Bio-Trends 2021: Aus der Nische zum Lifestyle-Standard

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  • Ökologie im Konsum wird Standard und sozial
  • Bewusster Konsum steht klar vor der Kaufentscheidung
  • Regionalität, Gesundheit und natürliche Funktionalität werden zu Wachstumstreibern in der Branche

Globale Bewegungen wie Fridays for Future haben es geschafft, den Blick der Gesellschaft auf die übergreifenden, globalen Themen Umwelt- und Klimaschutz zu legen. Ökologie im Konsum ist kein Nischenthema, sondern wird zur Selbstverständlichkeit und zum Standard der Zukunft. Allein beim vergangenen Klimastreik im September 2020 haben sich in Deutschland erneut mehr als 200.000 Menschen an den verschiedenen Aktionen beteiligt. Was ist eigentlich wirklich wichtig? Im übergreifenden Bewusstsein findet ein Wertewandel statt. Geschichte, Herkunft und tatsächlicher Nutzen von Produkten werden vor der Kaufentscheidung hinterfragt. Welche Trends sich in den verschiedenen Bereichen der Biobranche in den kommenden Monaten verstärken werden, dazu haben sich einige ausgewählte Experten Gedanken gemacht.

Ralf Deubler, Marketing und Kommunikation bei Keimling Naturkost
“Ganz klar entscheiden sich Konsumenten immer mehr für höherwertige Lebensmittel. Nicht zuletzt durch Corona wurden die Scheinwerfer auf Missstände in der Massenproduktion gerichtet. Bio und vor allem pflanzenbasierte Ernährungskonzepte erfreuen sich nachhaltigem Interesse. Wir erleben den bewussten Flexitarier, der nicht nur qualitativ einkauft, sondern auch an den sozialen und politischen Facetten von Bio interessiert ist. Insbesondere im Bio-Onlinehandel bemerken wir eine starke Nachfrage nach veganen Convenience-Produkten, die wiederum möglichst regional und fair hergestellt werden.”

Eva Fischer, Campaigns & Partnerships bei soulbottles 
“Unser Recycling-System für Plastikmüll funktioniert nicht. Der Plastikatlas der Heinrich-Böll-Stiftung hat herausgearbeitet, dass die momentane globale Recyclingquote nur bei 14 Prozent liegt. Nur 9 Prozent des jemals produzierten Plastiks wurde bisher recycelt! Unternehmen, die umweltfreundliche Produkte auf eine nachhaltige Art und Weise herstellen und das auch transparent machen, werden in Zukunft an Wichtigkeit gewinnen. Mit dem soulincubator haben wir ein Förderprogramm für Startups gegründet, die sich der Plastikkrise entgegenstellen. So können wir alle gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Für nachhaltige Lebensmittel, Kleidung oder Produkte muss man nicht mehr zwingend in ein Reformhaus gehen. Viele Supermarktketten bieten schon jetzt Bio-Produkte an. Mit der höheren Abnahme ist auch eine höhere Produktionsauflage möglich, wodurch nachhaltige Produkte in Zukunft wahrscheinlich auch preisgünstiger werden. Der zweite große Trend hängt mit der Coronakrise zusammen. Wir wurden plötzlich mit einer Welt konfrontiert, in der vieles nicht mehr so einfach möglich ist: schnelles Reisen, einfacher Konsum und Zeit mit nahestehenden Menschen zu verbringen. Viele hat es dazu angeregt, den eigenen Konsum zu überdenken. Hochwertige und individualisierbare Produkte, die einen möglichst lange begleiten und einen hohen emotionalen Wert für den Besitzenden haben, rücken dadurch in den Fokus.”

Jurek Voelkel, Leitung Vertrieb und Marketing bei Voelkel Naturkostsafterei
“Bio wird sozial, das kann man als Trend klar erkennen. Denn es muss normal sein, dass wir Lebensmittel produzieren, die die Menschen und die Natur nicht vergiften. Es zeigen sich erste Anzeichen, dass das „wir gegen die“, also „bio gegen konventionell“ endlich weniger wird. Es wächst eine Generation von jungen Landwirten und Landwirtinnen heran, die sich Gedanken machen, wie eine enkeltaugliche Landwirtschaft in der Breite funktionieren kann und muss. Erst einmal unabhängig von Siegeln durch zum Beispiel Kooperationen in der Vermarktung. Außerdem aufgrund der aktuellen Lage: Bei Lebensmitteln rückt das Thema „Gesundheit“ und natürliche Funktionalität noch stärker als in der vergangenen Zeit in den Fokus. Das können wir sehr deutlich an den stark wachsenden Verkäufen unserer Shots Ingwersaft und der Bio C Serie erkennen. Darüber hinaus wird sich aber auch Bio qualitativ entwickeln. Bio muss das neue Konventionell und Demeter das neue Bio werden.”

Alexander Ehrmann, Gründer und Geschäftsführer der Saint Charles Apothecary
“Mit Blick auf den Bio-Lebensmittelbereich, der sich über rasante Zuwächse freut, wird sich auch der Trend zu Naturkosmetik und Bio-Kosmetik zunehmend verstärken. Mit der wachsenden Nachfrage ergeben sich zumeist attraktivere Preise für die Kunden, die sich dadurch bedingt Bio-Produkten immer weiter öffnen. Allerdings werden die Verbraucher*innen auch kritischer und hinterfragen, was ihnen guttut bzw. was genau sie konsumieren. Diskussionen über schädliche Inhaltsstoffe in diversen Kosmetikprodukten in den letzten Jahren haben zu einem Umdenken bei den Konsumenten geführt. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass die steigende Nachfrage nach grüner Kosmetik auch nicht bei den großen Handelsmarken unbemerkt bleibt. Konsumenten stehen vor der Herausforderung gute, ehrliche Qualität von gutem Marketing zu unterscheiden. Dazu werden einerseits für die Konsument*innen die Kriterien für Bio-Kosmetik transparenter gestaltet und auf der anderen Seite die Zertifizierungen der Marken sinngebend überdacht werden müssen.”

Für weitere Fragen, bei Wünschen nach Mustern als auch zur Vermittlung von Interviews stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung.

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