Audi-Chef setzt auf Nachholeffekt nach Corona

In einer raschen Erholung der Autoindustrie sieht Audi-Vorstandschef Markus Duesmann einen Schlüssel, um die Gesamtwirtschaft in Deutschland wieder zu stärken. „Die Autoindustrie ist die Schlüsselindustrie in Deutschland. Keine andere Branche hat einen so großen Hebel, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln“, sagte Duesmann am Mittwoch auf dem digitalen auto-motor-und-sport-Kongress in Stuttgart. Dafür sieht Duesmann gute Chancen, weil nach dem ersten Lockdown und nach Überwindung der Pandemie in China die Absatzzahlen wieder stark nach oben gegangen sind. „Man sieht: Nach dem Lockdown entsteht ein Nachholeffekt.“ Und der sei in China schon sehr viel weiter, weil das Land Corona früher überwunden habe. „Wir haben in China einen sehr aktiven Markt. Das hilft uns, durch die Krise zu kommen.“

Trotz der klaren Fokussierung des VW-Konzerns auf das Hochfahren der Elektromobilität sieht Duesmann auch in Modellen mit Verbrennungsmotor noch lange eine Zukunft. „Verbrenner werden noch lange eine Rolle spielen. Ende des Jahrzehnts werden noch 50 Prozent der Autos Verbrenner sein“, so Duesmann. Deshalb werde der VW-Konzern Verbrennungsmotoren auch weiterhin entwickeln und effizienter machen. Das sei auch kein Widerspruch. „Der Trend zum Elektroauto findet statt, aber niemand kennt das Tempo.“

Angesprochen auf Spekulationen, dass die Audi-Tochter Artemis ein eigenes Ladenetz nach dem Vorbild von Tesla aufbauen könnte, sagte Duesmann: „Im Moment ist die Elektroflotte in Europa noch klein, sie wächst aber rasant. Aber die Ladeinfrastruktur muss dem eigentlich vorauseilen.“ Deshalb denke man über eine exklusive Ladeinfrastruktur nach. „Aber dafür ist Artemis zu klein, es geht eher um den Konzern.“

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