»Blockchain Device« schlägt neues Kapitel in der Logistik auf

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Montag, Mai 19, 2025
Experten rechnen in den kommenden drei Jahren mit der vollständigen Digitalisierung weiter Teile der Logistik. »Durch die Digitalisierung von Prozess- und Lieferketten und mithilfe Künstlicher Intelligenz wird nicht nur in der Logistik ein neues Zeitalter eingeläutet. Digitale Plattformen werden zum zentralen Dreh- und Angelpunkt einer kommenden Silicon Economy«, sind sich die Institutsleiter des Fraunhofer IML, Prof. Michael Henke und Prof. Michael ten Hompel, einig.
Das Europäische Blockchain-Institut am Fraunhofer IML in Dortmund wird bei dieser Entwicklung eine entscheidende Rolle spielen. »Hier wird die Weiterentwicklung des ersten Prototyps zu einer Serie von Blockchain Devices stattfinden. Zukünftig werden sie aktiv per Smart Contract verhandeln, Transaktionen triggern und Zahlungen buchen. Dadurch wird jede Aktion über das Blockchain-Netzwerk eindeutig identifizier- und nachverfolgbar«, betont Michael Henke.
Das »Blockchain Device« ist eine vollständige Neuentwicklung, angefangen bei der Computer-Hardware über die Software des Temperatursensors bis zum Blockchain Client. Nur 9 mm hoch, kann es wie eine Einsteckkarte in einen Standardbehälter eingesteckt werden. Es verfügt über 5G-kompatible Kommunikation, ein hochauflösendes ePaper-Display (1440 x 1072 Pixel) und
eine Reihe von Sensoren (Temperatur, Beschleunigung, Lage). Die Akkulaufzeit beträgt im Dauerbetrieb mehr als 14 Tage und im Low-Power-Betrieb mehr als zwei Jahre.
Mit diesem Blockchain-fähigen IoT-Device werden Echtzeitdatenerfassung und eine autonome Real-Time-Steuerung von Lieferketten Realität. Durch die sichere Einbindung physischer und monetär relevanter Prozesse in ein Blockchain-basiertes Ökosystem ist eine horizontale und vertikale Vernetzung sichergestellt. Positions- und Sensordaten dokumentieren die lückenlose Überwachung der Transportkette inklusive einzuhaltender Bedingungen. Zudem ist das Device »IDS ready«, also für die Implementierung in den International Data Space vorbereitet.
»Wir verfolgen den Wandel vom Internet der Dinge zum Internet der Werte«, sagt Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, der das »Blockchain Device« anlässlich der Verleihung des Innovationspreises des Landes Nordrhein-Westfalen 2020 in der Kategorie »Ehrenpreis« vorstellte. »Mit Hilfe der Blockchain-Technologie werden schon bald nicht nur Daten, sondern reelle Werte rechts- und prozesssicher verhandelt und gebucht. Nicht nur in der Logistik gilt in naher Zukunft: keine Blockchain – kein Geschäft«.
Hardware des »Blockchain Device«
[1] Das Projekt zum Aufbau des Europäische Blockchain-Instituts in Nordrhein-Westfalen wird mit rund 7,6 Mio. Euro vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Es ist eng verzahnt mit dem Projekt »Silicon Economy«, das durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert wird.
Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML
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