Drei Jahre für die Erholung der Wirtschaft in Europa?

Das BIP in der Eurozone und in den Vereinigten Staaten wird Ende 2021 noch um 3,5 bzw. 2 Prozentpunkte unter dem Niveau von 2019 bleiben. So wären mindestens drei Jahre erforderlich, um das Produktionsniveau von vor der Krise wieder zu erreichen. Das prognostiziert der Kreditversicherer Coface. Insgesamt rechnen die Coface-Volkswirte mit einer globalen Wachstumsrate von -4,8% im Jahr 2020, gefolgt von einer Erholung um 4,4% im nächsten Jahr. Ähnlich verhält es sich mit dem Welthandel: Der für nächstes Jahr erwartete Aufschwung mit +3,5% im vierten Quartal 2021 im Vergleich zum vierten Quartal 2020 wird den für dieses Jahr erwarteten Rückgang bei weitem nicht ausgleichen können. Denn der beträgt -13%.

„Der Wachstumstrend ist nicht einheitlich“, erklärt Coface-Volkwirtin Christiane von Berg. Nach den Coface-Prognosen liegt von den 20 Volkswirtschaften, die 2020 und 2021 das stärkste kumulierte Wachstum erzielen würden, etwa die Hälfte in Asien, darunter sind China und Vietnam. Die andere Hälfte dieser Länder setzt sich ausschließlich aus afrikanischen Ländern zusammen. Am anderen Ende des Spektrums befinden sich unter den 15 Volkswirtschaften mit den schlechtesten Ergebnissen 2020/2021 sieben in Lateinamerika. Südafrika und Nigeria gehören ebenfalls zu dieser Gruppe.

„Dieses anhaltend niedrigere Niveau der Wirtschaftsaktivität im Vergleich zum Vorkrisenniveau dürfte Auswirkungen auf die Beschäftigung und Unternehmensinsolvenzen haben“, erwartet Christiane von Berg. „Und es ist auch mit einem Anstieg der sozialen Unzufriedenheit und Unruhen in vielen Ländern zu rechnen“, sagt die Volkswirtin mit Blick auf den Coface-Index für politische Risiken. Demnach wirkt aktuell Corona als Katalysator für politische Risiken. „Das Risiko für Unruhen in Ländern, die von Corona stark betroffen sind, kann sich um das Zehnfache erhöhen“, heißt es in der aktuellen Coface-Untersuchung.

Bei den Insolvenzen hatte Coface bereits im Frühjahr eine Prognose abgegeben, die einen erheblichen Anstieg bei den für Deutschland wichtigen Handelspartnern erwartet. Die Fortschreibung ergibt weiter ein besorgniserregendes Bild. Weltweit wird über die zwei Jahre 2020 und 2021 im Vergleich zu 2019 ein Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um 32% erwartet, für Europa um 22% und die Länder der Region Asien-Pazifik 29%. Mit Blick auf einzelne Länder gibt es ein starkes Plus in der Türkei (48%), den USA und Polen (je 44%), Großbritannien (33%), Italien (32%), Japan und Niederlande (je 30%). Vergleichsweise moderat sind die Insolvenzerwartungen für Frankreich und Spanien (je 16%) sowie für Deutschland (11%). Unter anderem sind die unterschiedlichen konjunkturellen Entwicklungen, die staatlichen Stützungsmaßnahmen und der unterschiedliche Aufbau der Unternehmenslandschaft maßgeblich für diese divergierenden Prognosen.

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