AMAD: Neue Publikationsplattform für die Mediävistik

Seit dem 25. Januar 2021 steht das ›Archivum Medii Aevi Digitale‹ (AMAD) als frei zugängliche, fachwissenschaftlich betreute Open Access-Publikationsinfrastruktur der Mediävistik zur Verfügung. Die Publikationsplattform entsteht im Rahmen eines gemeinsamen DFG-Projektes des Akademievorhabens Regesta Imperii, des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte mit dem Schwerpunkt Spätmittelalter an der LMU München und des Hessischen BibliotheksinformationsSystems.

Das Archivum Medii Aevi Digitale (AMAD) ging im Rahmen eines digitalen Festakts online und steht nun Mediävistinnen und Mediävisten unter https://www.amad.org/jspui/ zur Verfügung.

AMAD ist eine frei zugängliche, fachwissenschaftlich betreute Open Access-Publikationsinfrastruktur für Mittelalterforschende. Sie besteht aus einem interdisziplinären Fachrepositorium, einem von einer interdisziplinären Fachredaktion betreuten Redaktionstool und einem bereits etablierten Wissenschaftsblog. Auf AMAD können Forschende aller Fachdisziplinen der Mediävistik ihre Publikationen im Open Access kostenlos und qualitätsgesichert veröffentlichen (Erst- und Zweitveröffentlichung). Darüber hinaus führt AMAD als Repositorium Open Access Publikationen, die bereits andernorts erschienen sind,  automatisiert zusammen. Eine systematische Wissenschaftskommunikation sowie die Kooperation mit dem RI OPAC (der weltweit größten Literaturdatenbank zur Mediävistik mit 2,5 Millionen Titelnachweisen) und dem Blog ›Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte‹ erhöhen die Sichtbarkeit der Publikationen und öffnen den Weg zum wissenschaftlichen Austausch. Durch die neuartige Kombination dieser technischen Einzelkomponenten unter einer gemeinsamen Oberfläche stellt AMAD Mediävistinnen und Mediävisten aller Disziplinen einen kostenlosen, einfachen und nachhaltigen Weg für das Publizieren, Recherchieren und Diskutieren von Forschung im Open Access zur Verfügung.

»Erstmals können Forschungsergebnisse für einen interdisziplinären Epochenquerschnitt auf einer einzigen Plattform publiziert werden, und zwar qualitätsgeprüft, frei zugänglich, auffindbar, persistent adressiert, dauerhaft und verlässlich zitierbar, partizipativ diskutierbar« fasst Dr. Karoline Döring, wissenschaftliche Koordinatorin des DFG-Projektes, das Angebot von AMAD zusammen. Ein interdisziplinäres Team hat seit Oktober 2018 die Expertisen der drei Partnerinstitutionen gebündelt und zusammen an der Entwicklung und Etablierung der Plattform in der Mediävistik gearbeitet.

Im Rahmen eines digitalen Launches stellte die Projektgruppe den mehr als 100 Teilnehmenden aus verschiedenen Bereichen der Mediävistik das ›Archivum Medii Aevi Digitale‹ vor. Die Schwerpunkte in den drei Workshops lagen auf der Bedienung des Repositoriums, dem wissenschaftlichen Blogging und der Wissenschaftskommunikation in den Social Media. Eine Gesprächsrunde zur Zukunft der Publikationslandschaft in der Mediävistik mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Forschung, dem Bibliotheks- und dem Verlagswesen rundete die Veranstaltung ab. Dr. Aglaia Bianchi, federführende Organisatorin, ist mit dem Ergebnis der Veranstaltung sehr zufrieden: »Wir sind begeistert vom positiven Anklang, den unsere Launch-Veranstaltung in der Community gefunden hat, und für die engagierte Diskussion der Teilnehmenden.« Damit ist ein zentrales Anliegen des Projekts – die aktive Beteiligung aller Interessierten und Fachgruppen – umgesetzt worden. Gerade darin sieht die emeritierte Lehrstuhl­inhaberin und Mit-Antragstellerin Prof. Dr. Claudia Märtl ein großes Potential: »Angesichts der stark aus­differenzierten Forschungslandschaft in den mediävistischen Disziplinen hoffen wir, dass AMAD die gemeinsame Basis der Mittelalterforschung sichtbar macht und den lebendigen Austausch fördert. Das starke Interesse gerade unter jüngeren Mediävistinnen und Mediävisten war in dieser Hinsicht sehr ermutigend.«

Nach dem Launch konzentriert sich nun das Projektteam auf die Zertifizierung des Angebots sowie auf die Bereitstellung der ersten zur Erst- und Zweitveröffentlichung eingegangenen Texte. Ein Antrag bei der DFG für die Fortsetzung des Projektes und seiner Internationalisierung wird in den nächsten Wochen eingereicht.

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