutscher Seite sind die drei Staatssekretäre Marco Wanderwitz (Wirtschaft und Energie), Andreas Feicht (Wirtschaft und Energie) und Uwe Feiler (Ernährung und Landwirtschaft) vertreten. Auf Seiten der Wirtschaft nehmen Vorstandsmitglieder ukrainischer und deutscher Unternehmen sowie Verbandsvertreter teil.

Am Vorabend des Wirtschaftsforums führt der Premierminister in Düsseldorf Gespräche mit Landesverkehrsminister Hendrik Wüst und Wirtschaftsvertretern. Im Anschluss reist er weiter nach Berlin.

Das Wirtschaftsforum wird gemeinsam vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA), der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer (AHK Ukraine) auf deutscher Seite sowie auf ukrainischer Seite vom Ministerkabinett der Ukraine, der Botschaft der Ukraine in Deutschland und von UkraineInvest organisiert.

Der Ost-Ausschuss-Vorsitzende Oliver Hermes, der gemeinsam mit den ukrainischen Vize-Premierministern Olha Stefanishyna und Mykhailo Fedorov, Staatssekretär Wanderwitz sowie dem Präsidenten der AHK Ukraine an der Diskussionsrunde über industrielle Entwicklung und Digitalisierung teilnimmt, sieht in der Konferenz eine gute Chance, den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen eine neue Dynamik zu geben: „Die Ukraine hat in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, um das unternehmerische Umfeld zu verbessern. Wir hoffen, dass die Regierung in diesem Reformelan nicht nachlässt und das Erreichte weiter ausbaut“, betont der Ost‑Ausschuss-Vorsitzende. „Unsere Wirtschaftskonferenz ist eine hervorragende Gelegenheit, sich über das Reformprogramm und künftige Kooperationsmöglichkeiten direkt mit der Regierung auszutauschen. Insbesondere in den Bereichen Digitalisierung und Erneuerbare Energie sehen wir große Marktchancen für deutsche Unternehmen in der Ukraine.“ Hermes wird bereits am Vortag der Konferenz in Düsseldorf an dem Treffen der ukrainischen Delegation mit Minister Wüst teilnehmen.

Heiko Kreisel, Präsident der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer (AHK Ukraine), empfiehlt ausländischen Unternehmen, die Möglichkeiten zu erkennen, die es in der Ukraine heute gibt: „Erfolgreich Wirtschaften – das heißt, Chancen zu nutzen und Risken zu managen. Die Chancen in der Ukraine überwiegen heute und die staatlichen Reformen gehen in die richtige Richtung. Die Corona-Krise und weltweite Handelskonflikte zeigen einige Schwachstellen der Globalisierung sowie die Notwendigkeit von krisenfesteren Lieferketten. Die Ukraine kann ein Gewinner dieser Tendenz werden – aufgrund eines Arbeitsmarktes mit gut ausgebildeten Fachkräften, der geographischen Nähe zur EU sowie sehr attraktiven Produktionskosten.“

Informationen zu den Reformen in der Ukraine und den deutsch-ukrainischen Wirtschaftsbeziehungen

Mit dem Regierungswechsel in der Ukraine im Frühjahr 2014 wurde ein umfangreicher Reformprozess in Gang gesetzt. Dieser wird insbesondere auch durch die Umsetzung des Assoziierungsabkommens mit der EU angetrieben. Wichtige Erfolge sind mit der Konsolidierung des Finanzsektors, der Entflechtung im Gas- und Energiesektor, der Einführung eines elektronischen Systems für das öffentliche Beschaffungswesen, der Verpflichtung zur elektronischen Deklarierung von Einkommen und Vermögen für alle hochstehenden ukrainischen Staatsdiener sowie Parlamentsabgeordneten und mit der stärkeren Übertragung von Kompetenzen auf die Regional- und Kommunalverwaltungen erzielt worden. Insbesondere die Reform des Bankensektors hat der Ukraine während der Corona-Krise wirtschaftliche Stabilität verliehen. Als weiter reformbedürftig gelten das Justiz- und Gerichtswesen und die öffentliche Verwaltung. Neben dem seit Jahren stark wachsenden und erfolgreichen IT-Sektor ist die Internationalisierung der ukrainischen Industrie von zentraler Bedeutung für die wirtschaftliche Gesundung.

Deutschland ist innerhalb der EU einer der wichtigsten Unterstützer des Reformprozesses in der Ukraine. Insgesamt gibt es rund 2.000 aktive Firmen mit deutscher Kapitalbeteiligung im Land. Mit Gründung der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer im Oktober 2016 in Kiew anlässlich des 2. Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforums wurden die Investitionsbedingungen für deutsche Unternehmen weiter verbessert. In den Jahren 2015 bis 2019 stieg der deutsch-ukrainische Warenaustausch von 4,6 auf 7,7 Milliarden Euro. Dabei konnten vor allem die Importe aus der Ukraine deutlich zulegen, was auch auf die Produktion von internationalen Zulieferern in der Ukraine zurückzuführen ist. Immer mehr ukrainische Unternehmen setzen erfolgreich EU-Standards um und nutzen die sich damit bietenden Handelsmöglichkeiten. Angesichts der Corona-Krise ging der bilaterale Handel 2020 allerdings um acht Prozent auf 7,1 Milliarden Euro zurück.

Das aktuelle Konferenzprogramm finden Sie hier: ‚
https://www.ost-ausschuss.de/de/online-4-deutsch-ukrainisches-wirtschaftsforum

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