NABU zum Welttag der Feuchtgebiete

Zum Welttag der Feuchtgebiete am 2. Februar macht der NABU Niedersachsen darauf aufmerksam, welch hohe Bedeutung Moore haben: Sie sind bedeutende Lebensräume und beherbergen eine einzigartige Artenvielfalt. Sie filtern das Grundwasser und dienen mit ihrer enormen Wasserspeicherkapazität dem natürlichen Hochwasserschutz. In natürlichem Zustand sind sie CO2-Senken und tragen damit aktiv zum Klimaschutz bei.

Mit einem Anteil von 38,2 Prozent der bundesweiten Moorflächen ist Niedersachsen das moorreichste Bundesland, bundesweit gibt es 18.098 km² Nieder- und Hochmoor-Flächen. Doch der größte Teil der niedersächsischen Hochmoore wurde zunächst für die landwirtschaftliche Nutzung entwässert und damit zerstört, der über Jahrtausende festgelegte Kohlenstoff als klimaschädliches CO2 freigesetzt. Auch als Lebensraum für eine Vielzahl spezialisierter Arten geht das Moor damit verloren.

Eine der Charakterarten der niedersächsischen Hochmoore ist der Goldregenpfeifer, welcher bereits 1975 vom NABU zum „Vogel des Jahres“ gekürt worden ist, um auf dessen Bedrohungen hinzuweisen, und der nun in der Hauptwahl zum „Vogel des Jahres“ 2021 erneut im Fokus steht. Sein Bestand ging mit dem Verlust der Moorflächen rapide zurück, Entwässerung und industrieller Torfabbau sowie Aufforstung und Nutzungsintensivierung haben die Brutmöglichkeiten für den Goldregenpfeifer in Nord- und Mitteleuropa stark eingeschränkt. Sein ursprünglicher Brutlebensraum ist in Niedersachsen vollständig zerstört worden, mittlerweile steht die Art deutschlandweit kurz vor dem Aussterben. Auch Schutzbemühungen des NABU im Landkreis Emsland konnten den Rückgang des Goldregenpfeifers bisher nicht verhindern. Noch in den 1980er-Jahren lebten in den niedersächsischen Mooren ca. 30 Goldregenpfeifer-Paare, 1993 jedoch lag der Bestand bereits bei nur noch neun Brutpaaren. Trotz zwischenzeitlicher Erholung der Bestände kam es zu erneuten Rückgängen, seit 2015 konnte kein einziger Brutnachweis mehr erbracht werden. Der Goldregenpfeifer kommt somit nur noch als Wintergast und auf der Durchreise in Niedersachsen vorbei, diese Besucher sind dann vor allem im Wattenmeer zu beobachten.

Der Verlust des Goldregenpfeifers zeigt die Notwendigkeit auf, bestehende Moore zu erhalten und ehemalige Moorflächen zu renaturieren und damit ihre Funktion als Lebensraum für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten wiederherzustellen sowie die Emittierung enormer Mengen klimaschädlicher Treibhausgase zu reduzieren. Immerhin: Auf den 12 Prozent der niedersächsischen Hochmoorflächen, die derzeit noch für die industrielle Torfgewinnung genutzt werden, findet bereits seit langem nach der Torfgewinnung eine Wiedervernässung statt. Bis heute wurden von der Industrie dadurch 15.000 Hektar ehemalige Gewinnungsflächen wieder in die Hochmoorregeneration überführt. Auch wenn gerade ältere Flächen nicht immer einer optimalen Vernässung entsprechen, so sind inzwischen die fachlichen Voraussetzungen bekannt und gute Erfolge der Moorentwicklung vorzuweisen. Dennoch bleibt es auch weiterhin erforderlich, möglichst viele der geschädigten Moore wiederherzustellen. Auch jede und jeder Einzelne kann wesentlich zum Moorschutz und damit zum Schutz bedrohter Arten beitragen: Durch den Kauf torffreier Gartenerde und einer damit geringeren Nachfrage nach Torf, wird dem weiteren Verlust selten gewordener Moorlebensräume Einhalt geboten.

Wahl zum „Vogel des Jahres“ 2021

Seit fast 50 Jahren verkünden der NABU und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV), jährlich den „Vogel des Jahres“. Gewählt wurde bisher aus einem Gremium von Fachleuten. Im 50. Jubiläumsjahr ist das anders: Erstmals können Groß und Klein mitentscheiden, wer der nächste Jahresvogel wird. Zum Jubiläum der bekanntesten NABU-Aktion wird eine öffentliche Wahl durchgeführt. Noch bis zum 19. März 2021 kann aus den zehn Gewinnern der Vorwahl – darunter auch der Goldregenpfeifer – nun der „Vogel des Jahres“ 2021 gewählt werden! Zur Wahl: www.vogeldesjahres.de    

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