Landwirte brauchen keine Almosen, sondern Perspektive

Der Thüringer Bauernverband (TBV) begrüßt den Aufschlag auf den Verkaufspreis für Schweinefleisch durch die Lebensmitteleinzelhändler LIDL und REWE. Allerdings lösen diese Aufschläge das grundsätzliche Strukturproblem nicht. Nach wie vor komme vom Verkaufspreis für Lebensmittel zu wenig bei den Landwirten an. Daher müsse die aggressive Niedrigpreispolitik des Lebensmitteleinzelhandels endlich beendet werden: „Statt gönnerhaft Almosen zu verkünden, müssen alle Lebensmitteleinzelhändler darauf hinwirken, die grundsätzlichen Strukturen im Sinne der Lebensmittelerzeuger anzupassen“, so Katrin Hucke, Hauptgeschäftsführerin des TBV. „Nur so bekommen unsere heimischen Landwirte wieder eine Perspektive und nur so werden die Verbraucher auch zukünftig regionale Lebensmittel in den Supermarktregalen finden“, so Hucke weiter.

Schon heute beträgt der Selbstversorgungsgrad für Schweinefleisch in Thüringen nur noch 70 Prozent. Auch bei der heimischen Milchproduktion sind Jahren ein starker Rückgang und zahlreiche Betriebsaufgaben zu verzeichnen. Daher fordert der TBV, dass die hierzulande hohen Produktions- und Tierwohlstandards angemessen honoriert werden. „Wir fordern ein klares und auch langfristiges Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft. Dazu reichen einmalige Zugeständnisse nicht aus“, so Hucke.

Hintergrund

Nachdem gestern bereits LIDL angekündigt hat, ausgewählte Produkte aus dem Schweinefleischsortiment mit einem Preisaufschlag von einem Euro je kg zu versehen, meldete heute auch die REWE Group, den Preis für Schweinefleisch auf das Marktniveau vor Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest anzuheben.

Aufgrund des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest und der COVID19-Pandemie waren die Preise für Mastschweine dramatisch eingebrochen. Noch zu Beginn des Jahres erhielten die Landwirte rund zwei Euro je kg Schlachtgewicht. Heute liegt der Preis bei 1,19 Euro. In der Summe fehlen damit 50 Euro je Schwein, um die Kosten der Haltung zu decken.

Auch die Auszahlungspreise für Milch liegen auf einem sehr niedrigen Niveau. Im Oktober lag der bundesweite durchschnittliche Auszahlungspreis für einen Liter Milch bei 32,6 Cent. Zur Vollkostendeckung benötigen die Landwirte jedoch weit über 40 Cent je Liter Milch.

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