Kolonialismus-Debatte: Humboldt Forum eröffnet, die Zeit der Ausreden endet

Übermorgen eröffnet das Humboldt Forum im rekonstruierten Berliner Stadtschloss seine (digitalen) Pforten. Der Deutsche Kulturrat hat die Entwicklung dieses Projektes von Anfang an kritisch beobachtet.

Der Deutsche Kulturrat begrüßt, dass nicht zuletzt durch die Debatte um das Humboldt Forum die Diskussion um den Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten Fahrt aufnimmt. Der Deutsche Kulturrat unterstreicht, dass dieses Thema nicht allein die Sammlungen im Humboldt Forum, sondern viele Museen sowie einige Bibliotheken und öffentliche, private sowie universitäre Sammlungen betrifft. Sie werden teils von den Kommunen, teils von den Ländern, teils vom Bund getragen. Einzubeziehen sind auch kirchliche Einrichtungen, die nicht zuletzt durch Missionsarbeit und Missionsstationen über einschlägige Sammlungen und umfangreiche Kenntnisse über koloniales Handeln verfügen.

Die notwendigen zu ergreifenden Maßnahmen hat der Deutsche Kulturrat in seiner Stellungnahme „Vorschläge zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ schon vor zwei Jahren beschrieben.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturates, Olaf Zimmermann, sagte: „Jahrelang haben wir bei den Verantwortlichen für das Humboldt Forum darauf gedrängt, über die Frage, wie mit dem Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten umgegangen werden soll, zu sprechen. Leider hat es bis heute keine wirkliche inhaltliche Debatte mit uns dazu gegeben. Seit Jahren werden wir hingehalten, immer mit dem Argument, dass das Haus erst fertiggestellt und eröffnet werden muss. Am Mittwoch eröffnet nun das Humboldt Forum. Damit endet auch die Zeit der Ausreden und wir hoffen, dass die notwendigen öffentlichen Debatten über geraubte Kunstwerke in den Sammlungen des Hauses endlich angemessen, das heißt auch unter Einbeziehung der unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen Verbände und Initiativen, geführt werden.“

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