Mangelnde operative Managementerfahrung – die Hauptursache für den geringen Frauenanteil in Vorstandsgremien

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  • Neuer „Gender Diversity Report“ von BoardEx und Odgers Berndtson
  • Operative Verantwortung ist die wichtigste Voraussetzung für eine Karriere im Top-Management
  • Durchschnittlich liegt der Frauenanteil in Vorstandsgremien weltweit bei 19 Prozent
  • Australien und Norwegen führend, Japan Schlusslicht

In den 26 größten Ländern gibt es nicht genügend weibliche Führungskräfte mit operativer Managementerfahrung, um die Top-Etagen von führenden Unternehmen auf absehbare Zeit deutlich weiblicher zu machen. Das ist ein Ergebnis der Studie „Gender Diversity Report“, die der Datenspezialist BoardEx zusammen mit der internationalen Personalberatung Odgers Berndtson erstellt hat. Die Studie untersucht regelmäßig die Spitzengremien von relevanten Unternehmen unter dem Geschlechteraspekt. Für die aktuelle Studie haben die Autoren 14.850 Biographien von weiblichen Führungskräften weltweit analysiert.

„Frauen sind zwar in bestimmten Funktionen zahlreich vertreten, machen aber insgesamt nur enttäuschende 19 Prozent der Positionen im Führungsteam aus“, erläutert Katja Hanns-Terrill, Geschäftsführerin von Odgers Berndtson Deutschland, dem führenden Executive Search Unternehmen, das zusammen mit dem Londoner Datenspezialist BoardEx die Studie durchgeführt hat.

Diese Erkenntnisse stehen in deutlichem Gegensatz zu den jahrelangen, gesellschaftlichen sowie politischen Appellen an die Unternehmen, ihren Frauenanteil zu erhöhen. Dabei sollte es im Interesse eines jeden Unternehmens liegen, ein möglichst heterogenes, oberstes Führungsgremium zu installieren, da die positiven Auswirkungen auf Betriebsklima, Mitarbeiterbindung, Image und nicht zuletzt auch auf die Unternehmenskennzahlen inzwischen vielfach belegt sind. In Deutschland ist derzeit ein Gesetz in Vorbereitung, welches vorschreiben soll, dass in den Vorständen börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern künftig ein Mitglied eine Frau sein muss.

Die Diskrepanz zwischen dem Frauenanteil im oberen Management und dem der darunterliegenden Ebenen hängt laut des „Gender Diversity Report“ mit den Tätigkeitsprofilen zusammen. So sind durchschnittlich 60 Prozent der Personaljobs und 37 Prozent der Rechtsfunktionen in weiblicher Hand, im obersten Führungsgremium haben aber nur 6 Prozent eine berufliche Herkunft im Personalbereich und nur 8 Prozent eine berufliche Herkunft im Rechtsbereich. Dagegen haben Führungskräfte mit einer operativen Management- oder Finanzerfahrung eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, ins Top-Gremium aufzusteigen. In Zahlen ausgedrückt: 44 Prozent der Vorstandsmitglieder in den untersuchten Unternehmen stammen aus operativen Funktionen, zum Beispiel aus dem Vertrieb, der Produktion oder der Logistik.

Zwischen den untersuchten Ländern gibt es große Unterschiede. Deutlich vorn liegen Australien und Norwegen: Dort beträgt der Frauenanteil an Vorständen 27 Prozent. In den USA und Großbritannien sind es 21 Prozent, in Deutschland 15 Prozent. Dieser Wert dürfte in den nächsten Jahren deutlich steigen, wenn das geplante Gesetz eingeführt und umgesetzt wird. Davon kann Japan nur träumen: Dort liegt der Frauenanteil in den Topetagen der Unternehmen bei 4 Prozent – letzter Platz im Ranking.

"Der Aufbau einer diversen Pipeline von Führungstalenten ist sowohl eine moralische Verpflichtung als auch wichtig für den Erfolg von Unternehmen ", ergänzt Silvia Eggenweiler, Partnerin bei Odgers Berndtson Deutschland. „Hier können Personalberatungen eine entscheidende Rolle spielen.“

Zur Methodik des Gender Diversity Reports:

Grundlage der Studie sind börsennotierte Unternehmen in 26 Ländern, die in den zentralen Börsenindizes (wie zum Beispiel S&P 500, FTSE 100, CAC 40 oder DAX) notiert sind. In die Analyse eingeflossen sind 14.850 individuelle Profile und Führungsrollen aus diesen Unternehmen. Die Führungsteams wurden von den Unternehmen selbst offengelegt und umfassen leitende Angestellte, Geschäftsführer und Vorstände. Wesentlicher Schwerpunkt der Studie ist die funktionale Herkunft der Führungskräfte.

Über BoardEx:

BoardEx ist ein führender Anbieter von Executive Intelligence- und Relationship Mapping-Lösungen. Das Unternehmen identifiziert, qualifiziert und ordnet Verbindungspfade zu Unternehmen und Führungskräften weltweit. BoardEx beschäftigt über 350 qualifizierte Analysten an den Standorten London, New York und Chennai. Seine datengesteuerten Lösungen unterstützen Unternehmen bei der Rekrutierung von Vorständen und Führungskräften, der Geschäftsentwicklung und dem Engagement von Aktionären. Das Unternehmen engagiert sich dafür, die Vielfalt von Vorständen und Führungskräften zu erhöhen und Transparenz über die erzielten Schritte zu schaffen. Mehr Informationen unter www.boardex.com.

Über die ODGERS BERNDTSON Unternehmensberatung GmbH

Odgers Berndtson ist seit mehr als 50 Jahren eines der weltweit führenden Unternehmen für Executive Search und Leadership Assessment. Das Unternehmen sucht Führungskräfte und Spezialisten für Unternehmen in allen Branchen, öffentlichen Verwaltungen und Non-Profit-Organisationen. Odgers Berndtson Deutschland ist inhabergeführt und beschäftigt aktuell 100 Mitarbeiter in Frankfurt und München. Weltweit sind rund 1.000 Mitarbeiter an 61 Standorten in 29 Ländern für Odgers Berndtson tätig. Die Berater arbeiten in international vernetzten Industry Practices, die sich auf die branchenspezifischen Bedürfnisse ihrer Klienten konzentrieren.

Mehr Informationen unter www.odgersberndtson.com.

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