Gelebte Inklusion auf der Regattabahn

Der Norddeutsche Regatta Verein, die Segelabteilung des FC St. Pauli und der Hamburger Gehörlosen Sport Verein realisieren in einem Pilotprojekt echte gelebte Inklusion auf der Regattabahn: in jeweils einem Team gehen zwei Menschen mit schwerer Sehbehinderung mit zwei Sehenden sowie vier Gehörlose in der ambitionierten Regattaklasse J/70 bei dem größten Segelevent der Welt  – der Kieler Woche im Juni 2021 – an den Start. Unterstützt wird das Projekt maßgeblich von der Stadt Hamburg und der Reinhard Frank-Stiftung. Und auch die Klassenvereinigung der J70s bezuschusst die Teilnahme der neuen Crews an der Kieler Woche.

Das Vorzeigeprojekt ist gelebte Inklusion und in dieser Form bisher völlig einmalig im Regattasport, vor allem weil weder die Boote auf etwaige spezielle Bedürfnisse zugeschnitten werden, noch besondere Bewertungsfaktoren die Teams als ‚gehandicapt‘ berücksichtigen. Ganz im Gegenteil: die Teams starten in der von der Segelbundeliga bekannten extrem sportlichen Einheitsklasse J/70 und werden genauso wie allen anderen Booten gewertet. Noch dazu liegt die Regattabahn, auf der die J/70 vier Tage während der Kieler Woche segeln, außerhalb der Innenförde und ist daher auch sehr anspruchsvoll zu segeln.

Entsprechend wichtig ist die Vorbereitung. Ab Ende März 2021 bereiten sich die Crews unter fachkundiger Begleitung intensiv auf die Kieler Woche vor. In 15 Trainingseinheiten wird zunächst mitten in Hamburg auf der Alster trainiert. Drei Tage vor der Kieler Woche werden die Teams dann auf der Kieler Förde unter ‚real-live‘-Bedingungen finale Trainings absolvieren, bevor es schlussendlich ‚ernst‘ wird und die Teams in die Kieler Woche starten. Das Projekt ist nicht aufs Segeln allein konzentriert: Die Crews verbringen viel Zeit in der Vorbereitung, die gesamte Zeit der Regatta zusammen, leben vor Ort in einer gemeinsamen Unterkunft und sammeln Erfahrungen an Land, beim Auf- und Abbau des Bootes, beim Zusammenleben.

Sven Jürgensen, Initiator dieses Projektes und mitverantwortlich für die inklusiven Segelprojekte im Norddeutschen Regatta Verein, betont die Vorreiterrolle, die das gemeinsame Projekt für Inklusion im Segelsport spielen kann:

»Dieses J/70-Projekt ist eines der ganz besonderen inklusiven Segelprojekte im Regattasport. Es erfolgt keine besondere Wertung, keine Trennung innerhalb des Regattafeldes. Was aber die Menschen in dem Projekt voneinander lernen, ist mehr als jede Wertung jemals spiegeln kann, es ist ein Gewinn von Anfang an und für alle. Und wenn wir damit andere zum Nachmachen anregen, haben wir wirklich was erreicht.« 

Auch die Stadt ist begeistert von diesem Leuchtturmprojekt gelebter Inklusion.
»Active City sind wir nur dann, wenn wir alle Menschen mitnehmen und gemeinsam Hürden überwinden. Der NRV ist hier eine treibende Kraft und zeigt mit der Anmeldung zweier inklusiver Segel-Crews zur Kieler Woche, wie durch Sport Barrieren fallen und Gemeinschaft entsteht. Das ist „Sport für alle“, wie wir ihn mit unserer Active-City-Strategie fördern wollen. So kommen wir dem Ziel, die inklusivste Stadt Deutschlands zu werden, wieder ein Stück näher.«, betont Sportsenator Andy Grote.Und Ralph Raule, Senatskoordinator für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (Hamburg wird inklusiv) betont: »Ein tolles Projekt, dass viele Dinge vereint, die für ein gleichberechtigtes Miteinander wichtig sind: Menschen mit und ohne Behinderung lernen sich näher kennen, haben Spaß zusammen, arbeiten an einem gemeinsamen Ziel und sind bei einer besonderen Veranstaltung selbstverständlich mit dabei. Ein großes Lob den Organisator/innen!«

Für die Segelabteilung des FC ST. Pauli  bedeutet das Projekt, ein Stück ihrer gelebten Normalität nach außen zu tragen. »Ich freu mich, dass wir die bei den FC. St Pauli Segelnden gelebte Inklusion jetzt auch auf die Kieler Woche tragen können, weil  die jeweiligen Behinderungen getreu unseres Mottos  allenfalls  an Land eine Rolle spielen – auf dem Wasser sind wir alle einfach Segler*innen.«, bekräftigt Anja Düvel vom FC St. Pauli.

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