Warum die Rauchschwalbe „Vogel des Jahres“ werden sollte

Auch in Berlin sind Rauchschwalben zu Hause. Sogar in der Tiefgarage des Hauptbahnhofs haben die Zugvögel bereits ihr Nest gebaut. In der ersten öffentlichen Wahl zum „Vogel des Jahres“ des NABU hat es die Rauchschwalbe in die Top 10 geschafft. Für den NABU-Landesverband Berlin ist sie nun sogar der Favorit: „Die Rauchschwalbe sollte Vogel des Jahres werden, denn sie steht für ein wichtiges Thema: Insektenschutz. Insekten sind die Nahrungsgrundlage der Schwalben, und wo kein Insekt lebt, da kann auch kein Vogel leben. Insektenschutz heißt Vogelschutz!“ sagt Lisa Söhn, Projektmanagerin des Projektes „Artenschutz am Gebäude“ des NABU Berlin. Unter www.vogeldesjahres.de können die Berliner*innen ihrem Favoriten bis zum 19. März ihre Stimme geben. Das erste Zwischenergebnis zeigt: Rauchschwalbe und Rotkehlchen liegen vorne!

Rauchschwalben brauchen Aufmerksamkeit

Im Volksmund kündigen die Schwalben den Sommer an, da die ersten Schwalben Ende März aus ihren Überwinterungsgebieten in Afrika zurückkehren. Sobald es Herbst wird, ziehen sie wieder davon. Rauchschwalben nisten und brüten meist in von außen zugänglichen Gebäuden, zum Beispiel in Ställen, aber auch unter Brücken. Schwalbennester sind in Deutschland streng geschützt und das ganzjährig. Ihre Nester fertigen sie aus lehmigen Erdmaterial, Stroh oder Grashalmen. Als ausgezeichnete Flieger reicht ihnen zum Ein- und Ausflug bereits ein Fenster in Kippstellung. Rauchschwalben sind ihrem Brutstandort sehr treu und suchen daher jedes Jahr die gleichen Nistplätze auf. In waghalsigen Flugmanövern mit bis zu 20 Metern pro Sekunde jagen sie Insekten, ihrer Hauptnahrungsquelle, nach. Leider schwinden die Bestände der Insekten seit Jahren dramatisch, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. So sind auch die Bestände der Rauchschwalben rückläufig und die Art wird neuerdings in vielen Teilen Deutschlands als „gefährdet“ eingestuft. Rauchschwalben können auf keine andere Nahrung ausweichen. Daher ist es wichtig, naturnahe Flächen in Gärten, auf Balkons oder in Parks zu erhalten oder zu schaffen. „Strukturen wie Hecken, artenreiche Wiesen oder wilde Ecken sind ein Paradies für Insekten. Wer Vögel schätzt und schützen möchte, muss dringend Lebensräume für Insekten schaffen!“ fordert Söhn. Um Schwalben beim Nestbau zu unterstützen, können Schwalbenfreund*innen in einem Behältnis Wasser und Lehm anbieten, aus dem die Schwalben ihre Nester bauen können. Auch künstliche Nisthilfen sind möglich, jedoch eher dort, wo Gebäude saniert und Nester zerstört wurden. Mit der Aktion "Schwalbenfreundliches Haus“ zeichnet der NABU Berlin Bürger*innen aus, die den Vögeln einen Lebensraum bieten und Brutplätze erhalten oder schaffen.

„Vogel des Jahres“ in der heißen Phase: Rotkehlchen hat den Schnabel vorn

Die nun zur Wahl stehenden zehn Vogelarten (Stadttaube, Rotkehlchen, Amsel, Feldlerche, Goldregenpfeifer, Blaumeise, Eisvogel, Haussperling, Kiebitz und Rauchschwalbe) sind aus der Vorwahlphase Mitte Oktober bis Mitte Dezember hervorgegangen. Fast 130.000 Menschen wählten diese Kandidaten aus 307 heimischen Brut- und den wichtigsten Gastvogelarten aus. Mehr als 2.500 Wahlkampfteams hatten sich zusammengetan und deutschlandweit vor allem im Internet für ihre Favoriten geworben. Unter den Nominierten finden sich fünf ungefährdete (Stadttaube, Amsel, Blaumeise, Rotkehlchen Eisvogel) und vier gefährdete Arten (Goldregenpfeifer, Feldlerche, Kiebitz, Rauchschwalbe) sowie eine Art in der Vorwarnkategorie der Roten Liste (Haussperling). Sieben Finalisten waren bereits einmal – im Fall von Feldlerche und Eisvogel sogar schon zweimal – Vogel des Jahres. Chancen auf ihren ersten Titel haben Stadttaube, Amsel und Blaumeise. Auch in der anstehenden Hauptwahl-Phase können sich wieder Wahlkampfteams bilden. Die drei Teams, die in Vor- und Hauptwahl die meisten Stimmen gesammelt haben, werden prämiert.

Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Über 19.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den zehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. Weitere Informationen über den NABU Berlin finden Sie unter https://berlin.nabu.de.  Zum jetzigen Zeitpunkt wählten bereits mehr als 140.000 Menschen ihren Favoriten. Das Rotkehlchen steht momentan auf Platz 1, jedoch dicht gefolgt von der Rauchschwalbe auf Platz 2 und dem Kiebitz auf Platz 3. Es bleibt also spannend!
Der „Vogel des Jahres“ wurde seit 1971 durch ein Gremium aus Vertretern von NABU und LBV gekürt. Zum 50. Jubiläum der Aktion können nun erstmals alle Menschen in Deutschland die Wahl selbst in die Hand nehmen.

Über NABU Berlin

Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Über 19.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den zehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. Weitere Informationen über den NABU Berlin finden Sie unter https://berlin.nabu.de.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

NABU Berlin
Wollankstr. 4
13187 Berlin
Telefon: +49 (30) 98641-07
Telefax: +49 (30) 98670-51
http://berlin.nabu.de

Ansprechpartner:
Lisa Söhn
Projektmanagerin des Projektes „Artenschutz am Gebäude“
Telefon: +49 (152) 59727731
E-Mail: lsoehn@nabu-berlin.de
Janna Einöder
Pressereferentin
Telefon: +49 (30) 9860837-18
E-Mail: jeinoeder@nabu-berlin.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel